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Christina Lander -

REGION NACHGEDACHT 189

Gärtnern - Gedanken von Christina LANDER

ZUR PERSON:CHRISTINA LANDER, 1988 mit dem Mädchennamen Leinweber geboren in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestudium für sie vorbestimmt und beschlossen. Es ging dann für vier Jahre Studium in die nächste Bischofsstadt Paderborn - hatte dann ihr erstes Staatsexamen in der Tasche, bestand nach einjäh-riger Refendarzeit in Lauterbach auch das zweite Staatsexamen und ist seit Beginn des Schuljahres 2015/2016 Lehrerin an der Fuldaer Marien-schule. Ihre Tätigkeit als Kolumnistin bei osthessen-news.de möchte sie auch in Zukunft fortsetzen. Sie selbst bezeichnet sich als liberal-theologisch und kommentiert (seit 189 Wochen) in der Serie NACHGEDACHT Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht.

21.08.16 - Nach der Hochzeit bin ich mit meinem Mann in eine große Wohnung mit Hinterhof gezogen. Dort haben wir auch eine kleine Fläche, die wir bepflanzen können. Jetzt habe ich also das Gärtnern für mich entdeckt und ich muss sagen, kaum eine Tätigkeit hat mir so viel Freude bereitet: Weil man nach ein wenig Anstrengung ein schönes Ergebnis hat. Das entstandene Produkt entlohnt die Mühe und stellt beim ruhigen Anblick zufrieden.

Die folgenden Tage habe ich die neu gesetzten Pflanzen gegossen und immer wieder geschaut, ob es ihnen in ihrem neuen Umfeld gut geht. Und auch wenn es nur eine kleine "schöpferische" Handlung war, so hat mich meine Gartentätigkeit doch an die Bibelstelle erinnert, in der es heißt: "Füllt die Erde und macht sie euch untertan."

Mit diesem Schöpfungsauftrag ist aber nicht gesagt: "Nehmt euch von der Erde, was ihr wollt." Sondern vielmehr: "Bewahrt die Erde, gebt ihr, was sie benötigt, denn sie ist eure Heimat und euer Lebensraum." Papst Franziskus hat in seiner Enzyklika Laudato Si explizit auf unseren Umgang mit der Schöpfung hingewiesen. Und wir wissen alle, dass es an vielen Stellen schon kurz vor zwölf und Zeit ist, die Welt als unseren Lebensraum wahrzunehmen, der erhalten werden muss.

Ob es um Mülltrennung, bewussten Umgang mit Wasser und anderen Ressourcen geht, es kann ja jeder etwas tun. Was mich immer am meisten schockiert, sind die Unmengen Plastikmüll, die wir in einer Woche produzieren. Welche Alternativen haben wir aber? Kaum irgendwelche, denn nur wenige trauen sich, an der Verkaufstheke Wurst- und Fleisch in mitgebrachte Dosen füllen zu lassen. Lösungen müssen jedenfalls lang- bzw. am besten kurzfristig gefunden werden. Unsere Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen, denen wir die Welt als Müllhaufen hinterlassen. Werden wir doch alle mehr Behüter als Zerstörer unseres noch grünen Planeten! (Christina Lander) +++

 


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