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31.03.06 - Region

Impfmüde: Masern wieder auf Vormarsch - Deutsche riskieren Ausbreitungswelle

Die Deutschen sind impfmüde. Das lassen zumindest die aktuellen Zahlen zu Neuerkrankungen bei Masern vermuten. Allein im Ruhrgebiet meldete der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte jüngst 160 neue Ansteckungen. Das ist regional bereits jetzt ein Anstieg von 470 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (34 Neuerkrankungen in 2005 in Nordrhein-Westfalen). Auch die DAK warnt vor einer Ausbreitung der ansteckenden Krankheit. Vor allem so genannte Masernpartys auf denen sich Kinder infizieren sollen, seien verantwortungslos.

"Vor Virusinfekten wie Masern, Mumps oder Röteln können Eltern ihre Kinder nur durch eine Impfung schützen, erklärt Uwe Wiencke, Bezirksgeschäftsführer der DAK Fulda. Die so genannten "Kinderkrankheiten" sind keinesfalls harmlos, sondern bergen das Risiko von schweren, in Ausnahmen auch tödlichen Verläufen. "Schutzimpfungen aktivieren das Immunsystem, sich gegen diese Krankheitserreger zu wappnen und schützen damit etwa 95 Prozent der geimpften Personen."

Viele Eltern sind unsicher, welche Impfungen sinnvoll sind und wann sie erfolgen sollen. Vor allem die Sorge um mögliche Nebenwirkungen lässt die Großen zögern, die Kleinen zu impfen. Der DAK-Ratgeber "Was Sie über das Impfen wissen müssen" gibt Antworten auf diese Fragen. Er ist kostenlos in der DAK-Geschäftsstelle Fulda, Doll 2, 36037 Fulda, Tel. 0661/92827-0 erhältlich. Die Kasse weist auch ausdrücklich darauf hin, dass Untersuchungen für Kinder zuzahlungsfrei seien - Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen eingeschlossen. Die Praxisgebühr falle für den Nachwuchs nicht an.

Hintergrund:

An der vom Masernvirus verursachten Infektion erkranken jährlich etwa 50.000 bis 60.000, in manchen Jahren sogar bis zu 100.000 Menschen in Deutschland. Aufgrund ihrer hohen Ansteckungsfähigkeit treten Masern meist als Kinderkrankheit auf und hinterlassen eine lebenslange Immunität. Weitergegeben werden die Viren per Tröpfcheninfektion, also durch Niesen, Husten oder Sprechen. Masern sind vor allem wegen zusätzlicher Komplikationen gefährlich, die bei zehn bis zwanzig Prozent der Erkrankten in den westlichen Industrieländern auftreten.

Dazu gehören schwere Lungen- und Mittelohrentzündungen, die zu Schwerhörigkeit oder sogar zu Taubheit führen können. Einer von tausend Erkrankten bekommt eine schwere Hirnentzündung; einer von 50.000 stirbt. Nach dem Infektionsschutzgesetz, das in der Bundesrepublik Deutschland am 1. Januar 2001 in Kraft getreten ist, fallen Masern unter die meldepflichtigen Infektionserkrankungen

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