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Zuerst engagiert, dann blamiert
17.12.17 - Es sah sehr vielversprechend für den SV Steinbach aus, als dieser am Samstagnachmittag im Stadion am Brentanobad auf die SG Rot-Weiss Frankfurt traf. Doch anstatt das engagierte und kombinationsreiche Spiel aus der ersten Hälfte fortzusetzen, fielen die Schwarz-Weißen ein und die SG machte das Spiel. Am Ende gewinnen die Gastgeber mit 5:2 (1:2).
Ab der 49. Spielminute fing das Dilemma für den SV Steinbach und das Glück für die Gastgeber an. Nach einer Glanzparade von Steinbachs Torwart Marco Motzkus gegen Ibrahim Cigdem, setzte der dieser haargenau nach und legte auf Christian Pospischil ab. 2:2 für die bis dahin gebeutelten Rödelheimer.
Zwar das Spiel wieder offen, aber nicht mit der Vorstellung des SVS in der ersten Hälfte vergleichbar. Früh, nämlich in der vierten Spielminute, gingen die Gäste durch Florian Münkel, nach einer Flanke von Pascal Manß von der rechten Seite in Führung. Doch schon der Treffer zum 1:1-Unentschieden zeigte die Probleme des SV Steinbach auf. Spielertrainer Petr Paliatka spielte einen Pass im Spielaufbau zu lasch auf Sebastian Bott, der die Kugel an Henok Teklab verlor. Der stark aufspielende Marco Motzkus hatte bei Teklabs flachen, präzisen Schuss nicht wirklich eine Chance (14.).
Dass heute der Tag von Steinbachs Schlussmann war, bestätigte der 40-Jährige in der 29. Spielminute einmal mehr. Sebastian Bott legte Ibrahim Cigdem , der Christian Pospischil den Elfmeter überließ. Marco Motzkus entschied sich für die richtige, linke Ecke und hielt das 2:1 für den SV Steinbach fest. Zuvor gelang den Schwarz-Weißen die Führung durch Michael Wiegand. Die Vorlage gab erneut Flügelflitzer Pascal Manß, der wieder einmal ungehindert zur Flanke kam (19.). „Wir haben in der ersten Halbzeit wirklich gut gespielt. Am Ende summierten sich jedoch die Fehler“, so Steffen Trabert, Kapitän des SV Steinbach.
Nach ihrem Treffer zum 2:2 war es dann Rot-Weiss Frankfurt, die ungehindert zu Torschüssen kamen, dass Ergebnis in die Höhe zu schrauben und damit das Spiel für sich zu entschieden. Es schien fast so, als spielte sich der Gastgeber in eine Art „Rausch“. „Wir haben im Mittelfeld keinerlei Aggressivität gehabt. Sie wurden immer frecher und selbstbewusster“, erklärte Trabert. Der SVS hingegen wirkte platt.
Die Auswechslungen von Sasa Dimitrijevic (61.) und Pascal Manß (80.) sorgten auf Seiten des SVS für heftige Diskussionen. Denn anstatt Max Schäfer, der für Manß kam, wurde zuerst Markus Schaub als dritter Sechser neben Spielertrainer Paliatka und Michael Wiegand eingewechselt. Der gewünschte Offensivspiel blieb aus. Rot-Weiss hingegen setzte genau dies um und überrannte den SV Steinbach.
„Spielersich und taktisch und waren sie uns heute überlegen“, so Steffen Trabert, Kapitän des SV Steinbach, der nach einem Foul gegen Georgias Nasios mit gelb-rot vom Platz flog, nach der Partie. Spätestens nach dem 3:2 für die Gäste war die Führung verdient. Ibrahim Cigdem (77., 84.) und Mirkan Kara (92.) trafen schließlich zum 5:2 Endstand. Aus der Kabine der Rot-Weissen tönte nach dem Spiel Wolfgang Petrys Lied „Du bist ein Wunder“. Dieses Wunder wird auch der SV Steinbach brauchen, wenn er ein drittes Jahr in Hessens höchster Liga mitmischen will. Dies sieht auch Trabert und sagte ganz klar: „Wir brauchen definitiv eine knackig Vorbereitung, um die Liga zu halten.“ (Franziska Vogt)
DIE STATISTIK ZUM SPIEL:
Rot-Weiss Frankfurt:Felix Koob - Kim Seongsu, Zeki Ech Chad, Mirkan Kara, Christian Pospischil, Velibor Velemir (67. Georgios Nasios), Ibrahim Cigdem (89. Canel Burcu), Patrick Alper Gürser, Ali Zaeteri, Henok Teklab, Luca Scholten (73. Bakuran Oezyuerek).
SV Steinbach:Marco Matzkus - Tom Wiegand, Steffen Trabert, Sebastian Bott, Fabian Wiegand, Michael Wiegand, Petr Paliatka, Sasa Dimitrijevic (61. Markus Schaub), Pascal Manß (80. Max Schäfer), Vuk Toskovic, Florian Münkel.
Schiedsrichter: Pascal Loschke (Kassel).
Zuschauer: 100.
Tore:0:1 Florian Münkel (4.), 1:1 Henok Teklab (14.), 1:2 Michael Wiegend (19.), 2:2 Christian Pospischil (49.), 3:2 Ibrahim Cigdem (77.), 4:2 Sebastian Bott (84., Eigentor), 5:2 Mirkan Kara (90.+2).
Gelb-Rote Karte: Steffen Trabert (70., Steinbach). +++