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REGION NACHGEDACHT 194

"Der Zauber des ersten Blicks"....Gedanken von Christina LANDER

HINTERGRUNDCHRISTINA LANDER, 1988 mit dem Mädchennamen Leinweber geboren in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestudium für sie vorbestimmt und beschlossen. Es ging dann für vier Jahre Studium in die nächste Bischofsstadt Paderborn - hatte dann ihr erstes Staatsexamen in der Tasche, bestand nach einjäh-riger Refendarzeit in Lauterbach auch das zweite Staatsexamen und ist seit Beginn des Schuljahres 2015/2016 Lehrerin an der Fuldaer Marien-schule. Ihre Tätigkeit als Kolumnistin bei osthessen-news.de möchte sie auch in Zukunft fortsetzen. Sie selbst bezeichnet sich als liberal-theologisch und kommentiert (seit 194 Wochen) in der Serie NACHGEDACHT Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht.

25.09.16 - Kennen wir alle nicht den Zauber des ersten Blicks: Wir sehen etwas vollkommen Neues, können nicht den Blick davon abwenden und seufzen ein „Wow!“ heraus. Beim zweiten und dritten Blick geht dieses „Aha-Erlebnis“ aber immer mehr zurück, bis es soweit sinkt, dass der Anblick normal wird – dieses Phänomen ist auch bekannt unter dem Wort „Gewohnheitseffekt": Das Gehirn nimmt keinen neuen Reiz mehr auf, das Objekt gehört zum Alltag.

Wenn wir etwas essen, auf was wir unglaublich großen Hunger haben, sind die ersten Bissen auch die besten. Das erste Stück von einer leckeren Tafel Schokolade schmeckt viel besser als das letzte, besonders wenn wir schon einem Zuckerschock nahe sind. Ich finde es immer sehr schade, wenn ich merke, dass ich etwas satt habe. Nur leider sind „Gewohnheit“ und „Alltag“ mitunter fiese Sichtverblender.

Im Prinzip hilft – wenn man alles satt hat oder nichts mehr den Reiz des Neuen trägt – nur, dass man sich vorstellt, es wäre weg. Wir simulieren quasi eine Verlustsituation und können dadurch wieder erfahren, was uns etwas bedeutet oder was uns etwas eben nicht mehr bedeutet. Dieses Gedankenspiel kann helfen, wieder zu würdigen, was scheinbar normal war. Außerdem: Dinge oder Personen für selbstverständlich zu halten, ist der Tod der Wertschätzung. (Christina Lander) +++


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