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Christina Lander -

REGION NACHGEDACHT 190

Die bedeutenden Dinge in unserem Leben - Gedanken von Christina LANDER

ZUR PERSON:CHRISTINA LANDER, 1988 mit dem Mädchennamen Leinweber geboren in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestudium für sie vorbestimmt und beschlossen. Es ging dann für vier Jahre Studium in die nächste Bischofsstadt Paderborn - hatte dann ihr erstes Staatsexamen in der Tasche, bestand nach einjäh-riger Refendarzeit in Lauterbach auch das zweite Staatsexamen und ist seit Beginn des Schuljahres 2015/2016 Lehrerin an der Fuldaer Marien-schule. Ihre Tätigkeit als Kolumnistin bei osthessen-news.de möchte sie auch in Zukunft fortsetzen. Sie selbst bezeichnet sich als liberal-theologisch und kommentiert (seit 189 Wochen) in der Serie NACHGEDACHT Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht.

28.08.16 - Sperrmüll und radikal entsorgen oder weiter hamstern und alles behalten – wie sind Sie denn eher eingestellt? Ich weiß, dass meine Eltern in dieser Angelegenheit genau gegensätzlich sind: Meine Mutter würde am liebsten sämtliche Altlasten aus den Achtzigern, Neunzigern und dem Hässlichsten von heute entsorgen. Mein Vater ist da eher der Sammler, der in vielen Möbelstücken oft mehr den Nutzen als die Schönheit sieht. Aber was motiviert uns noch, Dinge anzuhäufen, obwohl wir doch eigentlich immer gepredigt bekommen, dass es besser wäre, weniger materialistisch zu sein?

Darf unser Herz denn auch an Dingen hängen? Am letzten Freitag habe ich ein interessantes Gespräch geführt, bei dem die Frage Anlass war, was man lieber schenke: Geld oder Gegenstände? Und eine liebe Kollegin erläuterte dann uns anderen zuhörenden Frauen, dass sie lieber eine Kombination verschenke, damit man sich erinnere und etwas nach dem Fest in der Hand habe. Ein interessanter Gedanke: Demnach schenkt man mit Gegenständen Erinnerungen hinzu.

Und ich denke, dass dies ein wenig für den Materialismus spricht: Wir lieben Gegenstände, die wir niemals wegwerfen würden, weil wir sie von einer bestimmten Person zu einem bestimmten Zeitpunkt geschenkt bekommen haben. Und der absolute Bonus ist: Mithilfe dieses Gegenstandes können wir uns wieder erinnern, sogar Emotionen abrufen, die wir damals gefühlt haben. Das Gehirn merkt sich besser Ereignisse, Menschen und Emotionen, wenn sie mit einem Gegenstand oder etwas anderem verknüpft werden.

Natürlich sollten wir jetzt nicht sämtliche Gegenstände als heilige Erinnerungsstücke horten, bis die Wohnung platzt. Aber diejenigen Dinge, die uns wirklich etwas bedeuten und uns das Erinnern erleichtern, sollten wir womöglich in Ehren halten. Die silbernen Serviettenringe von unseren Eltern zur Verlobung, mein Ehering, das erste Geschenk von meinem Mann – ich freue mich über diese Dinge und damit sind sie mit Emotionen aufgeladen und unentbehrlich. Vielleicht kramen Sie jetzt auch einmal wieder ein paar bedeutende Dinge hervor, die sie in eine Erinnerungsreise in beinahe vergessene Emotionen lockt. (Christina Lander) +++


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