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Der Rhönklub-Gründer Dr. Justus Schneider starb heute vor genau 100 Jahren.... - Stadtarchiv Fulda
Mitglieder des Rhönklubs heute morgen auf dem "Alten" Friedhof... - Martin Angelstein
08.04.04 - Fulda
Kranzniederlegung - heute 100. Todestag Rhönklub-Gründer Dr. SCHNEIDER
Mitglieder des Hauptvorstandes des Rhönklubs und des Zweigvereins Fulda haben heute Vormittag auf dem "Alten Friedhof" an der Goethestraße in Fulda am Grab des Rhönklub-Gründers Dr. Justus Schneider seines heutigen 100. Todestages gedacht. (Ein ausführliches Porträt veröffentlichte "Osthessen-News" am 06.04.2004). "Durch seine Leistungen, seine Ideen, seine Schaffenskraft und seine Zielstrebigkeit ist er in die Geschichte der Rhön eingegangen als ein unermüdlicher Kämpfer für die Verbesserung der Lebensqualität der hiesigen Bevölkerung" sagte die Rhönklub-Präsident Regina Rinke.
Die heutigen Mitglieder des Rhönklubs seien Justus Schneider dankbar. Sie hätten ein Erbe angetreten, welches für die Generationen nach ihm Aufgabe und Verpflichtung bedeute. Am Nachmittag wurde auch am Schneider-Denkmal auf der Milseburg ein Gebinde niedergelegt.
In ihrer Ansprache nannte Rhönklub-Präsidentin Rinke den Gründer-Präsidenten einen "großen Kämpfer für die Rhön", der sich um diese Region verdient gemacht und Großartiges bewirkt habe. Neben der Gründung des Rhönklubs war Schneider noch vielfältig aktiv und erfolgreich: er sorgte als Arzt für Ausbau und Modernisierung des Landkrankenhauses, machte als Sanitätrsrat Karriere, schrieb den 1877 erschienen ersten "Rhönführer" für dieses Mittelgebirge, hielt werbende Vorträge über die Rhön, und unternahm Reisen, um die Infrastruktur der Rhön zu verbessern: Schneider habe Eisenbahnlinien von Fulda nach Gersfeld, nach Hilders und Tann erreichen können. Als er 62-Jährig starb, sei er ein "angesehener Mann" im weiten Umfeld gewesen. Die Wertschätzung, die er erhalten habe, sei von keinem seiner Nachfolger erreicht worden. "Vielleicht hatte Gott ihn in die richtige Zeit kommen lassen" sagte Frau Rinke.
In diesem Zusammenhang stellte die Präsidentin des Rhönklubs die selbstkritische Frage, warum sie selbst als Schneiders Nachfolgerin mit ihrem Hauptvorstand "heute kaum etwas bewegen kann". Der Rhönklub "erstickt im Vereinskram und unbedeutenden Handlungen". Die von vielen gepriesene Globalisierung lasse vor Ort keinen Handlungsspielraum, vieles scheitere an Ländergrenzen und Verwaltungsapparaten: "Viele, allzu viele mischen mit, reden, diskutieren, beschließen und beraten". Aber so etwas wie Eisenbahnlinien durch die Rhön, "..sowas bringt die heutige Rhönklub-Generation nicht auf die Beine".
Regina Rinke sagte, umso größer sei heute der Respekt vor Dr. Justus Schneider, der in der Rhön nachhaltig wirkende Akzente gesetzt habe. Schneider sei für die Mitglieder der Gegenwart "Vorbild und Leitfigur", dem alle mit bescheidenen Kräften nacheifern sollten. "Wir sollten versuchen alles zu tun, damit der Rhönklub nicht in die Bedeutungslosigkeit absinkt. Aber - ich verhehle nicht, dass dies schwierig ist". +++
Das Grab des Rhönklub-Gründers.... - Martin Angelstein
...mit den Inschriften ..... - Martin Angelstein
- Martin Angelstein
- Martin Angelstein
Die heutige Rhönklub-Präsidenten legt ein Gebinde ab... - Martin Angelstein
..und auch der Fuldaer Zweigverein gedachte mit einem Kranze... - Martin Angelstein
Kaum jemand ist bekannt, dass das Grab hier ganz in der Nähe der historischen Friedhofskapelle liegt .... - Martin Angelstein