Gedenkstätte für Rudolf Kaiser - Erinnerung an den großen Konstrukteur

Das Jubiläum „100 Jahre Segelflug auf der Wasserkuppe“ und das Grand-Prix-Finale waren der geeignete Rahmen, um einem bedeutenden Konstrukteur des heimischen Segelflugzeugwerkes Alexander Schleicher zu gedenken. Zudem jährte sich der Todestag von Rudolf Kaiser in 2011 zum 20. Mal. Bernd Burkhart, Eberhard Nüdling und Manfred Münch vom Rhönflug Poppenhausen waren die Initiatoren des Vorhabens, dem erfolgreichen Segelflugkonstrukteur ein kleines Denkmal zu bauen. Als Standort wurde eine Freifläche unweit seines ehemaligen Wohnhauses an der Ecke Weiherberg/Marienstraße gewählt. Das hätte nicht passender sein können. Vier Stelen aus heimischem Basalt, bearbeitet von Steinmetzmeister Bernhard Nüdling, bilden das Zentrum des Platzes. Daran wurden eine Bronzetafel mit Inschrift, ein Segelflieger-Modell und ein Portrait von Rudolf Kaiser montiert. In der Mitte des runden Platzes sind die Schwingen des Segelflieger-Logos, aufgebracht auf Naturstein, eingelassen.

Am Rand steht den Verweilenden eine Ruhebank zur Verfügung. Die gelungene Planung dieser Platzgestaltung hatte Manfred Münch übernommen. Zu der kleinen Feierstunde, die von Anliegern der Siedlung Weiherberg, den Beschäftigten und Ruheständlern der Fa. Schleicher-Segelflugzeugbau, zahlreichen Freunden des Segelfluges und der Familie Kaiser gut besucht war, hatte Bernd Burkhart vom Rhönflug Poppenhausen alle anwesenden willkommen geheißen. Er erinnerte daran, dass Rudolf Kaiser in der Zeit seines segensreichen Wirkens in Poppenhausen 15 Segelflieger konstruierte, unter denen die KA 6 „Rhönsegler“ und die ASK 21 als besonders erfolgreiche Typen herausragen. Bürgermeister Manfred Helfrich, der sich von Beginn an für die Realisierung der Initiative einsetzte und für die Bereitstellung des Grundstücks sorgte, freute sich über das Denkmal zu Ehren des „vielleicht bedeutendsten Segelflugzeugkonstrukteurs“. Kaiser hätte mit seiner erfolgreichen Arbeit dazu beigetragen, dass die Fa. Schleicher eine Vielzahl von wertvollen heimatnahen Arbeitsplätzen zur Verfügung stellen konnte und kann. Edgar Kremer, Seniorchef der Fa. Alexander Schleicher Segelflugzeugbau, lobte das bescheidene Wesen und das breite Fachwissen seines ehemaligen Mitarbeiters Kaisers. In Würdigung der großen Verdienste um das Segelflugzeugbauhandwerk hatte die Fa. Schleicher die Kosten für das Denkmal übernommen. Anschließend erzählte Gerhard Waibel, inzwischen pensionierter Kollege von Rudolf Kaiser, einige humorvolle Anekdoten über den Geehrten und unterstrich auf diese Weise die gute Zusammenarbeit und den Zusammenhalt im mittelständischen Unternehmen.

Hans-Georg Kaiser, der Sohn des geachteten Konstrukteurs, enthüllte im Beisein seiner Mutter Erika und seiner Schwester Ingeborg das Denkmal. Kaiser stellte in seinem Grußwort heraus, dass ein Konstrukteur zwar für seinen Beitrag verantwortlich sei, doch der Erfolg stelle sich letztendlich nur dann ein, wenn die Chefs und die zahlreichen Mitarbeiter für die Umsetzung der Konstruktion sorgen würden. Er fragte sich allerdings, ob sein Vater in Anbetracht dessen Bescheidenheit, Freude an dieser Ehrung gehabt hätte. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sich sein Vater in Poppenhausen und in der Rhön immer sehr wohl gefühlt habe und weil das Denkmal in solider Rhöner Qualität ausgeführt worden sei, habe er bei dieser Überlegung ein gutes Gefühl. Er dankte im Namen seiner Familie für die entgegengebrachte hohe Wertschätzung, die seinem Vater zu Teil wurde. Die Gedenkstätte wurde von den Geistlichen Ferdinand Rauch und Wolf-Benjamin Gittermann im Beisein von etwa 150 anwesenden Gästen geweiht. Zur Umrahmung der Feierstunde hatte der Musikverein Cäcilia unter Leitung von Manfred Münch und Maik Lotz aufgespielt. Zusammenfassend sei festgestellt, dass mit der Verwirklichung der Gedenkstätte zu Ehren des erfolgreichen Segelflugzeugkonstrukteurs Rudolf Kaiser eine würdige und angemessene Initiative realisiert wurde.+++