Sonntags um Zwei Digitale RETROkultur: Computer eroberten Haushalte

HANAU. In der Reihe "Sonntags um Zwei" des Lebendigen Museums Großauheim wird am Sonntag, 21. Juli, um 14 Uhr eine Führung durch die Ausstellung "Digitale RETROkultur - Wie Computer die Haushalte eroberten" angeboten. Die Sonderausstellung des Museums Großauheim (Pfortenwingert 4) entstand in Zusammenarbeit mit dem Ersten Hanauer Netzwerkclub e. V. und dem Verein For Amusement Only e. V.. Zu sehen sind rund 70 Objekte aus der "Frühzeit" der digitalen Revolution, darunter auch Heimcomputer, Spielkonsolen und Videospiele aus dem 70er Jahren. Sachkundiger Führer am 21. Juli ist Stefan Pitsch vom Ersten Hanauer Netzwerkclub.

Die Ausstellung "Digitale RETROkultur" steigt zu Beginn der 70er Jahre ein, als die Entwicklung der Mikroelektronik zur umfassendsten Änderung unserer Lebenswelt seit Einführung der Dampftechnik führte. Die Verwaltung von großen Datenmengen und das Durchführen komplizierter Steuerungsaufgaben in technischen Prozessen dominierten die Anwendung der ersten Rechner. Mit Spielkonsolen und Heimcomputern wuchs ein ganz neuer Industriezweig. Eines der frühesten und beliebtesten Spiel-Programme war PONG, bei dem zwei Spieler auf dem Bildschirm virtuell Tennis spielten. Erste eigenständige elektronische Spielgeräte wurden in Form von Arcade-Automaten in Spielhallen aufgestellt. Mit Spielen wie "Pac-Man" und "Donkey Kong" waren es die Vorläufer der heutigen multifunktionalen Spielkonsolen.

Durch die Miniaturisierung der elektronischen Schaltkreise und die damit verbundene Massenproduktion entstanden Kleingeräte, die für eine breite Bevölkerung erschwinglich wurden. Insbesondere der japanische Hersteller NINTENDO, aber auch die amerikanische Firma Milton Bradley ("MB-Spiele") zählten zu den Anbietern von Spielkonsolen der ersten Stunde.

Auf Basis des Mikroprozessors MOS 6502 wurden in Folge Computer mit sehr attraktiven Preisen entwickelt, die zu Beginn der 1980er Jahre Eingang in unzählige Wohn- und Kinderzimmer fanden. Geräte wie der COMMODORE 64 und ATARI XL dienten vor allem als Plattform für Videospiele und wurden zu Wegbereitern der digitalen Durchdringung unseres Alltags. Mit den Begriffen "Retro-Computing" und "Pixel-Art" etablierten sich die Konzepte der Anfänge der Heimcomputer in der Gegenwart und erinnern heute an die Pionierzeit unserer digitalen Errungenschaften.

Für den Besuch der Sonntagsführung am 21. Juli ist keine Anmeldung erforderlich. Die Teilnehmeranzahl ist auf 20 Personen beschränkt. Der Eintritt kostet inklusive Führung fünf Euro für Erwachsene und ermäßigt 3,50 Euro. Weitere feste Termine sind der 10. August und 15. September, jeweils von 14 bis 15 Uhr, mit Florian Dingler. Individuelle Führungen sind auf Anfrage möglich. Die Verwaltung der Museen ist montags bis freitags telefonisch unter der Nummer 06181/2951799 oder per E-Mail unter museen@hanau.de erreichbar.+++