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Fynn und Lasse Reinhardt - Handball in den Genen
31.05.18 - Diese Namen sollte man sich merken: denn die Brüder Fynn (18) und Lasse Reinhardt (16) gelten als die Nachwuchstalente im osthessischen Handball. Aufgewachsen in einer Bad Hersfelder Handball-Familie wurde ihnen die Affinität zum Tore werfen quasi in die Wiege gelegt. Dies blieb auch von namhaften Vereinen nicht unerkannt. Was in Zukunft geplant ist, verraten die Brüder im Interview mit ON|Sport.
Sieht man sich in der Region um, welche Talente in Zukunft den Handball dominieren könnten, stößt man immer wieder auf die Brüder Fynn und Lasse Reinhardt. Fynn ist 18 Jahre jung und bestreitet momentan sein Abitur am Hersfelder Obersberg. Noch in der A-Jugend spielberechtigt, kam Fynn auf erste Einsätze in der Landesliga und reifte in der abgelaufenen Spielzeit zum Stammspieler unter Dragos Negovan.
Nicht selten absolvierte der wurfgewaltige Halblinke in der vergangenen Saison zwei Spiele an einem Tag. So ließ er es sich beispielsweise einmal nicht nehmen, mittags mit der A-Jugend ein Spiel in Hanau auszutragen und dann nur wenig später noch die Herren des TVH in Bad Hersfeld mit spielentscheidenden Toren zu unterstützen. Dass in der Festspielstadt ein großes Talent spielt, bleib nicht unentdeckt.
Kontaktaufnahmen von Vereinen aus ganz Hessen folgten. Von der HSG Wetzlar über Kassel bis zur Bundesliga A-Jugend von Melsungen – Fynn Reinhardt konnte sich vor Anfragen wohl kaum retten. Letztlich entschied er sich für die Mannschaft der GSV Eintracht Baunatal. Der Wechsel ist beschlossene Sache, sodass Fynn Reinhardt ab der kommenden Saison von der Landesliga in die Dritte Liga aufsteigt. „Der Kontakt nach Baunatal besteht schon sehr lange und die günstige Lage nahe Bad Hersfeld ist natürlich ideal.“
Auch als Trainer der eigenen Jugend sammelte der 18-Jährige bereits erste Erfahrung und kommt damit seinen Eltern gleich. Denn der Name Reinhardt wird in Hessen nicht erst seit Fynn und Lasse mit Handball verknüpft. Vater Karl-Heinz (Kalle) Reinhardt war einst selbst Handballer und machte sich zusammen mit Onkel Martin Becker als Bundesliga-Spieler unter anderem beim TV Eitra einen Namen. Als Co-Trainer ist Vater Kalle dem Handball bis heute treu geblieben. Auch Mutter Tine Becker prägte als ehemalige Oberliga Handballerin Fynn und Lasse und coacht als Co-Trainerin der A-Jugend nicht nur Ihre beiden Söhne. „Handball ist fest in unserer Familie verwurzelt, etwas anderes kam daher eigentlich nie wirklich zur Debatte.“ meinten die beiden auf die Frage, ob die Liebe zum Handball rein durch die Eltern entstanden sei.
Lasse ist zwei Jahre jünger und eigentlich noch Spieler der B-Jugend. Wegen seines Talents und seiner Größe von über 1,85 Meter aber schon bei einigen Spielen der A-Jugend anzutreffen. Doch man findet deutlich mehr Parallelen als Unterschiede zwischen den beiden Brüdern. „Unser Ziel ist es natürlich, später gemeinsam mindestens in der dritten Liga Handball zu spielen“, so Lasse über seine sportliche Zukunft. Auch unabhängig vom Handball ziehen sich die Parallelen fort. Mit Bogenschießen teilen sich die Brüder ein gemeinsames Hobby und auf der Playstation läuft kein Handball, sondern das aktuelle FIFA. „Es gibt einfach keine gute Handball-Simulation für die Konsole“, sagt Lasse auf die Frage, warum selbst bei bekennenden Handballern nur Fußball auf der Konsole zu finden ist.
Es gibt sie aber doch, die Unterschiede zwischen den beiden Nachwuchstalenten. So sieht Lasse seinen älteren Bruder in punkto Sprungkraft und Athletik klar vorne und lobt dessen Zielstrebigkeit. Fynn hingegen sieht in Lasse das größere Talent und deutet dabei besonders auf seine hervorragende Technik. Fynn und Lasse Reinhardt – beides Namen, die man sich merken sollte. (Jonas Wenzel - Yowe) +++