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08.02.08 - Region
Verein Werra-Weser-Anrainerkonferenz gegründet - Strafanzeige gegen K+S
Der Verein „Werra-Weser-Anrainerkonferenz“ hat auf der Burg Ludwigstein bei Witzenhausen (Werra-Meißner-Kreis) seine Satzung verabschiedet und einen Vorstand gewählt. Der Verein will seinen Mitgliedern in der Frage der Flussversalzung eine Argumentations- und Handlungsbasis bieten. Während bisher die Information der Anrainer im Vordergrund stand, sollen die Mitglieder nunmehr politisch
mit einer Stimme auftreten können. Der Verein beansprucht deshalb einen Sitz am Runden Tisch.
Gründungsmitglieder sind die Gemeinden Gerstungen, Dankmarshausen, Dippach und Mihla, die Stadt Witzenhausen, der Verband für Angeln und Naturschutz Eisenach, die Fischereigenossenschaft Münden, das Ortskuratorium Denkmalschutz Witzenhausen, der Verein für Stadtkultur Bad Sooden-Allendorf, die Bürgerinitiative in Dankmarshausen und die Stadtwerke Hameln. Mehrere Städte und Landkreise hatten Beobachter geschickt, um Beschlüsse ihrer Gremien vorzubereiten.
Nach Abschluss der Mitgliederversammlung konnte der neu gewählte Vorsitzende mitteilen, dass am heutigen Tage eine Strafanzeige gegen Verantwortliche bei der K+S AG bei der Staatsanwaltschaft in Kassel eingegangen ist. K+S hat eine Genehmigung für die zeitlich begrenzte Einleitung von Haldenabwässern aus Neuhof, nicht jedoch für eine dauerhafte Einleitung. Die Dauerhaftigkeit ist gegeben, weil die Einleitungen jetzt seit acht Monaten andauern und K+S keine Alternative vorweisen kann. Diese Strafanzeige war durch einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Witzenhausen in die Wege geleitet worden.
Der Vorstandsvorsitzenden hat sich auch in die aktuelle Diskussion um eine überhöhte Chloridkonzentration am Unterlauf der Werra eingeschaltet. Der Hinweis darauf, dass K+S die Grenzwerte am Pegel Gerstungen einhalte, sei reine Augenwischerei, so Dr. Hölzel. Schließlich sei bekannt, dass etwa 40 Prozent der in den Untergrund verpressten Salzlaugen als diffuse Einträge in die Werra gelangen, auch noch unterhalb von Gerstungen. Die Messwerte am Pegel Gerstungen gäben keinen Aufschluss über die wahre Belastung der Werra mit Salzlaugen. +++