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Barbara Gottwald als gestiefelter Kater und Christoph Gottwald als leicht dämlicher König. - Fotos: Hannes Spicker

FULDA Gelungene Premiere der Kinderversion

Katzschammern und Hebrühner: „Der gestiefelte Kater“ im Theater MITTENDRIN

27.11.17 - Bei Märchenaufführungen sind die Reaktionen der Kinder ein guter Gradmesser dafür, ob das Stück mitreißt. Als Christoph Gottwald vom Fuldaer Theater MITTENDRIN am Samstagmittag bei der Premiere des „Gestiefelten Katers“ auf die Melodie von „O du lieber Augustin“ die Zeilen „O du lieber Müllerssohn / alles ist weg“ sang, fing ein vielleicht dreijähriges Mädchen in der ersten Reihe fürchterlich an zu weinen, weil sie dachte, auch ihre Mama sei nicht mehr da. Diese saß freilich ganz hinten und konnte die Kleine dann auch schnell wieder beruhigen. Dieses Anekdötchen zeigt: Die Kids (und auch ihre Eltern und Großeltern) waren bei der Premiere mit Feuereifer dabei.

Palastwache

Es ist schon erstaunlich, was Christoph und seine Frau Barbara Gottwald immer wieder auf die paar Quadratmeter Bühne ihres kleinen Wohnzimmer-Theaters in der Lindenstraße zaubern. Die Wände waren mit hellblauem Stoff abgehängt und in der Ecke stand ein pfiffig ersonnenes variables Holzelement mit zwei Luken, das immer wieder umgebaut werden konnte und somit gleichermaßen Mühle, Königsschloss, Kutsche und Zauberresidenz war.

Das Märchen der Brüder Grimm um einen cleveren Kater, der seinem Besitzer, dem armen Müllerssohn, zu Reichtum, Adelstitel, Schloss und Prinzessin verhilft, kommt in der phantasiereichen Bearbeitung des Theaters MITTENDRIN mit viel Witz und Tempo über die Rampe. Da wird gesungen, getanzt und gereimt. Den Slapstick beherrschen die Gottwalds dabei genauso gut wie Pantomime und das stumme Spiel. Fürs Publikum zumindest gibt es jede Menge zu lachen.

Barbara Gottwald verleiht dem Kater akrobatische Geschmeidigkeit, während Christoph Gottwald sämtliche anderen Rollen übernimmt. Herrlich sein leicht dämlicher König, der ständig die Wörter verdreht. Da wird aus der Schatzkammer die Katzschammer und aus dem Rebhuhn das Hebruhn. Und bei seiner Darstellung der Prinzessin kommt einem unweigerlich Jack Lemmon als Daphne in der Billy-Wilder-Komödie „Manche mögen’s heiß“ in den Sinn.

Schwimmen im See

Beide Mimen gehen mit sichtlicher Spielfreude ans Werk und beziehen das Publikum immer wieder ins Geschehen mit ein. Junge Zuschauer werden als Rebhühner oder Seelibellen eingesetzt, um den See (genial-simpel mit einem blauen Tuch auf die Bühne gebracht) aufzuwärmen, soll sich das Auditorium mal schnell die Hände reiben, und wenn der König wissen will, wem denn die Felder, Wälder und Wiesen gehören, ist es erneut das Publikum, das flunkern muss.

Der böse Zauberer

In der Kutsche

Dieses bedankte sich nach kurzweiligen 60 Minuten mit viel Applaus. Die nächste Premiere im Theater MITTENDRIN steht übrigens am Donnerstag, 7. Dezember, 20 Uhr, an. Wieder steht „Der gestiefelte Kater“ auf dem Programm, dann aber in einer Erwachsenenversion. Man darf gespannt sein. (Matthias Witzel) +++


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