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Stammkräfte weg, Jungspunde da: TV Hersfeld im Umbruch
27.08.18 - Im Sommer endete beim TV Hersfeld eine überaus erfolgreiche Ära. Nach fünf Jahren verabschiedete sich Trainer Dragos Negovan aus der Festspielstadt, um eine Pause einzulegen. Den Handball-Landesligisten führte Negovan immer unter die ersten fünf der Tabelle, zuletzt zweimal in Folge zur Vizemeisterschaft. Nun ist Matthias Deppe für die Hersfelder verantwortlich.
Deppe war in den vergangenen beiden Spielzeit beim Ligakontrahenten HSG Großenlüder/Hainzell tätig und etablierte den Verein im oberen Drittel. Nun kehrt der Trainer zum TV Hersfeld zurück, für den er bereits als Spieler und Jugendtrainer aktiv war und bei dem sein Sohn Jannis fester Bestandteil der ersten Mannschaft ist. Die landete in den letzten drei Jahren stets unter den ersten drei der Tabelle, hat in dieser Saison aber den Umbruch vorangetrieben.
"Man muss von einem Umbruch sprechen, ganz klar, und das braucht seine Zeit", sagt Deppe, als ON|Sport beim Training seiner Mannschaft vorbeischaut. Mit Marco Kemmerzell (Laufbahn beendet), Las Matthiesen (Stand-by) und Peter Köpke (beruflicher Abgang) stehen drei Routiniers nicht mehr oder nur noch sporadisch zur Verfügung. Zudem ist Torwart Kai Hüter noch verletzt und das Hersfelder Top-Talent Fynn Reinhardt zog es zu Eintracht Baunatal in die 3. Liga. Auch Jonathan Kromm (zweite Mannschaft) steht in dieser Runde nicht zur Verfügung.
Diesen Abgängen stehen sieben, überwiegend junge Neuzugänge gegenüber. Aus der eigenen Jugend sollen Lasse Reinhardt, Jonas Rübenstahl, Marius Wasem und Hristijan Remenski an den Herrenbereich herangeführt werden. Mit Jacob Räther (HSG Großenlüder/Hainzell), Alexander Schott (Hünfelder SV) und Perspektivspieler Marc von Manger (HSG Landeck/Hauneck) schlossen sich auch drei externe Neuzugänge dem TVH an. 18 Spieler umfasst das Aufgebot des TVH-Trainers. Ein Kader, von dem Matthias Deppe überzeugt ist.
"Wir haben einen großen Kader und die jungen Spieler drängen sich auf. Sie können die arrivierten Kräfte natürlich noch nicht ersetzen, aber bringen sehr gute Anlagen mit", freut sich Deppe auf Verstärkung aus dem erfolgreichen TVH-Nachwuchs. Drei Wochen vor dem Start in die neue Spielzeit ist Hersfelds neuer Trainer mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden.
"Beide Phasen der Vorbereitung, in der es erst um Kraft und Ausdauer, dann um das Spielerische ging, waren wirklich gut. Wenn das so weitergeht, bin ich sehr zuversichtlich", sagt Deppe und ergänzt: "Im Moment läufts richtig gut, das muss ich wirklich sagen. Ich hoffe, dass wir das auch in die depressvie Marzipan-Zeit bekommen." Von den starken Platzierungen in den vergangenen Jahren aber gelte es sich, zu verabschieden.
"Unter Dragos hat Hersfeld immer oben mitgespielt. Davor muss man den Hut ziehen. Aber das ist in diesem Jahr gar nicht unser Ziel. Wir wollen die Jungs heranführen, dass sie in ein, zwei Jahren vielleicht in diese Richtung tendieren", steckt sich der TVH-Trainer kleinere Ziele. Matthias Deppe soll den Umbruch in der Festspielstadt fortführen und den talentierten Hersfelder Nachwuchs fit für höhere Aufgaben in der Landesliga machen. (Tobias Herrling) +++