DR. AL-HAMI AKTUELL



Die Notfallversorgung in Deutschland

Eine Reform ist dringend erforderlich

Seit Jahren hören wir Klagen von Patienten über Missstände in den Notaufnahmen der deutschen Kliniken und zugleich über die mühsame und schlechte Versorgung im ambulanten Sektor. Die Klinken beklagen sich über die schlechte Vergütung der Notfall-Patienten. Die KV (kassenärztliche Vereinigung als Vertreter der niedergelassenen Ärzte) wirft den Kliniken einen Missbrauch der Notaufnahmen vor, die Patienten stationär zum Teil ohne Not aufzunehmen und so mehr Erlöse zu generieren. Die Politik schaut machtlos zu und der Patient ist der Leidtragende.

Ja, unser Gesundheitssystem gehört zu den besten in der Welt aber auch zu den teuersten. In kaum einem anderen Land bekommen die Patienten einen eingeschränkteren Zugang zu den Gesundheitsanbietern; freie Arztwahl, freie Krankenhauswahl. Selbst im Notfall kann der geschäftsfähige Patient bestimmen, wo er sich versorgen lassen möchte. DIE MENSCHEN UND DIE POLITIK möchten das beibehalten ohne zusätzliche, finanzielle Belastung für den Patienten.

In meiner Doppelfunktion als KV-Arzt und Inhaber bzw. Betreiber einer Fachklinik (Plankrankenhaus des Landes Hessen) möchte ich die Fakten beider Seiten beschreiben und kommentieren:


A) Argumente von Vertretern des stationären Sektors

  1. Die Notaufnahmen der Kliniken in Deutschland mussten in den letzten Jahren mehr als 10 Millionen Patienten behandeln. Ein Drittel davon sollte erst gar nicht im Krankenhaus behandelt, sondern bei niedergelassenen Ärzten betreut werden.
  2. Die Vergütung der Patienten, die nicht stationär aufgenommen werden, muss die KV übernehmen. Diese Vergütung ist nicht kostendeckend bzw. für die Kliniken defizitär.

B) Gegenargumente der Vertreter des ambulanten Sektors

  1. Die KV-Vereinigung organisiert für alle Regionen ausreichend Notfall-Dienste außerhalb der Praxisöffnungszeiten. Die Patienten suchen lieber die Notaufnahmen der Kliniken auf, weil sie glauben, eine bessere Versorgung zu bekommen. Sie werden animiert schnell in der Klinik aufgenommen zu werden.
  2. In der Praxis eines niedergelassenen Arztes ist die Vergütung eine Mischkalkulation. Viele Patienten, die häufiger im Quartal die Praxis aufsuchen, verursachen auch rote Zahlen und sind nicht kostendeckend. Die Geschäftsführung der Kliniken kann die ökonomischen Daten einer Notaufnahme nicht isoliert von den Erlösen der Kliniken betrachten.
  3. Die Kliniken wollen ihre Erlösdaten auf Kosten des ambulanten Sektors verbessern.
  4. Laut einer Untersuchung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) sind die Notaufnahmen der Kliniken zu zweidrittel unterversorgt. Zu einer Überbelastung kommt es nur bei einem Teil der Kliniken, nämlich bei mehr als zwei Patienten pro Stunde.
  5. In England etwa werden 11, in Dänemark 10 Patienten pro Stunde behandelt.
  6. Im heutigen Gesundheitssystem müssen Kliniken, die nicht an der Notfallversorgung beteiligt sind, eine Pauschale von 50 Euro pro Patient, indirekt an die Krankenhäuser, die Notfallaufnahmen aufweisen, bezahlen.

Sie merken bei diesem Streit geht es ausschließlich ums Geld.

Aus meiner über 35-jährigen Erfahrung auch an verschiedenen Kliniken, inklusive Universitätskliniken, empfehle ich hauptsächlich aus medizinischen Gründen folgende Vorschläge zur Versorgung der Patienten außerhalb der regulären Praxiszeiten:

  1. Die Plankrankenhäuser sollten für die komplette Notfallversorgung zuständig sein. Das Gesundheitsministerium und die Krankenhausgesellschaften differieren und organisieren die Aufgaben und die Zuständigkeiten der Kliniken.
  2. Die Kostenträger (Krankenkassen) verhandeln mit jedem Krankenhaus ein „Extra-Budget“ für die Notfallversorgung.
  3. Die Krankenkassen organisieren mit den Landkreisen, insbesondere in den ländlichen Regionen einen Transportdienst für hilfsbedürftige Personen zu den Notaufnahmen.

AKTUELLE VERANSTALTUNGEN VON DR. AL-HAMI:

Das Neuro-Spine-Center Dr. Al-Hami lädt Sie ein:

Donnerstag, 25.01.2018 um 18:00 Uhr

Vortrag von Herrn Dr. Karamba Diaby deutscher Politiker (SPD) & Bundestagsmitglied

Thema:
Migration und Integration in Deutschland – vor welchen Herausforderungen stehen wir?

Veranstaltungsort:
Business Club Fulda, 2. Stock Münsterfeldallee 1, 36041 Fulda

Anmeldungen unter: 0661 5801-103

Rabanusstr. 26, 36037 Fulda





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