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FULDA Vorreiter und Vorbild

Dr. Günther SIMON (93) verstorben - Mitgründer der "Fuldaer Internistentage"

18.01.15 - Er hat viel zum guten Ruf der "Medizin-Region Fulda" beigetragen, war in vielen Dingen ein Vorreiter und Vorbild und engagierte sich ehrenamtlich jahrelang zum Wohl der kranken Menschen: am Donnerstag dieser Woche ist Dr. med. Günther Simon im Alter von 93 Jahren verstorben. Er war Träger der Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer, erhielt die goldene Günther-Budelmann-Medaille und zahlreicher hoher Auszeichnungen. Der hessische Internistenverband stiftete den Dr. Günther-Simon-Nachwuchspreis.

Untrennbar sind mit seinem Namen die "Fuldaer Internistentage" verbunden, die er von 1972 bis 1991 als alleiniger Organisator und langjähriger (16 Jahre) hessischer Landesvorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Internisten organisierte. Diese regelmäßigen dreitägigen Veranstaltungen mit mehreren tausend Medizinern aus dem Bundesgebiet brachten auch Gastronomie und Hotellerie wirtschaftliche Vorteile. Es ging - neben medizinischen Inhalten und berufsständischen Problemen - immer auch um Themen und kritische Fragen zum Gesundheitswesen und um die Aufklärung von Patienten.

Seinen Berufswunsch, Mediziner zu werden, hat Simon realisieren können. Von 1941 bis 1950 studierte er Medizin an den Fakultäten Berlin, Freiburg, Straßburg, Marburg und Heidelberg. An der Universität Heidelberg legte er 1950 sein Staatsexamen und seine Promotion ab. Seine Assistenzarztzeit absolvierte er in Essen und Marburg, bevor er 1953 in die Innere Abteilung des Städtischen Krankenhauses in Fulda wechselte.

Im Dezember 1959 gründete seine eigene Praxis in der Fuldaer Innenstadt. Doch der Facharzt für Innere Medizin war schon früh für Überraschungen gut, ging auch oft ganz unorthodoxe Wege. Er imponierte durch sein bestechendes ärztliches Engagement für Suchtkranke sowie für sein herausragendes Integrations- und Organisationstalent. Angefangen mit der frühen Behandlung von Drogenabhängigen und Alkoholkranken in den Sechziger Jahren kümmerte sich Simon in den folgenden Jahrzehnten auch intensiv um AIDS-Kranke, schuf mit Kollegen die regelmäßigen Bereitschaftsdienste und hatte als erster niedergelassener Arzt ein EKG in der Praxis. 

Ganz wichtig war ihm auch die Zusammenarbeit mit dem Klinikum Fulda und dessen Ärzteschaft, wo es nicht nur wichtige Praxissseminare für die Internistentag gab, sondern aus deren Reihen auch für einige Jahre sein Organisations-Nachfolger dieser medizinischen Großveranstaltung, Prof. Dr. Winfried Fassbinder folgte. 

Im Jahre 1993 übergab er die Praxis an seinen Sohn Dr. med. Jörg Simon, Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie DDG. In den vergangenen 20 Jahren entwickelte sich die Praxis zur "Gemeinschaftspraxis Unterm Heilig Kreuz" auf insgesamt vier Etagen über der "Löwen-Apotheke" mit verschiedenen Schwerpunkten. Und die Entwicklung bleibt nicht stehen: derzeit entsteht in Fulda Ecke Dalbergstraße / Brauhausstraße das "Altstadt-Caree" und soll noch dieses Jahr fertig sein. auf 3.000 Quadratmetern geht es dann um Gesundheit. Neben der Gemeinschaftspraxis Unterm Heilig Kreuz (Internisten, Allgemeinmediziner und Kardiologen) werden eine große augenärztliche und eine nuklearmedizinische Praxis, eine Apotheke und  die Filiale des Sanitätshauses Fendel einziehen.

Die Trauerfeier für Dr. Simon findet am Freitag, dem 23. Januar 2015 um 14 Uhr in der Aussegnungshalle des Friedhofs Künzell in der Hermann Heres-Straße statt. Die Familie bittet darum, von Kranz- und Blumenspenden sowie Beileidsbekundungen abzusehen. Kondolenzlisten liegen aus. Die Urnenbeisetzung wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. (Martin Angelstein)  +++


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