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24.05.13 - FULDA
Aus ÜWAG und GWV wird "RhönEnergie Fulda GmbH" - Fusion
"Rhön Energie Fulda GmbH" - das ist offenbar der neue Name für die geplante fusionierte Gesellschaft aus ÜWAG und GWV. Fuldas Oberbürgermeister und Aufsichtsratschef von ÜWAG und GWV bestätigte den Vorschlag für die Namensgebung am Freitagmorgen exklusiv auf Nachfrage von osthessen-news. "Dieser Vorschlag muss jetzt durch die Gremien und beschlossen werden." Mit dieser wichtigen Zukunftsentscheidung rückt die Fusion der beiden regionalen Energieversorger Überlandwerk Fulda AG und Gas- und Wasserversorgung Fulda immer näher. Vorstand, Geschäftsführung, Verbandsversammlung, Aufsichtsräte und städtische Gremien sind sich mit Plänen mehrheitlich einig. "Im Juni sollen die Beratungen der Gesellschafter abgeschlossen sein. Dann stellen wir den Antrag für das Handelsregister. Und Ende August muss alles fix und fertig sein", sagte OB Möller zu ON. Im Herbst soll die Fusion dann umgesetzt werden und rückwirkend zum 1. Januar 2013 in Kraft treten. Dann müssen sich Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Gesellschafter konstituieren.
Die Namensgebung sei einer der "schwierigsten und intensivsten Prozesse". „Das ist bei einer Familie so und auch bei einer neuen Gesellschaft", erklärte OB Möller. "Wir wollten mehr als eine Addition der vorhandenen Namen." Neben einem internen Mitarbeiter-Wettbewerb habe man sich auf den Leitungsebenen und in den Gremien der Anteilseigner beraten. Die Entscheidung der Rechtsform GmbH sei schon frühzeitig getroffen worden, so der Aufsichtsrats-Chef beider Unternehmen.
Energie sei der "gemeinsame Nenner" für Wärme, Wasser und Strom – das Leistungsspektrum von ÜWAG und GWV. Es gab auch Überlegungen für einen Kunstnamen, doch letztendlich habe man sich für einen traditionellen Namen entschieden, der bundesweit einen hohen Erkennungswert habe. "Die Rhön hat einen bundesweiten Bekanntheitsgrad und ist dominant. Fulda ist der Hauptstandort, Fulda ist Haupt-Gesellschafter, Fulda ist das Identifikationsmerkmal", erklärte Möller weiter. "Wir haben alles zusammenfließen lassen und sind dann auf RhönEnergie Fulda GmbH gekommen." Aufgabe der Zukunft sei es jetzt, ein Logo, eine Marke und die Farben der Gesellschaft zu entwickeln und zu bestimmen.
Dipl.-Ing. Günter Bury, Alleinvorstand des osthessischen Energieversorgers ÜWAG, sagte zu den Plänen: "Eine Fusion ist die beste Alternative ist, um den Kurs des Wachstums einzuschlagen und künftig den Herausforderungen der Energiemärkte zu begegnen." Auch GWV- Geschäftsführer Martin Heun ist der Meinung, dass der steigende Handlungsdruck und Optimierungszwänge nur in Richtung "Synergien" gehen könne.
Problem der letzten Wochen war, dass beide Unternehmen bei Analysen an Wert verloren haben. In den vergangenen Monaten hat ein Experten-Gremium - im Auftrag beider Konzerne - den Wert der Unternehmen ermittelt. Der Gesamtwert beträgt rund 390 Millionen Euro: 270 Millionen Euro entfallen auf die ÜWAG, 119 Millionen Euro auf die GWV. Klar ist, dass der Anteilseigner Thüga einen Anteil am neuen Unternehmen von 17,45 Prozent erhalten soll. Die Thüga muss dafür 38 Millionen Euro an die Stadt Fulda zahlen. Dadurch bekommen Stadt und Landkreis Fulda gleiche Anteile.
Die insgesamt 840 Mitarbeiter beider Unternehmen blickten in der Vergangenheit immer wieder mit Sorge in Richtung Fusion. Der Grund: Entlassungen als Konsequenz der Zusammenlegung. Landrat Bernd Woide betonte mehrfach öffentlich: "Es wird keinen Personalabbau geben." (Christian P. Stadtfeld). +++