Archiv

12.06.08 - Fladungen

"Nachwuchs für die Natur begeistern": Viele Ideen beim Naturerfahrungsseminar

Den Nachwuchs für die Natur zu interessieren ist ein besonderes Anliegen der Obst- und Gartenbauvereine. Der Kreisverband für Gartenkultur und Landschaftspflege Rhön-Grabfeld hatte in diesem Sinne zu einem Seminar „Spielerische Naturerfahrung mit Kindern“ eingeladen. Aus elf Obst- und Gartenbauvereinen des Landkreises nahmen 20 Gartenfreunde, die sich um die Kinder- und Jugendbetreuung in ihren Vereinen kümmern, daran teil. Durch den Workshop in der Bildungsstätte des Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön e.V. am Schwarzen Moor führte Michael Dohrmann, Leiter des Bereichs Umweltbildung.

Im Zeitalter der modernen Medien ist es schwierig geworden, Kinder und Jugendliche für die Natur zu begeistern, wie Georg Hansul, Kreisfachberater für Gartenbau am Landratsamt Rhön-Grabfeld und die Vertreter der Vereine aus Erfahrung berichten konnten. „Bei den Jüngeren klappt das noch ganz gut“, erklärte Karl-Heinz Kronester vom Kreisverband und verwies auf den guten Zuspruch, den man zum Beispiel in Fladungen bei den Aktivitäten des örtlichen OGV verbuchen kann, „doch sobald die Mädchen und Jungen in die Pubertät kommen, haben sie ganz andere Interessen“, so Kronester, der aber einige Ideen hat, wie man die jungen Leute motivieren könnte. Die Jugendlichen sind fit am Computer, ihr Know-how könnte in verschiedene Naturprojekte einfließen, wie Kronester herausstellte.

„Man muss sich schon etwas einfallen lassen“, meinte auch Michael Dohrmann, der mit seinem Bildungsteam neben Kindergarten- und Schulkindern auch Teenager betreut. Er griff in diesem Zusammenhang das „Wanderratten“-Projekt auf. Diese Jugendgruppe bietet insbesondere Heranwachsenden beispielsweise in Form eines mehrtägigen Zeltlagers oder mit Gemeinschaftsaktionen zum Naturschutz die Gelegenheit, Flora und Fauna für sich zu entdecken. „Man kann die Jugendlichen durchaus für die Natur begeistern. Bei unseren Projekten gibt es viele, die gerne öfters mitmachen würden, doch häufig sind die Kids, vor allem die Gymnasiasten, schulisch so eingespannt, dass es ihnen zu viel wird“, wie Dohrmann berichtete.

Die Vertreter der Obst und Gartenbauvereine konnten beim Seminar in Theorie und Praxis mehr über Möglichkeiten der Motivation von Kindern und Jugendlichen erfahren, insbesondere auch, welch bedeutende Rolle die Gruppendynamik spielt.

Um den eigen Teamgeist der Seminargruppe zu wecken, führte Michael Dohrmann die Teilnehmer zunächst in den angrenzenden Wald, wo sie beauftragt wurden, gemeinsam aus Ästen, Zweigen, Moos und anderen sich vor Ort bietenden Naturmaterialen ein großes Nest zu bauen, das bequeme Sitzgelegenheit für alle bieten sollte.

Michael Dohrman hatte außerdem gemeinsame Spiele vorbereitet, wie sie sich nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene anbieten und die Naturerlebnis für alle fünf Sinne versprechen. Beim sog. „Wochenstubenspiel“ war zum Beispiel der Geruchssinn gefragt. Vorbild für das Spiel waren die Fledermäuse. Das Muttertier und sein Nachwuchs erkennen sich am Geruch wieder. Die Besucher des Workshops schlüpften in die Rolle der Fledermäuse und teilten sich dazu paarweise auf. Jedes Paar bekam eine „Duftmarke“ und musste sich dann mit verbundenen Augen wiederfinden.

Für einige Teilnehmer waren die gestellten Aufgaben zunächst etwas ungewöhnlich, doch sie bekamen schnell Spaß an der Sache und waren sich schließlich einig, dass man oft schon mit ganz einfachen Mitteln Naturerfahrung spielerisch vermitteln kann. (eva) +++

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön