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Glücksstern - Gedanken von Christina Lander
22.10.17 - Anfang der Woche war ich wie im Rausch: Das Glück war auf meiner Seite! Es lief alles einfach reibungslos. Meine Laune war richtig gut und ich wollte natürlich genau so weitermachen. Doch dann erhielt ich eine traurige Nachricht und es war, als ob mit dieser Mitteilung mein Glücksstern fiel. Er segelte mit voller Geschwindigkeit von ganz oben steil in den Boden hinein.
Tatsächlich habe ich dann auch alles negativ gesehen und war der Meinung, dass mir nur noch Schlechtes passiert. Ein Beispiel: Am Donnerstag hielt ich mich 45 Minuten in Neuenberg im Auto auf, weil sich alles staute. Ich fluchte wie wild und ich konnte einfach nicht verstehen, warum das jetzt genau mir passieren muss. Ich verpasste dadurch einen Termin. Am Freitag lief es auch nicht viel besser. Aber dann kam doch noch die entscheidende Wendung.
Ich musste meine Perspektive ändern: Stand ich denn nicht mit all den anderen Menschen auch im Stau? Jeder von ihnen teilte mein Los und es wäre jawohl höchst übertrieben, zu sagen, dass nun alle vom Pech verfolgt sind. Es war ein Stau, mehr auch nicht. Menschen neigen dazu, alles zu bewerten. Es ist entweder gut oder schlecht, es ist entweder Glück oder Pech?! In dieses Muster lässt sich aber all das Dazwischen nicht einordnen, das, was den Alltag ausmacht.
Es ist doch eigentlich auch einmal befreiend, etwas hinzunehmen. Vieles lässt sich ja auch nicht ändern, besonders nicht mit einer negativen Haltung. Und vielleicht spürt man in dieser Neutralposition auch neue Möglichkeiten, die den Glücksstern ganz langsam wieder aufsteigen lassen. (CHRISTINA LANDER) +++