Archiv
Bankgeschäfte lassen sich heute weltweit mobil abwickeln - Pixabay.com © FirmBee (CC0 1.0)

REGION O|N-SERIE: WISSEN

Wie sicher ist Online-Banking heute?

08.07.15 - Während noch vor wenigen Jahren der Gang zur Bank vor Ort unverzichtbar war, nutzen heute immer mehr Bankkunden die Möglichkeit des Online-Bankings. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Alle Bankgeschäfte lassen sich bequem und flexibel von unterwegs oder von Zuhause aus erledigen, jederzeit und überall. Unabhängig von Öffnungszeiten können so Überweisung, Aktienkauf & Co. ganz einfach in der Mittagspause oder abends von der heimischen Couch aus ausgeführt werden. Der Kunde verwaltet sein Konto völlig eigenständig und hat jederzeit Einblick in seine aktuellen Finanzen.

Risikofaktor Datendiebstahl im Netz
Ohne Zweifel ist Online-Banking praktisch – aber ist es auch sicher? Auch wenn laut einer aktuellen Statistik schon bereits 54% der deutschen Bankkunden die Vorteile des Online-Bankings nutzen, zeigen sich viele immer noch verunsichert und fürchten die Risiken eines möglichen Datendiebstahls. Und das nicht ohne Grund: Oft unbemerkt, findet programmierte Schadsoftware, wie beispielsweise ein Trojaner, auf immer raffiniertere Weise Zugang zum Betriebssystem und zu den wichtigen und persönlichen Daten. Während der Nutzer vielleicht noch völlig ahnungslos im Netz surft, wird im Hintergrund sein Konto leergeräumt. Um solche mehr als ärgerlichen Schadensfälle zu vermeiden, liegt es an jedem selbst, etwas in punkto Sicherheit zu unternehmen und den aktuellen Stand des Endgerätes zu überprüfen.

Tipps und Tricks für mehr Sicherheit
Mit diesen sieben Tipps lassen sich die größten Sicherheitslücken auf Kundenseite einfach schließen:

  • Das jeweilige Betriebssystem von Computer oder Smartphone sollte immer auf dem aktuellsten Stand der Technik sein. Ein gut gewartetes Endgerät ist unabdingbar und der erste Schritt zu mehr Sicherheit im Netz.
  • Die neueste Version des Virenschutzprogrammes sollte installiert und aktiv geschaltet sein. Oft verweigern Banken den Schadensersatz, wenn das betroffene Gerät mit einem Virus infiziert ist, egal, ob unwissentlich oder nicht.
  • Alle Transaktionen sollten möglichst nicht von fremden Computern oder Smartphones ausgeführt werden. Auch die Datenübermittlung via öffentlichem WLAN-Netz birgt ein hohes Risiko, da sich dort leicht von fremder Seite Zugang verschafft werden kann.
  • Eine Bank wird ihre Kunden nie per E-Mail nach den persönlichen Zugangsdaten fragen. Entsprechende E-Mails mit Dateien im Anhang oder integrierten Links sollten sofort gelöscht und auf keinen Fall angeklickt werden.
  • Die Internetadresse der eigenen Bank sollte auswendig gelernt werden. Denn die Suche nach dem Namen des Geldinstitutes mittels einer Suchmaschine wie Google kann den Nutzer schon direkt auf eine manipulierte Hackerseite führen. Es ist darauf zu achten, dass die Adresse im Browserfenster mit https (s = sicher) beginnt und ein kleines Schloss-Symbol zu sehen ist. Dies ist ein sicheres Zeichen für eine sichere und verschlüsselte Seite.
  • Das eigene Konto sollte immer im Blick behalten werden. Es empfiehlt sich, regelmäßig in einem Abstand von ein paar Tagen die Abbuchungen zu überprüfen. Je früher der Schaden der Bank gemeldet wird, desto besser sind die Chancen auf eine Schadensregulierung.
  • Statt mit dem Browser, können Bankgeschäfte mittlerweile auch mit einer App erledigt werden. Viele Banken bieten bereits eine eigens programmierte Web-App an, die für einen sicheren Zugang sorgt.
Was ist zu tun, wenn der Schadensfall eingetreten ist?

Selbst Aktienkäufe sind mittels Tablet oder Smartphone möglich Pixabay.com © dawnfu (CC0 1.0)

Bei ersten Anzeichen von Unregelmäßigkeiten auf dem Konto heißt es schnell sein und sofort reagieren. Das Gerät muss augenblicklich vom Internet getrennt, die Bank angerufen und gegebenenfalls anschließend die Polizei informiert werden.

TAN, der Schlüssel zum Kontoschutz
Um maximale Sicherheit im Netz zu gewährleisten und mit den Tricks der Online-Betrüger mitzuhalten, werden von Seiten der Banken stets neue, an den Bedarf des Kunden angepasste Varianten des TAN-Verfahrens (TAN = Transaktionsnummer) entwickelt. Diese individuell generierten und einmalig gültigen Zahlenkombinationen sind der Geheimcode für bedenkenlose und sichere Bankgeschäfte im Internet. Die erste Variante, mit der alles begann, auf die man aber heute kaum noch zurückgreift, ist die TAN-Zusendung per Post. Da aber diese ausgedruckte Version, sorglos abgelegt auf dem Schreibtisch oder in der Handtasche verstaut, nicht wirklich diebstahlsicher ist, gibt es heute viele Möglichkeiten der TAN-Generierung. Der sicherere Weg ist der Abruf per SMS, Kartenleser oder einem TAN-Generator. Eine detaillierte Übersicht der einzelnen Varianten findet sich auf easycredit.de.

Die TAN-Verfahren im kurzen Überblick

  • Die ausgedruckte TAN-Liste: Mit dieser Form der Datenverschlüsselung fing alles an, heute erfreut sie nur noch wenige Nostalgiker, nicht aber Sicherheitsexperten.
  • iTAN: das „i“ steht für indiziert. Bei diesem Verfahren muss der Kunde zusätzlich zur TAN-Nummer auch deren Position in der Liste angeben. Das beschränkte Zeitfenster zur Dateneingabe erhöht die Sicherheit zusätzlich.
  • Mobile TAN: Die praktische Variante für unterwegs. Während des Online-Bankings wird zeitgleich eine TAN generiert und als SMS an die hinterlegte Nummer gesendet.
  • eTAN: Viele Banken stellen ihren Kunden einen TAN-Generator zur Verfügung. Dieser ist etwa halb so groß wie ein Taschenrechner und ermöglicht die Erstellung unbegrenzt vieler TAN-Codes.
  • Sm@rt-TAN-Plus: Auch hier kommt ein TAN-Generator zum Einsatz. Dieser erkennt zusätzlich mittels Kartenleser die Bankkarte des Nutzers. Außerdem muss das Gerät während der Transaktion an den Bildschirm gehalten werden. So übertragen sich die Daten an den Generator und erscheinen anschließend im Display.
  • Photo-TAN: Dieses Verfahren funktioniert ausschließlich mit einem Smartphone. Eine vorher installierte App der Bank erkennt den Code in Form einer verschlüsselten Grafik und wandelt diesen in die entsprechende TAN um.
Die Kombination macht’s
Die neu entwickelten TAN-Verfahren sorgen für ein sehr hohes Maß an Sicherheit bei Geldgeschäften im Internet. Jedoch sollte der Nutzer sich nicht blind auf seine Bank verlassen, sondern im Internet grundsätzlich immer Vorsicht walten lassen, nicht nur bei Bankgeschäften. Die Kombination von Technikfortschritt und Gewissenhaftigkeit macht Online-Banking zu einem sicheren Geschäft.


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön