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Mit Bäumen verbindet sie Heimatgefühle. Ein Lieblingsplatz von Kristin Heil ist der große Baum in Omas Garten -

BAD HERSFELD Festspiel-Stars im Portrait (5)

Kristin HEIL pendelt zwischen KRABAT und MEDICUS

ZUR REIHEWoche für Woche stellt OSTHESSEN|NEWS in der Reihe "Festspiel-Stars im Portrait" bereits seit mehreren Jahren Stars der jeweiligen Spielzeit der Bad Hersfelder Festspiele vor. Auch in der Spielzeit 2016 berichtet unser Team wieder über besondere Menschen und Stars rund um die Festspiele. Jeden Freitag erscheint ein neues Portrait auf ON, auch ganz einfach zu finden in unserer Suchfunktion unter Eingabe des Stichwortes "Festspiel-Stars". +++

08.07.16 - Der unbedingte Wille, die momentane Dreifach-Herausforderung zu meistern, ein ausgeklügelter Terminplan und vor allem die Lust am Schauspiel lassen Kristin Heil momentan auf „drei Hochzeiten auf einmal tanzen“. Bei den Bad Hersfelder Festspielen spielt sie die Kantorka in Joern Hinkels umjubelter „Krabat“-Inszenierung, aktuell steht sie aber auch als Ensemblemitglied in der diesjährigen Spotlight-Produktion „Der Medicus“ auf der Bühne im Fuldaer Schlosstheater. Dem Ensemble von „Spotlight“ gehört sie seit 2010 an und darf dank eines verständnisvollen Produzenten bei Terminüberschneidungen ihrer Hauptrolle bei den Festspielen den Vorrang geben. Zusätzlich zu den Proben– und Auftrittsterminen pendelt sie seit Wochen in schöner Regelmäßigkeit nach Kassel, wo sie im 6. Semester und somit im Abschlussjahrgang an der Schauspielschule studiert, den Unterricht nicht versäumen will und sich auf das abschließende Semesterstück vorbereiten muss.

21 Jahre jung, bildhübsch, begabt – für Regisseur Joern Hinkel die Idealbesetzung für die Rolle der Kantorka, der sich nach dem Vorsprechen im April dieses Jahres für die Osthessin entschied. Voller Dankbarkeit, dass sie schon jetzt auf dieser großen Bühne spielen darf, hat sich Kristin Heil akribisch auf ihre erste Hauptrolle vorbereitet, sogar ein Rollenprofil erstellt. „Ich bin nicht die Kantorka im Film – ich bin ich“, ist das Ergebnis der Zusammenarbeit mit Joern Hinkel, der nach ihren Angaben allen Darstellern die Freiheit lässt, mit ihren Rollen zu verschmelzen. Krabat und Kantorka sind mental verbunden, erklärt sie die enge Verbundenheit und unerschütterliche Liebe der beiden und ergänzt: „Er nimmt mich wie ich bin. In normalen Beziehungen versteht man sich oft so falsch“. Inzwischen hat ihre gesamte Familie eine Vorstellung besucht. „Sie saßen in der fünften Reihe, ich konnte sie alle sehen“, freut sich Kristin Heil. Die gut gemeinten Ratschläge der Mutter: „Mach eine Lehre, lerne was Vernünftiges“, sind längst vergessen.

Für ein Gespräch mit Osthessen-News in einem angesagten News-Café nimmt sich ...Fotos: Gudrun Schmidl

Kristin Heil war gerade mal sieben Jahre alt, als sie im Meininger Theater mit ihren Großeltern das Märchen „Aschenputtel“ gesehen hat. Da war es um sie geschehen, ihr Berufswunsch, Schauspielerin zu werden, stand seit diesem Tag fest. Folgerichtig hat sie ihre Grundschullehrerin Gabriela Deigmüller, die Opern für Kinder inszeniert hat, ganz prägnant gefördert. Später hat Kristin Heil in der Theatergruppe der Rhönschule in Gersfeld mitgewirkt und außerdem im Tanzsportverein TSG Künzell, einer der erfolgreichsten Schautanzsportvereine Europas, auf einer Erfolgswelle getanzt.

Bad Hersfeld und Fulda sind derzeit ihre beruflichen Stationen. Nach den Auftritten auf der Stiftsruinenbühne oder im Fuldaer Schlosstheater fährt sie jedoch zurück in den Gersfelder Stadtteil Hettenhausen, wo ihr die Familie und ihr Kinderzimmer ein Stück Heimat und ein Bett bieten. „Ich bin mit Kühen aufgewachsen“, lacht sie und gerät ins Schwärmen über die gute, schwere Luft in der Rhön, deren Berge Milseburg, Wasserkuppe und Kreuzberg sie liebt. Für stundenlange Wanderungen bleibt derzeit wenig Zeit, aber eine kleine Pause unter dem großen Baum in Omas Garten ist drin.

Ihre Kindheitserinnerungen an Bad Hersfeld verbindet sie mit dem Besuch des Musicals „Jesus-Christ-Superstar“. Während ihres Engagements bei den Festspielen hat sie von der Stadt noch nicht viel sehen können, aber zumindest mit Ensemblemitgliedern einige Cafés besucht und nach der gelungenen Premiere von „Krabat“ haben alle gemeinsam bei einer fröhlichen Feier das Hersfelder Nachtleben genossen. Das Musical „My fair Lady“ möchte sie gern besuchen, bevor sie nach der letzten Vorstellung des Familienstücks die Stadt verlässt. Für die geplanten Besuche von den „Sommernachtsträumereien“, „Der Kredit“ und „Cabaret“ will sie wieder nach Bad Hersfeld kommen. Sie selbst würde im kommenden Jahr liebend gern wieder auf der riesigen Festspielbühne stehen, die beim allerersten Kennenlernen bei ihr „Gänsehaut und Herzklopfen“ ausgelöst hat.

Diese magische Bühnenerfahrung in einer Traumrolle mit 50 singenden und tanzenden Mädchen an ihrer Seite und dem gewollt schüchternen Bühnenkuss mit ihrem Schauspielkollegen Anton Rubtsow als Krabat kann ihr niemand nehmen. Aber die junge Schauspielerin will mehr. „Ich möchte alles machen, die ganze Bandbreite. Theater, Film, Fernsehen, Musical … was kommt“. Im Oktober steht sie bei der Spotlight-Produktion „Die Schatzinsel“ in Hameln auf der Bühne. Dann ist aber erst einmal Bühnenpause, denn sie braucht Zeit zum Lernen für die Abschlussprüfung im Februar 2017. Wer Kristin Heil auf der Festspielbühne erleben will, muss sich beeilen und vormittags Zeit haben. Die letzten drei Vorstellungen stehen am Montag, 11. Juli, Dienstag, 12. Juli und Mittwoch 13. Juli, jeweils um 10 Uhr auf dem Programm. Weitere Informationen dazu unter www.bad-hersfelder-festspiele.de. (Gudrun Schmidl) +++


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