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Aus dem brennenden Wrack - das auf dem Dach liegt - konnte die Feuerwehr niemand mehr herausholen...
Das Unfallwrack in Flammen... - Fotos (17): B. Stumpf
18.05.12 - PETERSBERG
Dramatischer Unfall mit Todesfolge am Donnerstag gegen 17.40 Uhr auf der Landesstraße 3174 zwischen Horwieden und Petersberg im Kreis Fulda. Vermutlich weil er zu schnell unterwegs war, kam ein Pkw HONDA CIVIC mit mehreren Personen in einer langgezogenen Rechtskurve von der Straße ab, fuhr gegen einen Wasserdurchlaß, kippte in der Luft und prallte in Folge dessen gegen den Brückenpfeiler der darüber führenden Rhön-Autobahn. "Der Fahrzeugführer verlor die Kontrolle" hieß es am späten Abend seitens der Polizei.
Der Honda blieb völlig zertrümmert auf dem Dach liegen und geriet sofort in Brand. Einem Rettungsassistenten des MHD gelang es mit einem Passanten noch, einen 14-Jährigen aus dem brennenden Wrack zu ziehen. Er ist allerdings lebensgefährlich verletzt und wurde im Klinikum Fulda notoperiert.
Vor dem Eintreffen der Feuerwehr soll es mehrere Explosionen gegeben haben, hieß es. Schwarze Rauchwolken standen über dem Unglücksort und machten ihn schon von weitem sichtbar. Die Rauchentwicklung war so stark, dass sogar Verkehrsteilnehmer auf dem Standstreifen der darüberführenden A7 anhielten um zu schauen. Die Unterführung war total verqualmt und erschwerte den ersteintreffenden Rettungskräften massiv die Arbeit. Augenzeugen berichteten, dass ein Feuerwehrmann mit seinem Einsatzführungsfahrzeug wenige Minuten nach dem Crash vor Ort war und noch mit einem Feuerlöscher versuchte, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Doch die Flammen waren zu diesem Zeitpunkt schon zu stark.
Das verunglückte Auto bzw. der Unfall ist wohl nicht das Opfer eines rücksichtslosen Rasers, der den Unfall ausgelöst haben könnte. Die Polizei erklärte am Abend gegenüber "ON" ganz offiziell, dass dies nach dem Abgleich aller direkten Unfallzeugen in keinem Fall so gewesen sei. Diesen vermuteten "Verkehrsrowdy" mit WAK-Kennzeichen als Verursacher gebe es nicht.
Die Straße Richtung nach Horwieden/Margretenhaun war den ganzen Abend voll gesperrt. Es befanden sich zahlreiche Feuerwehren und Rettungsdienste im Einsatz. Die Bergungsarbeiten und vor allem die Sicherung der Unfallspuren werden wohl längere Zeit in Anspruch nehmen. Mögliche Zeugen sollen sich bei der Polizei melden.
AKTUALISIERT 20:15 Uhr: Offenbar hat die Staatsanwaltschaft angeordnet, die Bergung der Leichen aus dem Wrack (Polizei spricht offiziell von "einer unbekannten Anzahl von Personen) nicht vor Ort durch die Feuerwehr und vor vielen Schaulustigen vornehmen zu lassen. Wie "ON" erfuhr, sollen die Überreste des Honda Civic komplett in einen Container verladen werden, der dann versiegelt wird. Die Toten sollen an einem "ruhigeren nicht öffentlichen Ort" herausgeholt und das Fahrzeug untersucht werden.
AKTUALISIERT 20:45 Uhr: Zwar ist es noch nicht "amtlich", doch entgegen ersten unklaren Informationen steht jetzt fest: es sind drei Menschen im Fahrzeug verbrannt. Das wurde "ON" inoffiziell mehrfach bestätigt. Die Unglücksstelle ist von der Polizei weiträumig abgesperrt und als "Sichtschutz" Fahrzeuge der Feuerwehr davor rangiert worden. Damit wird auch die Arbeit der Bildjournalisten vor Ort bewusst erschwert. Über die Identität der Verunglückten gibt es noch keine Informationen. Es soll sich um Angehörige einer sechsköpfigen Familie aus dem Landkreis Fulda handeln.
AKTUALISIERT 21:30 Uhr: Das ausgebrannte Fahrzeug mit den Toten ist in einen offenen Container verladen und beschlagnahmt worden. Der Kfz-Sachverständige erhielt vom Staatsanwalt ein Redeverbot - ein Interview durfte er den Medien - wie es sonst üblich ist - nicht geben. Die Landesstraße ist jetzt nach fast vierstündiger Vollsperrung ab sofort wieder "frei befahrbar". (ma) +++
Die Feuerwehr musste mit zwei Trupps löschen....
Dicke Rauchschwaden in der Unterführung der Rhön-Autobahn
- Fotos (15): Christian P. Stadtfeld
Als die Flammen erloschen waren, wurde das ganze Ausmaß der Tragödie sichtbar....