Blick vom Plateau der Halde Hattorf - Fotos: Hans-Hubertus Braune

UNTERBREIZBACH / PHILIPPSTHAL (W.) Haldenfest bei K+S

Auf dem Gipfel der Halde Hattorf: Erweiterung und Abdeckung im Fokus

12.06.24 - Der Kali-Bergbau hat insbesondere im Werratal eine lange Tradition. Aus dem Rohsalz werden unter anderem Pharmasalze und Pflanzennährstoffe hergestellt. Generationen von Familien verdienen bei KplusS oder bei den Zulieferfirmen ihren Lebensunterhalt. Die Städte und Kommunen profitieren mal mehr, mal weniger von den Gewerbesteuern. Die Bindung ist deshalb groß. Rund 4.400 Mitarbeiter zählt das Werk Werra.

Die Halde Hattorf bei Unterbreizbach

Doch der Abbau von Salz aus den Tiefen der Region bedeutet einen erheblichen Eingriff in die Natur. Gerade auch für die Werra. Flussabwärts in Richtung Weser und letztlich deren Mündung in die Nordsee wird der Bergbau kritisch beäugt. Macht KplusS genug, um die Salzrückstände in der Umwelt zu minimieren oder gar zu eliminieren?

Halde zwischen Röhrigshof und Unterbreizbach

Zumindest zeigt sich das Unternehmen, welches weltweit gut 11.000 Menschen beschäftigt und seine Zentrale in Kassel hat, bemüht, die Öffentlichkeit mitzunehmen. Am Samstag konnten sich viele interessierte Menschen selbst ein Bild von den Arbeiten vor Ort an und vor allem auf der Halde Hattorf machen. Der grau-weiße Berg befindet sich zwischen Röhrigshof (Philippsthal, Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und Unterbreizbach (Wartburgkreis) an der hessisch-thüringischen Grenze.

Dr. Hanka Poppitz Leiterin Umwelt- und Genehmigungsverfahren, Werk Werra ...

Blick nach Röhrigshof

Ein paar "nackte" Zahlen: Etwa 70 Prozent des in Deutschland untertägig gewonnenen Rohsalzes sind für die Kaliproduktion von vornherein nicht nutzbar und fallen als Verarbeitungsrückstand in fester und flüssiger Form an. Die Masse an Abraum beträgt nach Unternehmensangaben an der Halde Hattorf derzeit gut 204 Millionen Tonnen. Nach der Erweiterung sollen es insgesamt 332 Millionen Tonnen werden. Das Volumen beträgt rund 102 Millionen Kubikmeter, nach der Erweiterung 170 Millionen Tonnen. Die maximale Höhe von 165 bis 230 Meter werde sich nicht ändern. "Um den Produktionsstandort Hattorf bis in die 2. Hälfte der 30er-Jahre nachhaltig zu sichern, ist eine Erweiterung der Rückstandshalde erforderlich", schreibt KplusS zu den Gründen der Erweiterung am Standort Hattorf im Verbundwerk Werra.

Volksfest, Malwettbewerb und die Fahrt auf das Plateau

Blick hinüber zum Standort Wintershall bei Heringen (Werra) mit dem Monte Kali ...

Blick zur Haldenerweiterung

Unter anderem wird eine Kunststoffplatte in die Abdeckung eingebaut

Zum Haldenfest pilgerten viele Menschen an den Berg. Am Fuße neben dem ehemaligen Grenzturm zwischen dem Analytik- und Forschungszentrum des Unternehmens und dem Berg wurde ein großes Festzelt aufgebaut, für die Kinder gab es einige Mitmachaktionen, beim Malwettbewerb wurde deutlich, wie sich der Nachwuchs den Berg wünscht: Grün, am besten mit einigen Attraktionen drumherum. Die Bilder hingen im Zelt. Draußen gab es musikalische Unterhaltung, unter anderem spielte die Bergmannskapelle Hattorf auf und an verschiedenen Ständen informierte das Unternehmen über die Arbeit vor Ort, den Ausbildungsmöglichkeiten, den technischen Möglichkeiten mit verschiedenen Drohnen, den Plänen zur Erweiterung und Abdeckung der Halde sowie die Zusammensetzung der Salze. Auch der Falkner Michael Schanze aus Kruspis (Haunetal) war mit mehreren Greifvögeln vor Ort.

"Das Haldenfest war ein voller Erfolg. Mehrere Tausend Menschen haben den Festplatz am alten Wachturm besucht und am Fuße der Halde bei perfektem Wetter einen unterhaltsamen Nachmittag verbracht. Darunter waren auch einige Mandatsträger aus der Region wie die Landräte, Abgeordnete und Bürgermeister, über deren Besuch wir uns besonders gefreut haben. An unseren Informationsständen sind wir mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen und konnten insbesondere über die geplante Haldenabdeckung transparent und offen aufklären. Das war uns besonders wichtig, um unserer Verantwortung als verlässlicher Partner der Region gerecht zu werden", sagte Werkleiter Gerd Kübler später.

Haldenerweiterung und Abdeckung im Blick

Benedikt Kalbhenn, Leiter des K+S-Haldenteams

Im Fokus stand aber das Angebot, das Plateau der Halde erkunden zu dürfen. Die angemeldeten Teilnehmer wurden mit kleinen Transportern auf den Berg gebracht. Bei herrlichem Wetter galt es zunächst erstmal, die herrliche Fernsicht zu genießen. Im Gegensatz zum benachbarten Monte Kali bei Heringen (Werra) ist die Halde Hattorf nur selten bei besonderen Anlässen wie dem Haldenfest zugänglich. Am Monte Kali werden regelmäßig Touren zu Fuß angeboten.

Zurück zur Halde Hattorf: Auf dem derzeitigen Gipfel informierten Mitarbeiter über die Arbeiten. Sie erklärten die Vorgehensweisen bei der Haldenerweiterung und demonstrierten, wie die Haldenabdeckung genau aussieht. Diese ist bereits vor rund zwei Jahren gestartet und erste Flächen sind wieder "grün". Die steilen Flanken sollen folgen. An einem kleinen Hügel wird die Funktionsweise derzeit untersucht. Dr. Hanka Poppitz Leiterin Umwelt- und Genehmigungsverfahren, Werk Werra und Benedikt Kalbhenn, Leiter des K+S-Haldenteams, sowie Markus Janz, Leiter Communications & Brands und Pressesprecher der Standorte, führten die anwesenden Pressevertreter über das weitläufige Areal. In einem jahrzehntelangen Prozess arbeitet K+S an den entsprechenden Genehmigungen und entwickelt Lösungskonzepte, wie die Umweltbelastung bestmöglich reduziert wird. Dies ist eine der Kernaufgaben, welche vom zuständigen Regierungspräsidium Kassel überwacht und bewertet werden.

Teil der bereits abgedeckten Halde

Seltene Möglichkeit: Die Besteigung der Halde Hattorf

Letztlich gilt es, den schwierigen und komplexen Schulterschluss zwischen wirtschaftlichen und ökologischen Interessen hinzubekommen. "Besonders beeindruckt waren im Übrigen die Teilnehmer der Haldentouren, die auf dem Top die perfekte Fernsicht genießen konnten. Wir sind also mit dem erfolgreichen Verlauf des Haldenfestes rundherum zufrieden. Der hohe Aufwand, den unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür betrieben haben, hat sich gelohnt", sagt Werkleiter Gerd Kübler abschließend zur Bilanz des Haldenfestes. (Hans-Hubertus Braune) +++

Leiter Umwelt und kaufmännische Funktionen Werk Werra

André Bahn ist Betriebsrat vom Werk Werra

Gerd Kübler (links) und Matthias Pfaff

Der Erste Kreisbeigeordnete Dirk Noll (Landkreis Hersfeld-Rotenburg)

Daniel Iliev ist Bürgermeister von Heringen (Werra)

Ralph Habener moderierte das Bühnenprogramm beim Haldenfest

Falkner Michael Schanze

Sophie Vollmer und Lukas Diebener

Blick von der Rückseite des Werk Werra in Hattorf


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