Hildwein Gesundheitskompetenzen fusioniert zwei Apotheken-Standorte

15.03.25 - Die Hildwein Gesundheitskompetenzen haben in Bad Hersfeld einer ihrer drei Apotheken-Standorte geschlossen. Betroffen ist die bisherige City-Apotheke in der Badestube. Die Mitarbeiter werden übernommen. Insgesamt beschäftigt Hildwein rund 70 Mitarbeiter.

Apothekerin Saskia Hildwein bestätigt die Entscheidung der Dachmarke.

Hildwein betreibt neben einem Sanitätshaus und einem Großhandel die Galerie-Apotheke und die Kurbad-Apotheke in der Kreisstadt. In der Badestube wurde im 1990 am späteren Tag der Deutschen Einheit in der Badestube der erste Standort eröffnet. Der Schritt der Schließung sei ihr auch deshalb schwergefallen.

Der Standort befand sich in der Badestube

Nur wenige Meter entfernt befindet sich die Galerie-Apotheke

Der Grund für das Aus: Hildwein bietet als eine von lediglich 250 der rund 17.000 Apotheken in Deutschland einen Reinraum zur Herstellung von individuellen Arzneimitteln. In der Region seien die nächsten Sterillabore in Kassel und Eisenach. Dieser Reinraum sei zu klein geworden und eine Erweiterung in der Immobilie nicht so einfach machbar. Die Fusion mit der rund 50 Meter entfernten Galerie-Apotheke habe sich deshalb angeboten. Die betroffenen Mitarbeiter wurden laut Hildwein übernommen. Im zweiten Stock der City-Galerie befindet sich ein neuer Reinraum von Hildwein Gesundheitskompetenzen.

Individuelle Behandlungsmöglichkeiten im Blick

Auch die Kurbad-Apotheke gehört zu Hildwein Gesundheitskompetenzen

Auf ihrer Internetseite erklärt Hildwein Gesundheitskompetenzen die Hintergründe des Sterillabors und der Nutzen für die Menschen: "In unserem hochmodernen Sterillabor nach aktuellem Standard der Apothekenbetriebsordnung können wir einerseits Infusionslösungen für Krebspatienten (in einer speziellen Zytostatika-Werkbank), andererseits individuell auf den Patienten zugeschnittene Augenarzneien, Lösungen für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Lösungen für die Rheumatherapie usw. herstellen."

Immer mehr entwickele sich die Medizin hin zur Individualtherapie, das bedeute, es gebt gerade im Bereich der schweren Erkrankungen nicht mehr nur ein Medikament mit einer Standarddosierung für jeden Patienten. Stattdessen werde die Dosis genau an die Person angepasst (z.B. an das Körpergewicht oder die Körperoberfläche) oder es werde eine ganz neue Rezeptur mit eigener Herstellungsanweisung für einen Patienten entwickelt.

Zur Anfertigung dieser Zubereitungen verfüge das Sterillabor von Hildwein über eine Zytostatika- und eine mikrobiologische Werkbank, in denen unter absolut keimfreien Bedingungen von spezialisierten Teams die jeweiligen Therapien zubereitet werden. (hhb) +++