DR. AL-HAMI AKTUELL



DAS FAILED BACK SURGERY SYNDROME - DIE ERFOLGLOSE OPERATION AN DER WIRBELSÄULE

Wirbelsäulen-Operationen nehmen seit Jahren ständig zu. Die unterschiedlichen Gründe hierzu werden in der Öffentlichkeit von verschiedenen Perspektiven und Interessen fast immer populistisch und für den Patienten wenig hilfreich dargestellt. Häufig dabei argumentierten sog. Fachleute, die ihre Interessen direkt oder indirekt vermitteln wollen. Dieses kann man mit Sicherheit nicht oberflächlich und ohne wissenschaftlichen Analysen den Patienten hilfreich vermitteln.

In meinem Artikel heute möchte auf das Thema „Die misserfolgte Operation an der Wirbelsäule „ im Fachausdruck „Failed Back Surgery Syndrome „ abgekürzt FBSS eingehen. Interessant ist es dabei, dass kein äquivalenten Begriff in den anderen operativen Verfahren gibt wie z.B. Bei Gallen- oder Herzoperation.

Von FBSS sprechen wir, wenn der Patient nach der OP weiterhin persistierende Rückenschmerzen hat. Das Failed Back Surgery Syndrome (FBSS) und chronische Rückenschmerzen sind wichtige und häufige Ursachen für dauerhafte Beschwerden und Behandlungsbedürftigkeit, Arbeitsunfähigkeit und erhebliche volkswirtschaftliche Kosten in Deutschland.

Eine Kompilation bei der Operation an der Wirbelsäule kann zum Misserfolg einer Operation führen, muss sie aber nicht unbedingt. Auch umgekehrt problemlos und komplikationslos durch geführte Operation muss nicht zu Erfolg einer Operation führen.


Wo liegen die Ursachen für eine misslungene Operation?

Ich unterscheide grob drei Ursachenblöcke:

  1. Ärzte, Krankenhäuser und Kostenträger

    Insbesondere der Chirurg ist maßgebend für den Erfolg/Misserfolg einer Operation. Seine Qualifikation und seine Erfahrung reduzieren stark das Risiko. Die Art und Dauer der Vorbehandlungen durch andere Ärzte entscheiden mit über das Ergebnis der Operation.

    Infrastruktur eines Krankenhaus hat einen wesentlichen Einfluss auf mögliche Komplikationen: Ist ausreichend qualifiziertes Personal vorhanden? Wer macht welche Operation? Welche Narkose mit welchen Erfahrungen ?. Sind moderne Medizinische Infrastrukturen vorhanden? Wie ist der Hygienestandard des Krankenhauses z.B. In puncto Krankenhauserreger (MRSA)? etc.

    Lange Krankschreibungen aufgrund verzögerter bzw. abgelehnter Zusagen für Alternativ-Therapien durch die Kostenträger. Kostenträger züchten indirekt chronische Schmerzpatienten.

  2. Das Krankheitsbild und die Begleiterkrankungen

    Erkrankungen an der Wirbelsäule sind fast immer eine Systemerkrankung, die häufig an verschiedenen Stellen der Wirbelsäule auftreten können, des Öfteren auch mehrmals im Leben. Mit einer Operation heilt man diese Erkrankung nicht.

    Begleiterkrankungen wie Osteoporose, Diabetes mellitus, Übergewicht und Rauchen verschlechtern wesentlich das operative Ergebnis, z.B. Raucher haben ein 3 bis 6 mal höheres Risiko für Wundheilungsstörungen.

  3. Der Patient

    Unbefriedigte Bedingungen am Arbeitsplatz, Arbeitslosigkeit, lang bestehende Erkrankungen, laufendes Rentenverfahren, finanzieller oder emotionaler Krankheitsgewinn sind hier nur Beispiele.

Generell muss auf die deutlich reduzierte Erfolgsaussicht von Reoperationen nach lumbalen Dekompressionen bei degenerativen Kompressionssyndromen hingewiesen werden: Während die postoperative Erfolgsrate der Erstoperation eines Bandscheibenvorfalls oder einer Spinalstenose während des ersten Jahres hinsichtlich befriedigender bis exzellenter Besserung der Beschwerden bei 70–90 % liegt, fällt diese nach der zweiten Operation auf durchschnittlich 30 %, nach der dritten auf 15 % und nach der vierten auf 5 % (Fritsch et al. 1996; Hazard 2006; North et al. 1991).

Die optimierte Patientenauswahl, korrekte Operationsindikation und die Art des Operationsverfahrens reduzieren stark das Risiko des FBSS.

Rückenschmerz-Patienten als Opfer von Versorgungsinteressen

Patienten mit akuten und starken Rückenschmerzen, nicht nur in unserer Region, bekommen schneller einen Termin für eine Operation, als für Operation vermeidende, gezielte Schmerztherapie unter Computertomographie (sog. CT-Facetteninfiltration).

Die konservative Behandlung von Rückenschmerzpatienten ist immer, abgesehen von Ausnahmen (z. B. akute Lähmungserscheinungen, Gefahr der Mast- und Blasenlähmung) eine absolute Notwendigkeit. Hierzu gehören u.a. nach Diagnosestellung mit sogenannten bildgebenden Verfahren (MRT, CT) die Schmerztherapie und die Physiotherapie.

Nicht selten ist eine Arthrose bzw. Verschleiß der kleinen Gelenke der Wirbelsäule die Ursache für diese Beschwerden. Die Einnahme von Schmerzmedikamenten ist nicht immer effektiv und führt häufig zu erheblichen Nebenwirkungen. Eine moderne und effektive Behandlungsmöglichkeit bei akuten Rückenschmerzen kann die zielgenaue Behandlung (periradikuläre Therapie; Facetteninfiltration, Facettendenervation) unter Einsatz von Computertomographie sein. Sie führt meist zu einer nachhaltigen Besserung des Schmerzzustandes. Diese hat weit weniger Nebenwirkungen und beseitigt die Schmerzen viel schneller und effektiver. Das Anbringen der Medikamente an die erkrankenden, kleinen Wirbelgelenke kann durch den Arzt „blind“ oder sicherer unter Computer bzw. Röntgenkontrolle erfolgen.

In unserem Gesundheitssystem (ambulant/stationär) ist diese Behandlung abgesehen von Einzelfällen eine ambulante Leistung. Nach Diagnosestellung, in der Regel durch Zusammenarbeit von Hausarzt, Orthopäde und Neurochirurg, wird die Notwenigkeit für diese CT-Gelenkbehandlung festgelegt. Danach fängt nicht selten das Dilemma für den Patienten an:

Seit über einem Jahr soll laut der Kassenärztlichen Vereinigung zur erneuten Beurteilung der Patient dem Schmerztherapeuten vorgestellt werden und der Schmerztherapeut bestätigt erneut die Notwendigkeit dieser Therapie. Dann muss der Patient wieder einen Termin für diese Schmerzbehandlung beim Radiologen, der in der Regel einen CT besitzt, vereinbaren und diesen Termin bekommt er nicht selten erst innerhalb von 3 Monaten!

In diesem Zustand muss der Patient Wochen und Monate mit starken Schmerzen warten, manchmal ohne arbeiten zu können (Arbeitsunfähigkeit). Die aktuelle Versorgung von akuten Rückenschmerz-Patienten ist unsinnig: Sie belasten den Patienten, enthalten ihm eine sinnvolle Therapie vor und schädigen ökonomisch die Gesellschaft. Sie bringt den Patienten in Gefahr schneller operiert zu werden, ja sogar manchmal mit einer Versteifungsoperation. Krankenkassen, Kassenärztliche Vereinigung und Fachärzte sind gefordert diesen Missstand zu beheben.

Dr. Al-Hami
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AKTUELLE VERANSTALTUNGEN VON DR. AL-HAMI:

Das Neuro-Spine-Center Dr. Al-Hami lädt Sie ein:

Montag, 13.11.2017 um 18:00 Uhr

Gesundheitsvortrag Wirbelsäule mit Frau Dr. Nicole David Fachärztin für Neurochirurgie

Thema: Fehldiagnose „Psyche“ bei Wirbelsäulenerkrankungen
Veranstaltungsort: Dr. Al-Hami International Academy, Rabanusstr. 26, 36037 Fulda


Donnerstag, 25.01.2018 um 18:00 Uhr

Vortrag & Diskussion mit Herrn Dr. Karamba Diaby deutscher Politiker (SPD) & Bundestagsmitglied

Thema: Migration und Integration in Deutschland – vor welchen Herausforderungen stehen wir?
Veranstaltungsort: Business Club Fulda, 2. Stock Münsterfeldallee 1, 36041 Fulda

Anmeldungen unter: 0661 5801-103

Rabanusstr. 26, 36037 Fulda





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