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Jan-Philip Glania in seinem Element. Im nächsten Sommer fährt er zum zweiten Mal zu den Olympischen Spielen - Fotos: Hendrik Urbin

SCHWIMMEN "Auf Rio ist alles ausgerichtet"

Schwimm-Star Jan-Philip GLANIA: "den inneren Schweinehund überwinden"

29.09.15 - Jan-Philip Glania, Fuldas Schwimm-Star, gewann im August die Bronzemedaille über die 4x100 Meter Lagen-Mixed-Staffel in Kasan und wurde zum ON|Sportler des Monats gewählt. Er durfte sich über ein nagelneues Paar Laufschuhe der Schweizer Firma on running freuen. Bei der Übergabe der Schuhe fand Glania Zeit für ein kurzes Gespräch über seinen Fahrplan und sein Traningsprogramm bis zu den Olympischen Spielen im Sommer 2016 in Rio de Janeiro.

ON|Sport: Jan-Philip, das Trainingslager in der Türkei steht vor der Tür. Was genau steht dort auf dem Programm?

Jan-Philip Glania: Ich bin seit vier Wochen wieder im Training und jetzt werden erst einmal die Grundlagen gelegt. Das heißt, dass viele Kilometer gemacht werden, viel gelaufen und viel geschwommen wird. Dazu verbringe ich viel Zeit im Kraftraum, immer so drei Stunden täglich und dann zweimal zwei Stunden schwimmen.

Also dominiert Dein Trainingsplan zur Zeit die Grundlagenausdauer und nicht die spezifische Ausdauer?

Jan-Philip Glania: Genau, ganz viel Grundlagenausdauer. Aber mein Trainer baut auch viele harte und intensive Sachen ein. Das macht es gerade so unheimlich schwer alles, weil dieses lang hin und her schwimmen schon total anstrengt. Und dann noch zwischendurch diese schnellen Sachen, das ist schon brutal.

Im Sommer 2016 stehen die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro an. Wie sieht Dein Fahrplan bis dahin aus?

Jan-Philip Glania: Auf Rio ist natürlich ausgerichtet, das ist das große Ziel. Ein erstes Etappenziel ist die Kurzbahn-EM im Dezember in Israel. Grundlegend wird ja in Quartalen geplant, das heißt erst die Grundlagen schaffen, dann die Intensität steigern und dann gibt es Taperphasen, in denen weniger gemacht wird. Bis Israel dauert die erste Phase, die zweite geht dann bis zur Olympia-Qualifikation im April. Und die letzte Phase geht dann bis Rio im Juli.

Jan-Philip Glania (rechts) im Gespräch mit O|N-Sportvolontär Tobias Herrling ...

Der Fuldaer Schwimm-Star hat Rio 2016 im Blick ...

... und befindet sich mitten in der Vorbereitung

Der Körper kann ja nicht ständig dieses Niveau halten, deswegen werden Phasen eingebaut, in denen weniger gemacht. Stichwort ist der „gewollte Formverlust“. Wie viele Regenerationsphasen hast Du bis zu Olympia?

Jan-Philip Glania: Wenn man das graphisch beschreiben möchte, bin ich jetzt momentan unter der „null“, dem Ausgangsniveau. Wenn wir dann die Taperphase, die dauert so zwei bis drei Wochen, angehen, erholt sich der Körper und es kommt zur sogenannten „Superkompensation“. Dann ist man auf einem höheren Ausgangsniveau als man vorher war. Das ist das, wo wir hin wollen. Und die Regenerationsphasen werden immer vor den Höhepunkten angesetzt, also vor der Kurzbahn-EM, der Olympia-Qualifikation und dann vor den Olympischen Spielen. Das ist eigentlich die einzige Zeit, auf die ich mich freuen kann, weil es mal entspannter zugeht (lacht).

Bis dahin heißt es jetzt erst einmal klotzen, klotzen, klotzen …

Jan-Philip Glania: Ja, jetzt muss man halt einfach durch diese blöde Zeit durch. Man ist immer müde, fällt abends ins Bett und würde am liebsten den ganzen Tag schlafen. Da muss man sehr diszipliniert sein und den inneren Schweinehund überwinden.

Auf Facebook hast Du ein Bild an einer futuristisch anmutenden Maschine gepostet. Was hat es damit auf sich?

Jan-Philip Glania: (lacht) Das ist der „Isomed2000“, der in Frankfurt im Olympia-Stützpunkt Hessen steht. Das ist Teil meines Krafttrainings. Da wird der Körper quasi komplett eingespannt und man arbeitet mit konzentrischen und exzentrischen Kontraktionen. Das heißt: ich arbeite erst konzentrisch gegen den Widerstand, muss ihn wegdrücken. Danach muss ich versuchen, den Widerstand zu halten. Die Trainer haben währenddessen die Möglichkeit, die ganzen Kraftwerte zu messen und auszuwerten. So können sie nachschauen, wo man noch etwas verbessern kann oder den Fortschritt überprüfen.

Dein Studium der Zahnmedizin ruht momentan. Wie lange brauchst Du noch, bis Du damit fertig bist?

Jan-Philip Glania: Genau, ich habe zwei Urlaubssemester eingelegt. Anders würde das gar nicht funktionieren, weil ich aus Frankfurt nicht weg könnte. Danach brauch ich noch Zweieinhalb Jahre, bis ich mit dem Studium fertig bin.

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Vorbereitung für die Olympischen Spiele! (Tobias Herrling)+++


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