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Komödie der Irrungen mit Bauchtanz in der Opium-Höhle
23.04.15 - Beliebte und bekannte Film- und Fernsehstars und ein riesiges Aufgebot an Medienvertretern trafen am Montag zum offiziellen Probenbeginn der „Komödie der Irrungen“ in der Bearbeitung und Inszenierung von Intendant Dieter Wedel in der Stadthalle aufeinander. Die in dieser Inszenierung mitwirkenden Kleindarstellerinnen und Kleindarsteller haben unter Ausschluss der Öffentlichkeit bereits am vergangenen Wochenende mit den Proben begonnen.
Charlene Bluhm aus Bad Hersfeld berichtet begeistert von der Zusammenarbeit mit Dieter Wedel, dem Regieassistenten Philip Ellermann, der Choreografin Yara Hassan und allen weiteren Kreativen, die vor und hinter der Bühne für den Erfolg des Stückes arbeiten. Die Zwanzigjährige, die sich beim Casting über die sofortige mündliche Zusage von Dieter Wedel freuen konnte, gehört in der Inszenierung zu den Frauen aus dem Frauenhaus, die überschaubare Sprechrollen übernehmen, dafür aber mit ihren Talenten vor großem Publikum glänzen können. Der Höhepunkt des Auftritts von Charlene Bluhm wird ihr Bauchtanz in der Opium-Höhle sein.
Es ist das erste Mal, dass die „waschechte Hersfelderin“ als Kleindarstellerin bei den Bad Hersfelder Festspielen mitwirkt. Ihre Liebe zum Bauchtanz entdeckte sie dagegen bereits im zarten Alter von etwa sechs Jahren bei öffentlichen Festivitäten in ihrer Heimatstadt unter Mitwirkung verschiedener Bauchtanzgruppen. „Das will ich auch mal machen“, entschied sie und schon bald bekam sie Bauchtanzunterricht in der damaligen, von Barbara Dibowski geleiteten Kindergruppe. Als Mitglied der Bad Hersfelder „Tanzgruppe Balady“ hat die bezaubernde Bauchtänzerin in den letzten Jahren bei unzähligen Auftritten mit ihrem Können, ihrer Ausstrahlung und ihrer Bühnenpräsenz überzeugt.
„Andere Tanzformen haben mich natürlich auch interessiert, allerdings nie Ballett“, bekennt sie. So hat sich die tanzbegeisterte und bewegungsfreudige junge Frau im Alter von elf Jahren zwei Jahre lang im traditionellen indischen Tanz ausbilden lassen – in einer Zeit, in der die Kindergruppe von Barbara Dibowski aufgelöst wurde und sie für die“ Tanzgruppe Balady“ noch zu jung war. Unterrichtet wurde sie im Bauchtanz auch in der Tanzschule Michéle Meckbach in Bad Hersfeld, lernte dort auch lateinamerikanische Tänze, aber keinen geeigneten Tanzpartner kennen.
Stadtjugendpfleger Edgar Steube überzeugte sie, mit ihrer Performance den Auftritt der hauseigenen Theatergruppe der Stadtjugendpflege bei der Bad Hersfelder Kultveranstaltung „Sport & Show“ zu unterstützen. So wurde sie Mitglied der „Durchgebrannten Pürierstäbe“, die große Erfolge mit dem Theaterstück „Liebe … wie jetzt?“ feierten. Dieses Jahr ist sie nicht dabei. „Da muss ich aus Zeitgründen Abstriche machen“, bedauert Charlene Bluhm, zu deren Hobbies auch Hip-Hop und Cheerleadern gehört. Egal, wie wenig Zeit sie hat, für ihre Freundinnen und Freunde ist sie immer ansprechbar und präsent. „Auch mitten in der Nacht“.
Charlene Bluhm, die bis zum Realschulabschluss die Geistalschule besuchte, absolvierte an den Beruflichen Schulen in Bebra ihr Fachabitur im Bereich Gestaltung. „Kunst ist total meins“, bekennt sie sich zu ihrer zweiten großen Leidenschaft und nennt mit Friedensreich Hundertwasser einen Kunstschaffenden, den sie sehr bewundert. Von ihr selbst modellierte Masken und Körperteile füllen nach eigenen Angaben ihr gesamtes Zimmer. Seit September 2014 pendelt sie nach Eisenach, wo sie am Landestheater ein vorbereitendes Studienjahr absolviert. Damit bereitet sie sich auf ihr angepeiltes Studium Maskenbild vor, das an Fachhochschulen in München und Dresden möglich ist. Vier Jahre dauert das Studium, das mit Diplom abgeschlossen wird.
„Es reizt mich, zum Film zu gehen, bestenfalls in die USA, denn die arbeiten dort mit ganz anderen Techniken. Charlene Bluhm, die eine begeisterte Kinogängerin ist und sich besonders für Independent-Filme und Filme mit historischem Hintergrund begeistern kann, möchte in ihrem angepeilten Beruf als Maskenbildnerin gefordert werden. Auch wenn sie sich für einen beruflichen Werdegang hinter der Bühne oder den Filmkulissen entschieden hat, eines steht fest: „Auf alle Fälle werde ich beim Bauchtanz bleiben“. Ihr größter Wunsch ist ein Workshop bei ihrem großen Vorbild, der amerikanischen Bauchtänzerin Rachel Brice.
Aktuell stehen bei der charismatischen jungen Frau, die ihre Ziele mit Entschlossenheit verfolgt, die Proben für ihren Auftritt auf der Festspielbühne im Vordergrund. Seite an Seite mit Schauspielgrößen und vielen talentierten Frauen und Männern aus der Region, die der Inszenierung die gewollte Zirkusatmosphäre einhauchen. Noch ein weiterer guter Grund für Charlene Bluhm, sich auf die kommenden Wochen zu freuen, denn nach einem früheren Praktikum im Zirkus kann sie gar nicht genug Zirkusluft schnuppern.
Wer in Dieter Wedels erster Inszenierung bei den Bad Hersfelder Festspielen in die Welt des Orients eintauchen und magische Momente in der eigens aufgebauten Zirkusmanege auf der Bühne erleben, sich dabei einem manchmal auch nachdenklichen Verwirrspiel über Sein und Schein stellen will, kann sich unter www.bad-hersfelder-festspiele.de umfangreich informieren. Am 6. Juni 2015 heißt es bei der Premiere erstmals: „Hereinspaziert“! (Gudrun Schmidl) +++