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K+S AG zur Versenkerlaubnis: "Schritt in die richtige Richtung"

19.12.15 - Das Regierungspräsidium Kassel hat der K+S KALI GmbH heute die Erlaubnis erteilt, die Versenkung von Salzabwässern des Werkes Werra in begrenztem Umfang und befristet bis zum 31. Dezember 2016 wieder aufzunehmen. Die abschließende Entscheidung über den im April dieses Jahres eingereichten Antrag zur Fortsetzung der Versenkung bis Ende 2021 erwartet K+S nach Abschluss der fachlichen Prüfung durch die Behörde allerdings bereits im Sommer des kommenden Jahres.Der Kaliproduzent erklärt dazu in seiner Pressemitteilung weiter:

„Die sehr begrenzte Fortsetzung der Versenkung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Bis zur abschließenden Entscheidung über unseren Versenkantrag müssen wir aber die Produktion und die Entsorgung unvermeidbar anfallender Salzabwässer weiterhin an der Wasserführung der Werra ausrichten. Das wird zu Beginn des Jahres aufgrund der im langjährigen Durchschnitt höheren Niederschläge eher möglich sein als später im Jahr“, sagt Dr. Ralf Diekmann, Geschäftsführer der K+S KALI GmbH. „Mit Blick darauf sind weitere temporäre Produktionseinschränkungen an den einzelnen Standorten des Werkes Werra in den kommenden Monaten nicht auszuschließen“ so Diekmann weiter. Vorsorglich wurde deshalb mit dem Gesamtbetriebsrat eine Betriebsvereinbarung über die Durchführung von Kurzarbeit abgeschlossen.

Eingeschränkte Fortsetzung der Versenkung

Das Regierungspräsidium Kassel hat K+S übergangsweise bis zum 31. Dezember 2016 die Erlaubnis zur Fortsetzung der Versenkung von Salzabwässern am Standort Hattorf des Werkes Werra auf Basis eines jährlichen Gesamtvolumens von 725.000 Kubikmetern erteilt. Dabei darf pro Monat ein Volumen von 120.000 Kubikmetern nicht überschritten werden. Nach Überzeugung der Fachbehörden ist mit dieser Begrenzung in der Übergangsphase eine Besorgnis für das Grund- und Trinkwasser sicher auszuschließen.

Behördengutachter prüfen Prognosefähigkeit des 3D-Modells

Ein wesentlicher Bestandteil des Versenkantrages ist ein von K+S in Zusammenarbeit mit renommierten externen Fachbüros in mehrjähriger Arbeit entwickeltes, dreidimensionales Grundwassermodell (sogenanntes 3D-Modell). Die Funktionsfähigkeit des Modells wird derzeit von der Behörde und den beauftragten Gutachtern mit der gebotenen Sorgfalt abschließend geprüft. Ziel ist es, für unterschiedliche Zeiträume Aussagen über den Verbleib des Salzwassers im Untergrund sowie genaue Prognosen über künftige Entwicklungen einzelner Trinkwassermessstellen abgeben zu können, um nachteilige Auswirkungen der Versenkung bis Ende 2021 auf die Sicherheit des Trinkwassers ausschließen zu können. Diekmann betont in diesem Zusammenhang: „Wir unterstützen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln die noch erforderlichen Arbeiten der Behörde zur abschließenden Prüfung des Versenkantrages, um schnellstmöglich wieder Entsorgungssicherheit zu erhalten“.

Umfangreiche Antragsunterlagen

K+S hatte im April dieses Jahres mit mehr als 3.000 Seiten umfassenden Unterlagen beantragt, bis Ende 2021 pro Jahr durchschnittlich bis zu zwei Millionen Kubikmeter (bisher 4,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr) in den Plattendolomit versenken zu können. Der Antrag umfasst umfangreiche Fachgutachten und externe Stellungnahmen, unter anderem zum Schutz des Grund- und Trinkwassers und zum Umwelt-Monitoring. Für die Versenkung sollen künftig nur noch die Bohrungen am Standort Hattorf genutzt werden.

Langfristiges Entsorgungskonzept

K+S unternimmt umfangreiche Maßnahmen zum Gewässerschutz, zur Rekultivierung und zum Naturschutz, setzt moderne Explorations- und Gewinnungsverfahren ein und entwickelt die Verfahrenstechnik fortwährend weiter, um unvermeidbare Umweltbeeinträchtigungen möglichst gering zu halten.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Volumen der Salzabwässer im hessisch-thüringischen Kalirevier signifikant reduziert, das heißt von mehr als 40 Millionen Kubikmeter im Jahr 1970 über 20 Millionen Kubikmeter im Jahr 1997 auf 14 Millionen Kubikmeter im Jahr 2006. K+S hat in diesem Zusammenhang u.a. das innovative ESTA®-Verfahren, bei dem das Rohsalz ohne den Einsatz von Wasser aufbereitet wird, entwickelt und an mehreren Standorten zum großtechnischen Einsatz geführt.

Mit Beginn der Umsetzung des umfangreichen Maßnahmenpaketes zum Gewässerschutz im Jahr 2011 hat K+S bis heute die jährliche Abwassermenge halbiert auf nunmehr 7 Millionen Kubikmeter – und dafür im genannten Zeitraum rund 400 Millionen Euro investiert.

Im September 2014 hat sich K+S mit der Hessischen Landesregierung auf einen Vier-Phasen-Plan für die dauerhafte Regelung der Salzabwasser-Entsorgung im Werra-Kalirevier verständigt. Ziel der verschiedenen Maßnahmen ist es, insbesondere durch erhebliche weitere Investitionen seitens K+S, den Naturraum Werra-Weser im Sinne des Umweltschutzes und des europäischen Wasserrechts weiter zu entlasten und die Zukunftsfähigkeit der Arbeitsplätze und der Kali-Standorte im Kalirevier an Werra, Fulda und Ulster bis zur Erschöpfung der Lagerstätten zu sichern.

Darin eingeschlossen sind u.a. der Bau einer weiteren, neu entwickelten Anlage (KKF), die den Salzabwasseranfall ab Ende 2017 nochmals um 1,5 Millionen Kubikmeter auf dann durchschnittlich 5,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr verringert. Die lokale Einleitung in die Werra soll ab Ende 2021 durch den befristeten Betrieb einer Leitung zur Oberweser ergänzt werden. Das dafür notwendige Raumordnungsverfahren wird derzeit durch die Behörde vorbereitet. Darüber hinaus beginnt die Entwicklung, Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung der Haldenwässer, beispielsweise durch eine Abdeckung, um die Gewässerqualität weiter zu verbessern. Hinsichtlich der Salzbelastung erreichen Werra und Oberweser langfristig Süßwasserqualität.

K+S wird damit insgesamt rund 800 Millionen Euro innerhalb weniger Jahre in den Umweltschutz investieren. Dies stellt eine enorme wirtschaftliche Herausforderung dar. K+S ist dazu aber bereit, da hierdurch die Grundlage dafür geschaffen wird, diese Entsorgungsfragen ein für alle Mal zu beantworten. +++


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