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06.11.06 - Fulda

Katholikenrat zur “Unterschicht“-Debatte: Kirche hat wichtigen Auftrag für die Armen

Die besondere Verantwortung der Kirchen bei der derzeitigen Debatte um wachsende Armut und Ausgegrenztheit hat der Vorsitzende des Katholikenrates, Richard Pfeifer (Biebergemünd-Kassel), am Montag in Fulda herausgestellt. Dass Menschen am Rande der Gesellschaft leben und von den “normalen“ gesellschaftlichen und politischen Abläufen abgekoppelt seien, sei ein deutlich wahrnehmbares und sich verstärkendes Problem in diesem Land.

Kinder erhielten keine angemessene Schulbildung, Jugendliche fänden keine Berufsausbildung und keine Arbeit. Erwachsene hätten keine Arbeit und Menschen im Rentenalter könnten kein menschenwürdiges Leben führen. Das Leben dieser Menschen sei, so Pfeifer, häufig geprägt durch Resignation; sie hätten sich oft selbst aufgegeben und ihnen fehle deshalb die Kraft und die Fähigkeit, sich und ihre Familien aus diesem Teufelskreis zu befreien. Zudem sei zu befürchten, dass das Streben der Eltern, dass die eigenen Kinder es einmal besser haben, in Teilen der Gesellschaft verloren gehe.

Der Vorsitzende des Katholikenrates begrüßte, dass über diese Probleme jetzt eine Debatte geführt werde. Es helfe Betroffenen und unser Gesellschaft aber nicht weiter, darüber zu streiten, wie dieses Übel zu benennen sei und wer es zu verantworten habe. Es gehe darum, dass jeder einzelne sich mit den ihm gegebenen Möglichkeiten der Verantwortung stelle, diesen Menschen dabei zu helfen, wieder aktiv am Leben der Gesellschaft teilzunehmen. „Natürlich ist da an erster Stelle die Politik gefordert, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen“, sagte Pfeifer. Die Verantwortung treffe aber auch alle anderen Kräfte der Gesellschaft.

Für die katholische Kirche im Bistum Fulda, für die er als Katholikenratsvorsitzender spreche, sei es eine elementare Aufgabe, in den Pfarrgemeinden vor Ort diesen Menschen in ihrer Not beizustehen. Die wichtigsten Schritte hierzu seien, die Not dieser Menschen wahrzunehmen, sie zu erreichen und ihnen schlussendlich die “notwendigen“ Hilfen zu geben. „Ich danke den vielen zumeist Ehrenamtlichen, die dies heute schon praktizieren. Sie leisten damit den elementarsten Dienst der christlichen Nächstenliebe. Dieser Dienst ist gelebtes Christsein und damit die Ausdruck für unsere christliche Identität“, erklärte der Katholikenratsvorsitzende. „Ich bitte eindringlich darum, dass sich in allen Gemeinden verstärkt um diese am Rand stehenden Menschen gekümmert wird. Hier liegt eine Chance für unsere Pfarreien, glaubwürdig unsere Gesellschaft zu gestalten“, so Richard Pfeifer. +++

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