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- Symbolbilder: Pixabay

FULDA Kurzserie zur Frankfurter Buchmesse (Teil 5)

Der Buchdruck in Fulda in der Frühen Neuzeit: Die drei Männer der Frau Küster

14.10.17 - Johanna Magdalena Küster, die Interimsdruckerin, haben wir bereits kennen gelernt und ihr keine weitere Bedeutung beigemessen. Dies war voreilig. Denn im Leben der Johanna Magdalena Küster gab es drei Männer, welche die Frühgeschichte des Buchdrucks in Fulda mitprägten. Und da wird Johanna Magdalena Küster – wie Frauen nun mal so sind – vermutlich gehörig mitgemischt haben.

Mann Numero eins war Johann Heinrich Küster, der offenbar gar nicht schnell genug nach Fulda kommen konnte. Nach dem Tod Simon Zeilers war es der Gelehrte Johann Friedrich Schannat, der darauf drang, schnellstmöglich einen Drucker nach Fulda zu holen. Küster wurde am 9. Juni 1722 aufgefordert, sich für ein persönliches Gespräch in der Stadt einzufinden, war dort bereits einen Tag später zur Stelle, berichtete von seinen bisherigen Leistungen (ohne Zweifel hatte er in Frankfurt eine sehr gute Ausbildung genossen) und legte einen bemerkenswerten Forderungskatalog vor. Das forsche Auftreten Küsters hielt Fürstabt Konstantin nicht davon ab, ihn zum Hofbuchdrucker zu ernennen. Sieben Jahre hatte Küster auf diesen Moment hingearbeitet. Doch sein Glück währte nicht lange. Keine anderthalb Jahre später war er tot, gestorben irgendwann zwischen Januar und Mai 1724, wo in den Rentenkammerrechnungen bereits seine Witwe auftaucht.

Alte Druckerpressen und ein Setzkasten ...

Johanna Magdalena Küster hat das Geschäft nicht lange selbstständig geführt, denn schon am 26. Juni 1725 heiratete sie – Mann Numero zwei: Zwei Monate nach der Hochzeit mit Johanna Magdalene Küster ersuchte Joseph Anton Köß am 31. August 1725 um die Ernennung zum Hofbuchdrucker und die Verleihung aller Privilegien, die auch sein Vorgänger gehabt hatte. Neun Jahre später, am 30. September 1734, wurde er unter den Artisten der neugegründeten Adolfsuniversität immatrikuliert, und ab 1736 durfte er sich als erster in Fulda überhaupt nicht nur Hof-, sondern auch Universitätsbuchdrucker nennen. Die Ära Köß gilt als die „unbedingt bedeutendste Periode der älteren Fuldaer Druckgeschichte“.

Am 13. Februar 1751 verkauften Köß und seine Frau Johanna Magdalena die Druckerei für 800 Gulden an Mann Numero drei: ihren Sohn aus erster Ehe Stephan Anton Küster. Zwar wurde auch er am 18. Juli 1743 unter den Artisten der Adolfsuniversität immatrikuliert, doch war er im Beruf weitaus weniger erfolgreich als sein Stiefvater. Offenbar aus Mangel an Aufträgen musste er die Druckerei im Herbst 1754 versteigern. Meistbietender war – na? – natürlich: der Fuldaer Dickschädel Johann Christoph Dempter, mit dem unsere ganze Geschichte anfing … Letzter Teil morgen: Ein Fuldaer Dickschädel (Matthias Witzel) +++


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