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- Fotos: Manuel Wluka

08.11.12 - Fulda

„Buchonia“ Fulda im CV feierte sein 120-jähriges Bestehen - "Verbundenheit"

„Fulda, Stadt im Herzen Deutschlands": So, wie das Fuldalied beginnt, lautete auch das Motto der festlichen Veranstaltungen zum 120-jährigen Bestehen, das der CV-Zirkel „Buchonia" Fulda am vergangenen Wochenende feiern konnte. Zu den Veranstaltungen waren mehrere hundert Gäste aus ganz Deutschland angereist. „Fulda liegt nicht nur im Herzen Deutschlands, es ist auch die schönste Stadt in Hessen" schrieb Dr. Norbert Herr, der als Philistersenior der „Buchonia" den Kommers schlug, den Gästen ins Stammbuch. Er berief sich dabei auf eine Umfrage des Hessischen Rundfunks. Den Teilnehmern des feierlichen Kommerses im Kolpinghaus Fulda rief er außerdem ins Gedächtnis, dass Fulda stets ein lebendiger Mittelpunkt des Cartellverbands der katholischen deutschen Studentenverbindungen gewesen sei, der inzwischen fünf Mal die Cartellversammlung für ganz Deutschland zu Gast hatte.

In der Vergangenheit seien viele Mitglieder des Fuldaer Zirkels zu allen Zeiten prägend für das politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche, kirchliche und kulturelle Leben gewesen, beispielsweise als Politiker, Professoren, Bischöfe, Schulleiter. Da „Buchonia" über sehr qualifizierte Persönlichkeiten verfüge, sei dies auch heute noch der Fall. Dies sei allerdings nicht das einzige, was Verbindungen den Studenten noch bieten könnten. In einer Gesellschaft, die mehr denn je Mobilität von den Menschen fordere, stellten Verbindungen eine Art Familienersatz dar. Buchonia Fulda wurde 1892 von neun Cartellbrüdern gegründet und zählt heute mit über 300 Angehörigen (160 Alten Herren, 134 Studierenden und den Witwen) einen historischen Höchststand.

Die Festrede des Abends hielt der ehemalige Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Cbr. Prof. Klaus-Dieter Scheurle. In seiner Rede behandelte er den Papstbesuch im Deutschen Bundestag im September 2011. Obwohl es im Vorfeld viel Kritik am Besuch des Papstes gegeben habe, seien schließlich nur wenige Plätze des Bundestages frei geblieben. Entgegen der Erwartungen habe sich der Papst jedoch nicht zu Themen wie Ökumene oder den Missbrauchsfällen geäußert, sondern viel allgemeiner zu Ethik und Recht. Scheuerle betonte, dass dies die einzig richtige Art war, vor dem Bundestag zu sprechen. Mit vielen der angesprochenen Punkte hätten sich auch seine Kritiker identifizieren können, wie der Verantwortung des Menschen gegenüber der Natur. Es habe ihm aber nichts ferner gelegen, als Werbung für eine einzelne Partei zu machen. Schließlich gab Scheurle allen Gästen und vor allem den anwesenden Politikern, den Wunsch Salomons mit auf den Weg, ein hörendes Herz zu haben, um zu erkennen, was ethisch richtig sei.

Am Abend waren auch zahlreiche Ehrengäste anwesend, wie der Bundestagsabgeordnete Michael Brand, Cbr. Manfred Speck, zuletzt noch AHB- und CV-Ratsvorsitzender, der mit 99 Jahren älteste Teilnehmer, Cbr. Dr. Theo Christmann, der mit bewegten, sehr persönlichen Worten zur Festcorona sprach, und der Vorsitzende des ältesten Zirkels „Confluentia" (Koblenz), Cbr. Adolph Meinung. Grußworte wurden von Ehrengästen gehalten. So vom Fuldaer Oberbürgermeister Möller, der den Mitgliedern im CV für ihren politischen Einsatz in Fulda dankte. Auch er erkannte die langjährige Verbundenheit des katholischen CV mit Fulda an und wünschte der Gemeinschaft alles Gute.

Cbr. Prof. Dr. Dr. Bernd Wilmes, der Rektor der philosophisch-theologischen Hochschule Fuldas, schloss sich den Glückwünschen an. Er bedauere die Nachwuchsprobleme der Verbindungen, begründete das jedoch mit einem Augenzwinkern damit, dass sie sich nicht so einfach vermehren könnten, wie der Deutsche Bundestag. Tatsächlich sinke durch die im Zuge der Bologna-Reform erfolgte Verschulung des Studiums die Bereitschaft, einer Verbindung beizutreten. Trotzdem zeige sich Licht am Horizont, denn die Rezeptionszahlen der beiden letzten Jahre stiegen deutlich an. Auch Landrat Bernd Woide, selbst Alter Herr des KV in Göttingen, schloss sich dem Reigen der Gratulanten an. Nach dem Übermitteln der Grüße der Region stellte er die Frage in den Raum, ob in der heutigen Zeit Verbindungen überhaupt noch ins Bild passten. Dies bejahte er sofort ausdrücklich, da sie gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit in der Lage seien, beständige Werte ins Berufsleben zu tragen.

Als weitere Gratulanten sprachen unter anderem der Philistersenior der KDStV Adolphiana, Dr. Christian Schäfer, die ihr 27. Stiftungsfest mitfeierte. Für den CV übermittelte der Regionalbeauftragte für die Region Süd-West, Dr. Thomas Krahwinkel seine Glückwunschadresse, sowie Ulrich Frei vom Altherrenzirkel „Unitas" für die anderen Verbände.

Der feierliche Rahmen wurde auch genutzt, um drei neue „Füxe" in die „Adolphiana" aufzunehmen, was vom derzeitigen Senior Marco Schäfer vorgenommen wurde. Das Orchester der Freiwilligen Feuerwehr Dirlos übernahm die musikalische Umrahmung und trug so zum Gelingen und festlichen Ambiente des Abends bei. Nach dem „offiziellen" Teil des Abends fanden sich noch zahlreiche Gäste auf dem Haus der Adolphianen ein, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Am Sonntag fand der feierliche Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche statt, der von Regens Cbr. Dr. Cornelius Roth zelebriert wurde. Zum Abschluss der Feierlichkeiten luden die „Adolphianen" zu Weißwurst und Weißbier auf ihr Haus ein.+++


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