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REGION Nachgedacht... (231)

Nach der Schule... ...Gedanken von Christina Lander

Geboren 1988 in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologie-studium für sie vorbestimmt und beschlossen. Christina Lander studierte Germanistik und Theologie in der nächsten Bischofsstadt Paderborn. Nach dem Referendariat ging sie in den Schuldienst und arbeitet seit 2013 als Kolumnistin bei OSTHESSEN|NEWS.DE . Sie selbst bezeichnet sich als liberal-theologisch und kommentiert (heute zum 230. Mal) in der Serie NACHGEDACHT Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht.

11.06.17 - Zahlreiche junge Menschen legen gerade ihren Schulabschluss ab, andere befinden sich in der Zeit vor den Sommerferien und die Endnoten werden für die Zeugnisnoten vorbereitet. Für die Schüler- und Lehrerschaft ist die momentane Spanne eine besondere, da meines Erachtens ein Zauber auf ihr liegt: Etwas endet, Menschen werden verabschiedet, man darf bald einmal pausieren und sich neu formieren. Und so geht es auch den Schülerinnen und Schülern, sie können sich bald ihrem Privatleben hingeben, die Ferien für ihre Bedürfnisse nutzen.

Für alle anderen allerdings, für die die Schule endet, beginnt ein neuer Lebensrhythmus, der eben nicht von einer Ferienzeit bestimmt wird. Ab jetzt gibt es nicht mehr die vorgeformten Zeiten, nicht mehr die vorgefertigte Stundentafel, nicht mehr das Lernen nach einem Plan. Jetzt laufen im wahrsten Sinne des Wortes die Uhren anders, das Leben muss neu rhythmisiert und ausgerichtet werden.

Ich finde das spannend, Jahrgang für Jahrgang zu verabschieden, die Schülerschaft mit guten Wünschen zu entlassen und mit zu hoffen, dass das Leben einiges für sie bereithält. Und da ich selbst einmal in dieser Situation war und mich noch gut an die Gefühle erinnern kann, weiß ich, dass jetzt für viele erst das echte Leben anfängt.

Im Gespräch mit meiner Schwester hat sich ergeben, dass wir beide der Meinung sind, dass die Zeit nach der Schule die Zeit der unzähligen Möglichkeiten ist. Im Rückblick haben wir beide gemerkt, dass wir noch nie so oft Entscheidungen treffen mussten, die wirklich bedeutend waren. Manchmal war uns das wahrscheinlich gar nicht so sehr bewusst, aber das ein oder andere Mal haben wir wichtige Stellschrauben gedreht, die unser Leben in eine ganz bestimmte Richtung geführt haben.

Und damit geht eine Erkenntnis einher: Jede Entscheidung stellt neue Weichen, jede Entscheidung bedeutet aber auch das Ablehnen anderer Wege. Und damit souverän umzugehen, ist für viele wahrscheinlich nicht immer einfach. Es kann sehr beängstigend sein, wichtige Entscheidungen zu treffen und einen Weg niemals gehen zu dürfen, weil man manchmal nur das Ticket für die eine Richtung gezogen hat, aber es kann auch zu einem Umgang mit dem Leben führen, der den Alltag, den täglichen Trott als etwas Größeres sieht, das man selbst so gut es geht mitgestalten sollte. (Christina Lander) +++


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