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REGION WIELOCHS WIRRE WELT (54):

Sommerlad-Traum, der nächste Akt: Jetzt ist auch noch ein Bach entsprungen

21.11.14 - „Der bzw. die Grezzbach, Mittelhochdeutsch Kraetzbach (auch Rio Grande Grezziale), ist ein reißender Strom auf Künzeller Gemeindegebiet im Oberlauf des Mississippi. Er entstand aus bislang ungeklärter Ursache in der Nacht vom 19. auf den 20. November 2014. Etwa 5.500 Kilometer nördlich des Äquators durchquert der Grezzbach das im Westen von den Anden umrahmte und von tropischem Regenwald geprägte einst im Paläozoikum entstandene Künzeller Grezzbachbecken. Der Grezzbach ist mit einer mittleren Wasserführung von 245.000 Kubikmetern pro Sekunde der mit Abstand wasserreichste Fluss der Erde.“

So definiert die Online-Enzyklopädie Wikipedia den Grezzbach, dessen urplötzliche Existenz nach einem Bericht der „Fuldaer Zeitung“ verständlicherweise den Sommerlad-Neubau auf dem interkommunalen Gewerbegebiet an der A7 platzen lassen könnte. Monatelang hatten Politik, Wirtschaft und Medien um das Projekt gestritten, sich öffentlich vermöbelt, vor kurzem aber endlich einen Konsens gefunden und grünes Licht gegeben: Ja, es wird gebaut!

Und jetzt? Ist nun alles aus? Geht das Vorhaben den Bach runter? „Mmmh, ich mach’s einfach wie mein großes Vorbild“, dachte sich Unternehmer Frank Sommerlad, nachdem er die Nachricht erhalten hatte, dass seine Wiese aus heiterem Himmel von einem Monsterstrom zerschnitten wird. Sommerlads geniale Idee: „Wenn Möbel Buhl ein Gebäude über vorhandene Bahngleise und eine Drehscheibe stülpen kann, dann integriere ich den Fluss doch in meine neue Möbelstadt.“ Die gestern Abend vorgestellten Pläne sind mit dem Arbeitstitel „Veneziano Sommerlado“ überschrieben. Sie sehen ein Möbelimperium im Stile Venedigs vor, idyllisch gelegen an einer Wasserstraße, auf der bunte, vom Aussterben bedrohte Tierchen schwimmen: Zeitungsenten.

Heute Vormittag wurden an der Autobahn erste Hinweistafeln errichtet. Darauf prangt „Einkaufen am Canale Grezzbach“. Die nahe Autobahnbrücke firmiert neuerdings unter dem Namen „Ponte dei Sospiri“, also Seufzerbrücke. Hier stehen die Sommerlad-Gegner Tag und Nacht und seufzen laut über die misslungene Medienkampagne. Ihre Tränen der Enttäuschung bilden einen kleinen Nebenkanal des Rio Grande Grezziale, das Krätzbächle.

In einer Zeit, in der der Konkurrenzkampf unter den Medien immer größer wird, zeigen wir uns heute einmal vorweihnachtlich generös und verweisen gerne auf die drei nächsten lesenswerten Folgen einer bemerkenswerten Serie in der Sommerlad-Kundenzeitschrift „Gazzetta della Fulda“.
Samstag, 22. November: „Stopp: Ufos über Sommerlad“
Montag, 24. November: „Erdöl – so ein Pech, Herr Sommerlad“
Dienstag, 25. November: „Kein Neubau: Der Froschlurch darf nicht sterben“

Unsere Empfehlung: Auf keinen Fall verpassen, sonst ärgern Sie sich garantiert die Krätze…. (JOCHEN WIELOCH) +++


HINTERGRUND: „Wielochs wirre Welt" erscheint heute am 54. Freitag in Folge bei OSTHESSEN|NEWS. Jochen Wieloch (38) blickt dabei pointiert, humorvoll und teilweise mit einer gehörigen Portion Ironie auf die Ereignisse, die die Menschen in der Region und im Land bewegen. Der Petersberger kennt sich als selbstständiger Redakteur in den Medien Print, TV und Internet bestens aus, ist Buchautor und als Spezialist für Unterhaltungselektronik gefragter Autor für zahlreiche Verlage, Magazine und Fachzeitschriften. Außerdem berät und betreut der 38-Jährige Unternehmen in allen Fragen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Neben dem ZDF, 3sat und dem Bayerischen Rundfunk arbeitete Jochen Wieloch unter anderem auch für die Motor Presse in Stuttgart und auto-tv in München. Für osthessen-tv.de stellt der Germanist neuerdings regelmäßig automobile Neuheiten in Filmbeiträgen vor. +++

 


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