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Die alten Fundamente werden komplett ausgebaut und entsorgt - Foto: Dieter Graulich

Durch den Auftrag von neuem Mutterboden und der Neueinsaat wird in wenigen Wochen nicht mehr sichtbar sein, dass hier eine Windkraftanlage stand.

28.07.12 - ULRICHSTEIN

Repowering des Windparks „Platte"auf Hochtouren - 29 Mio Euro-Investition

Eine kurze Verschnaufpause gibt es an diesem Wochenende beim Repowering des Windparks „Platte" in der Gemarkung Ober-Seibertenrod. Nachdem die letzten Wochenenden durchgearbeitet wurde, gönnt man sich an diesem ersten richtigen „Sommerwochenende" eine kurze Ruhepause. In den letzten Wochen wurden dort die bereits vorhandenen 13 Anlagen abgebaut und auch schon mehrere Fundamente komplett entfernt. Von diesen 13 Anlagen gehörten vier der Stadt Ulrichstein, die damit 1996 den ersten kommunalen Windpark Deutschlands ins Leben gerufen hatte. Im November 2010 beschloss die Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich den Verkauf der vier Windenergieanlagen des Herstellers Micon, Typ NW 1500 mit einer Generatorleistung von je 500 kW an die hessenENERGIE. Auf ein Repowering von bis zu drei Windenergieanlagen als kommunales Nachfolgeobjekt am dortigen Standort wurde aus Kostengründen verzichtet, denn eine neue Anlage sollte mit rund vier Millionen Euro zu Buche schlagen. Mit dem Kaufpreis wurde in etwa der bis zum Jahre 2014 erzielte Ertrag abgedeckt.

Die 13 alten Anlagen werden nun durch sieben moderne Anlagen der Firma Enercon vom Typ E-82 E 2 mit einem Rotordurchmesser von 82 Metern, einer Nabenhöhe von fast 140 Metern und einer Nennleistung von je 2,3 MW ersetzt. Vorteil dieses „Tauschs", die auskömmliche Erträge für einen langfristigen wirtschaftlichen Betrieb sprechen vor allem eine wesentlich höhere Energieausbeute. So wird sich die Stromproduktion an diesem Standort bei annähernd gleicher Fläche mehr als verfünffachen. Die Erwartungen gehen im Mittel von einer jährlichen Stromerzeugung von rund 48 Millionen Kilowattstunden aus. Dies entspreche rechnerisch dem Strombedarf von etwa 14.000 Haushalten beziehungsweise zirka 56.000 Personen. Der Betrieb der neuen Anlagen vermeide jährlich Emissionen von an die 28.000 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids.

Das so genannte „Repowering" – also die Verbesserung der Ertragsleistung – geschieht in Absprache zwischen der hessenENERGIE, der Stadt Ulrichstein und der hessenWIND I GmbH. Für den Standort spricht neben der guten Ertragsprognose und der Ausweisung als Windvorrangfläche der bereits vorhandene Eingriff in die Landschaft durch die bestehenden Windenergieanlagen und die 110 kV-Freileitung Grünberg – Lauterbach. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist auf den durch den Sturm „Kyrill" 2007 geschädigten Bestand an Bäumen hinzuweisen, außerdem auf die durch den Windpark führende Ferngasleitung und die bereits vorhandenen Zufahrtswege und die Infrastruktur des Stromnetzes. Nach einem ersten Repowering-Projekt 2004 in Hartmannshain, ist das jetzige Vorhaben der OVAG-Gruppe an der „Platte" in Ulrichstein das landesweit zweite von großer Bedeutung.

Die Investitionen werden mit einer Höhe von annähernd 29 Millionen Euro beziffert, worin bereits ein Anteil am neu errichteten Umspannwerk enthalten sei. Interessante Zahlen gibt es zu den jeweiligen Fundamenten der Windkraftanlagen. So hat das Fundament einen Außendurchmesser von 22 Meter. Verarbeitet werden dann rund 73 Tonnen Stahl und knapp 800 Kubikmeter oder 1900 Tonen Beton. ++gr++


Letzte Vorbereitungen zum Entfernen des Rotors werden getroffen

Die Anlagen werden sofort abtransportiert


Eine der letzten alten Anlagen wird abgebaut. Im Hintergrund die erste neue E 82 E2

Bereits ein Dutzend Stufen sind an der ersten Anlage aufgebaut


Auf einer Hinweistafel wird das Repoweringprojekt erläutert

Rund 73 Tonnen Stahl werden für das Fundament einer E 82 E2 verarbeitet


Ein erster Teil des Betons ist eingebracht

Das Fundament noch eingeschalt


Das ausgeschalte Fundament kann nun beigefüllt werden

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