DR. AL-HAMI AKTUELL



Mit Karamba (Diaby) zur besseren Integration

Dr. Karamba Diaby sitzt seit 2013 für die SPD im Deutschen Bundestag und ist im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe tätig. Der dunkelhäutige Parlamentarier sieht sich aufgrund seines Studiums in Halle als "waschechter Ossi" und referierte am Donnerstagabend im Business Club Dr. Al-Hami zum Thema "Migration und Integration in Deutschland – vor welchen Herausforderungen stehen wir?"

Zuwanderung ist Realität, Deutschland Einwanderungsland. Nun gilt es, die Herausforderungen der Integration zu meistern, den Kopf in den Sand stecken gilt nicht: Das war der rote Faden, den Diaby durch sein Referat und die anschließende lebhafte Debatte mit den rund 60 Zuhörern im Business Club in der Münsterfeldallee spann. Trotz pragmatisch-optimistischer Prämisse sprach Diaby Defizite in der Integrationspolitik offen an: Brachliegende Potenziale der Neuankömmlinge müssten effizienter aktiviert werden, die Politik müsse bessere Rahmenbedingungen für den gesellschaftlichen Wandel schaffen. "'Wir schaffen das' alleine reicht nicht – wir müssen uns fragen, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen. Das erfordert ganzheitliche Ansätze, die auch Arbeit, Soziales und Kultur betrachten", sprach Diaby – und wusste damit die lokale SPD-Politikerin Birgit Kömpel auf seiner Seite, die zur Unterstützung ihres Kollegen sprach: Diaby sei wegen seiner inklusiven Einstellung offen angefeindet worden, extremistische Umtriebe auch in Osthessen offenbarten die Defizite der Aufklärungsarbeit.



Gastgeber Dr. Samir Al-Hami hatte den Referenten aus genau diesem Grund eingeladen: "Einer meiner Kollegen ist ebenfalls dunkelhäutig und hat in Deutschland viel Diskriminierung erfahren – obwohl er Neurochirurg ist und einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leistet. Aber für manche bleibt er immer nur die Fachkraft für Migration", so Al-Hami. Diaby ist bereits 1985 nach Deutschland gekommen und hat seine Dissertation als Chemiker über den Schwermetall- und Nährstoffhaushalt in Halleschen Kleingartenanlagen – "über deutsche Schrebergärten", wie er selbst scherzt – geschrieben. Inzwischen sei Deutschland ein offeneres Land, eine junge Generation von Menschen mit Migrationshintergrund müsse nicht mehr so mühsam wie früher gegen Vorurteile ankämpfen: "Neulich hat meine junge Tochter ganz verwundert festgestellt: 'Papa, ich habe einen Migrationshintergrund'", so Diaby.

Im Jahr 2017 hätten 35 Prozent der jungen Menschen in Deutschland einen ebensolchen Migrationshintergrund gehabt – im Vergleich zu 1990, wo es nur 7,5 Prozent waren. Die Schulklassen seien bunt, eine Abgrenzung von Alt- und Neudeutschen offenbare nur Berührungsängste, erklärte Diaby – und garnierte das Argument mit einer Metapher: "Wer einen Salat zubereitet, braucht unterschiedliche Zutaten, die alle ihre Rolle spielen. Nur Salat alleine wäre langweilig." Die Zivilgesellschaft müsse gestärkt werden, um Hetzern und Spaltern entgegentreten zu können, damit Deutschland weiterhin seine vorbildliche Rolle in der Weltgemeinschaft wahrnehmen könne.

Aufs Referat folgte die Debatte und die Zuhörer brachten ihre Sorgen vor. Allen voran Gastgeber Al-Hami, der über seine eigene Studienzeit in Deutschland berichtete: "Ich komme aus Jordanien, die Vorwürfe zum Thema Asylmissbrauch gab es auch schon in den 1970er-Jahren. Ich habe mir mein Studium damals durch Arbeit am Fließband verdient und fand es natürlich ungerecht, dass andere solche Strukturen missbrauchen. Deutschland hat heute kein Problem damit, Menschen aufzunehmen – aber es muss besser kommuniziert werden, wie die Neuankömmlinge integriert werden können. Denn ohne gute Integration kann nicht jeder zur Bereicherung werden", so Al-Hami. Mit großer Geduld leistete Diaby am Abend Aufklärungsarbeit, manche Zuhörer-Frage wurde allgemein mit Kopfschütteln bedacht: Nein, Angela Merkel habe die Grenzen nicht persönlich geöffnet. Nein, Flüchtlinge bekämen nicht 5.000 Euro im Monat. Deutschland ginge es trotz verstärkter Migration blendend, die letzten Jahrhunderte der Einwanderung hätten es auch nicht vermocht, die Kultur zu zerstören, erläuterte Diaby, der dem Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat angehört.






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