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- Fotos: Julius Böhm

FULDA Gründe: Viel Ärger und Drogenimage

Untergrund-Disco KLANGKELLER macht zu - "Herumquälen lohnt sich nicht"

20.11.15 - Die einzige Untergrund-Disco Fuldas, der Klangkeller (am Doll), macht Ende des Jahres dicht. Ab dem 2. Januar 2016 hat der Club geschlossen. Länger schon gab es Gerüchte um eine mögliche Schließung: "Leider muss ich euch mitteilen, dass es wahr ist", schrieb Inhaber Cevdet Deniz auf der Facebook-Seite des Klangkellers. Im kommenden Jahr werde es lediglich noch drei Abschiedsparties geben - unter anderem ein "Special" am Rosenmontag.

"Nach fünf tollen Jahren habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen. Fünf Jahre, in denen wir gemeinsam gefeiert, gelacht haben und eine wundervolle Zeit hatten. Ihr seid mir so ans Herz gewachsen und ich danke euch für diese tolle Zeit. Ihr seid wie eine Familie für mich", schrieb er an die fast 4.500 Fans, die der Elektroclub auf seiner Seite hat. Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS verriet er die Gründe.

Drogen-Image und Anwohner-Beschwerden

"Leider gibt es vieles, was ich hier auflisten kann - am Ende hat sich die Quälerei, den Club über Wasser zu halten einfach nicht mehr gelohnt", erzählt "Ceto", wie in seine Freunde rufen. Der Elektroclub hatte von Beginn an viele Feinde. Automatisch wurde Betreibern und Gästen der Konsum sythetischer Drogen unterstellt - obwohl bei zwei Razzien nie etwas gefunden wurde. "Es gab ständig Ärger und viele Beschwerden von Anwohnern. Mich haben immer wieder Leute gefragt:'Was, du bist der Chef vom Drogenkeller'?. Hinzu kommt, dass nach fünf Jahren die Luft einfach raus ist. Wir haben zwar mit Abstand die beste Elektro-Musik in Fulda, aber der Club ist einfach zu klein, um damit Geld zu verdienen."

Mit Bitten und Betteln wäre es nur möglich gewesen, den Klangkeller vor den Ämtern zu rechtfertigen und über fünf Jahre am Leben zu halten. "Immer wieder gab es Probleme: zum Beispiel ist der Klangkeller eigentlich eine Kneipe - keine Bar. Uns fehlt ein Notausgang. Es gibt nur einen Notausstieg. Und so summierte sich alles", zählt der 42-Jährige auf. Es habe wirklich viel Spaß gemacht und es seien auch Freundschaften entstanden, aber es mache keinen Sinn mehr.

Offen für Neues

Gäbe es in Fulda eine gute Location, wäre Deniz nicht abgeneigt. "Ich schaue mir gerade Clubs in anderen Städten an. Ich will auf jeden Fall etwas machen - am liebsten in Fulda. Ich habe auch ein gutes Gefühl, ich weiß aber noch nicht, ob es in Richtung Party oder eher in die Gastronomie geht", stellt er in Aussicht. Ein Funken Hoffnung also für die Elektro-Fans aus der Region. Etwas traurig stimmt ihn die Schließung auch: "Es gibt erwachsene Männer, die weinen, weil der Klangkeller schließt. Es ist echt schade." (Julius Böhm) +++


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