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23.11.12 - HÜNFELD

Haunestadt will eigenes Autokennzeichen "HÜN" - Magistrat sucht Gespräche

Bekommt der Altkreis Hünfeld sein eigenes Autokennzeichen wieder, oder müssen die Haunestädter weiter mit dem "FD"-Kennzeichen durch die Gegend fahren. Die Meinung dazu sind unterschiedlich. Während IHK und Standortmarketing Region Fulda mit Landrat Bernd Woide eine Rückkehr zum "HÜN" strikt ablehnen, will der Hünfelder Magistrit die Pläne weiter verfolgen. Dies beschloss der Magistrat in seiner jüngsten Sitzung:

"Insgesamt ist der Magistrat der Auffassung und insofern begrüßt er den vorliegenden Antrag der CDU-Fraktion, dass zunächst in konstruktiven Gesprächen mit dem Landrat des Kreises Fulda, evtl. auch unter Einbeziehung des Hessischen Wirtschaftsministerium, die Thematik intensiv erörtert werden sollte. Dies mit dem Ziel, keine Diskriminierung der Menschen des Hünfelder Landes bei der Wahlfreiheit hinsichtlich der künftigen Wiedernutzung des HÜN-Kennzeichens entstehen zu lassen."

HINTERGRUND:

22. November 2012: Keine neue Chance für "HÜN"-Kennzeichen - IHK und Standortmarketing dagegen

http://osthessen-news.de/A/1223107/fulda-keine-neue-chance-fuer--huen--kennzeichen-ihk-und-standortmarketing-dagegen.html

Nachfolgend der Magistratsbeschluss und der entsprechende Antrag im Wortlaut:

"Antrag der CDU-Fraktion vom 11.11.2012, eingegangen am 11.11.2012,betr. Wahlfreiheit des Kfz-Kennzeichens

Erläuterungen:Die Zielsetzung des vorliegenden Antrags entspricht der Beschlussfassung im Magistrat vom 14.11.2011.Mit Schreiben vom 17.11.2011 hatte der Magistrat den Landkreis gebeten, auf der Grundlage des Umfrageergebnisses der Hochschule Heilbronn zur Wiedereinführung des Kennzeichens HÜN dieses als Wahlkennzeichen anzubieten.Vorausgegangen war eine Empfehlung der Stadtmarketingkommission in ihrer Sitzung am 29.06.2011, eine Wiedereinführung des HÜN-Kennzeichens zu ermöglichen, sofern sich eine Mehrheit der Befragten dafür ausspreche.Mit dem Vorliegen der Ergebnisse der Befragung zum Thema „Wiedereinführung des aus­laufenden Kennzeichens HÜN" am 23.09.2011 in Hünfeld durch die sogenannte Heilbronner Initiative, vorgelegt am 24.10.2011, waren diese Voraussetzungen eingetreten, sodass es zur aufgezeigten Beschlussfassung im Magistrat kam.Sicherlich hat eine solche Maßnahme, insbesondere bezogen auf die ältere Generation einen gewissen nostalgischen Ansatz, allerdings würde man den Initiatoren und den umfragebeteiligten Bürgerinnen und Bürgern sowie der Empfehlung der Stadtmarketingkommission sowie des Magistrats unrecht tun, würde man die Initiative auf diesen Aspekt reduzieren.

Richtig ist, dass insbesondere für die Stadt Hünfeld, aber auch für die Teilregion Altkreis Hünfeld, die Wiedereinführung des Kennzeichens HÜN, so auch die Empfehlung der Hochschule Heilbronn, im Rahmen des Stadt- und Standortmarketings eine wesentliche Hilfestellung bedeutet. Hierzu wird konkret ausgeführt: „Das HÜN hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert, da Städtenamen mit diesen Buchstabenkombinationen selten sind." Das HÜN ist nach Beobachtungen im Umfeld des Projekts offensichtlich nach wie vor als Symbol für die Stadt Hünfeld gebräuchlich.Ganz offensichtlich gelingt es dem zweitgrößten Wirtschaftsstandort im Landkreis Fulda, nämlich der Konrad-Zuse-Stadt Hünfeld, nur sehr schwer, im Außenmarketing wahrgenommen zu werden.

Dies gilt unbeschadet der Bemühungen des Regional­managements, auch immer wieder auf Hünfeld aufmerksam zu machen. Richtig ist, dass durch das regionale Standortmarketing unter dem Begriff „Region Fulda" in erster Linie die Stadt Fulda als attraktives Oberzentrum und bedeutsamster Wirtschaftsstandort in den Blickpunkt gerückt wird. Mitnahmeeffekte haben insofern nur angrenzende Gemeinden (Stadtumlandgemeinden), aus dem Fernblick sind da keine Grenzen vorhanden, sodass auch die Stadtumlandkommunen durch dieses Auftreten im Bereich des Wirtschafts­marketings besonders profitieren.Hünfeld hat es dagegen schwer, sich eigenständig, obwohl mit Abstand zweitgrößter Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort in der Region Fulda, zu positionieren und entsprechende Aufmerksamkeit im Standortmarketing zu finden. Der fehlende Doppelname für den Landkreis, im Gegensatz zu Hersfeld-Rotenburg, bedeutet da einen schweren Nachteil als Ausfluss der Gebiets- und Verwaltungsreform des Jahres 1972.

Für die Wiedereinführung des Kennzeichens HÜN spricht zunächst die Identitätsförderung bezogen auf die Menschen von Hünfeld und zum guten Teil auch aus dem Altkreis Hünfeld, wie die Umfrageergebnisse gezeigt haben. Von entscheidender Bedeutung ist jedoch die eigenständige Wahrnehmung der Teilregion Altkreis Hünfeld außerhalb der Region, die bezogen auf das Standortmarketing nicht zu unterschätzen ist. Dies bedeutet einen erheblichen Vorteil, der ansonsten nur mit erheblichem Werbemittelaufwand erreichbar ist.Die Bedeutung derartiger Identifikationsinstrumente verbunden mit wirtschaftlichen positiven Folgen für die entsprechende Marktdurchdringung wird z. B. deutlich durch den Marktauftritt der Fuldaer Zeitung im Geschäftsbereich Altkreis Hünfeld als Hünfelder Zeitung bzw. in anderen Geschäftsbereichen mit der entsprechenden Gebietsbezeichnung. Sehr wichtig war daher der Beitrag in der Hünfelder Zeitung vom 03.11.2011 zu diesem Thema mit „Nostalgie, aber auch Marketing" überschrieben. Er ist auf den Plätzen, ergänzt durch den entsprechenden Beitrag im Amtsblatt zu der seinerzeitigen Bürgerumfrage, ausgelegt.

Insgesamt bleibt also festzustellen:1. Durch die Wiedereinführung des Kennzeichens HÜN würde ein nicht unerheblicher positiver Beitrag für die Stadt, aber auch für das Standortmarketing bezogen auf die Kommunen des Altkreises Hünfeld ohne finanzielle Aufwendungen erreicht werden. Es gibt keine wirklichen Gesichtspunkte, die diesen positiven Wirkungen entgegenstehen.2. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hünfeld und des Hünfelder Landes können erwarten, dass sie nach Einräumung einer entsprechenden Wahlmöglichkeit durch den Gesetzgeber gegenüber Menschen in anderen vergleichbaren Teilregionen, d. h. ehemaligen Landkreisen bzw. Städten, nicht diskriminiert werden.Aus diesem Grund hatte der Magistrat auch bereits mit Schreiben vom 17.11.2011 den Landrat des Landkreises Fulda mit der Bitte bezogen auf die erkennbare Schaffung der rechtlichen Voraussetzungen angeschrieben: „Sollten diese auch für Hessen vorliegen, würden wir Sie bitten, diese Option wahlweise im Hünfelder Land zu ermöglichen.

Da dies nach den vorliegenden Erkenntnissen weder mit einem finanziellen Mehraufwand noch mit höherem Verwaltungsaufwand verbunden ist, sollte diese Wahlmöglichkeit den Menschen im Hünfelder Land zur Verfügung gestellt werden."Eine Antwort, auch eine negative, durch den Landrat ist beim Magistrat nicht eingegangen. Umso mehr musste es verwundern, dass in der Zeitung in einer Spontanerklärung am 06.11.2012 des Ersten Kreisbeigeordneten dahingehend zu lesen war, dass die Ausübung des Wahlrechts nach Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen für das Hünfelder Land nicht eingeräumt werden solle.Diese Aussage ist nicht nachvollziehbar und sollte umgehend eine Korrektur erfahren.

Richtig ist und hier handelt es sich ganz offensichtlich um einen „Geburtsfehler" bei einer weniger rechtlichen, als politischen Entscheidung, dass nach der Rechtslage in Hessen die Landräte als unterste staatliche Behörde einen entsprechenden Antrag auf Zulassung der Wahlmöglichkeit an das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung stellen müssen.Zwischenzeitlich wurde durch eine Rücksprache beim Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung geklärt, dass es für die Wiedereinführung des HÜN-Kennzeichens nachfolgende Alternativen gibt:

a) Die Stadt stellt den Antrag auf Einrichtung eines eigenen Zulassungsbezirkes und schließt mit dem Landrat eine entsprechende Vereinbarung hinsichtlich der Wahrnehmung dieser Aufgaben für die beim Landrat bereits vorhandene Zulassungsstelle oder

b) die Stadt Hünfeld stellt einen Antrag auf Zulassung eines eigenen Zulassungsbezirkes mit der Maßgabe, dass dann die Stadt Hünfeld über eine eigene Zulassungsstelle verfügt, heißt es abschließend in dem Antragsbericht der Stadt Hünfeld im Wortlaut. +++

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