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HSG-Damen greifen wieder an: Hüttenmüllers Erfolge wecken Erwartungen
01.09.18 - Auf die Vizemeisterschaft folgte im vergangen Jahr der dritte Tabellenplatz: in den letzten beiden Spielzeiten waren die Landesliga-Handballerinnen der HSG Großenlüder/Hainzell vom Erfolg verwöhnt. Nach der letzten Runde verabschiedete sich Trainer Sebastian Hüttenmüller von den Damen, sein Nachfolger Udo Steinmüller will die Platzierungen aus den Vorjahren bestätigen.
"Die tollen Platzierungen sind natürlich auch eine Hypothek, die Erwartungen weckt", gibt Steinmüller im Gespräch mit ON|Sport zu, "aber Anspruch sollte es sein, dass man zumindest wieder in diese Bereiche kommt." Steinmüller folgte auf Hüttenmüller, der nach drei Jahren als Trainer der Damen aufhörte, aber weiter im Jugendbereich bei der HSG tätig ist. Für den letztjährigen Trainer der Hünfelder Damen ist der Wechsel nach Großenlüder auch eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte.
Denn vor Jahren war Steinmüller für die Herren der damals noch eigenständigen DJK SSV Großenlüder zuständig. Nun ist er für die Damen der HSG verantwortlich. "Die Aufgabe ist wahnsinnig reizvoll. Es ist die beste Damen-Mannschaft im ganzen Bezirk und das war ausschlaggebend, hier zuzusagen", erklärt Steinmüller sein Engagement in Großenlüder und Hainzell. Drei Hauptziele verfolgt der neue Mann an der Seitenlinie für die anstehende Saison.
Verletzungsfrei durch die Saison kommen, die Neuzugänge Louisa Bonn, Lisa Rüdiger und Solveig Elsing (alle TV Alsfeld) integrieren und in der Abwehr eine Schippe drauflegen. "Da will ich antizipativer und vorausschauender verteidigen lassen", gibt Steinmüller die Marschroute vor. An der bewährten 6:0-Formation will Steinmüller aber festhalten: "Das hat sich in den letzten Jahren bewährt und da fühlen sich die Spielerinnen sicher. Aber wir wollen an ein paar Stellschrauben drehen und ein bisschen flexibler und offensiver agieren."
Die große Stärke der HSG-Damen in den letzten Jahren war das Umschaltspiel in erste und zweite Welle, während das gebundene Angriffsspiel auch einmal stockte. Auch hier sieht Steinmüller Steigerungspotential. "Da könnten wir noch ein bisschen variantenreicher spielen", lässt Steinmüller durchblicken. Mit den drei Neuen Bonn, Elsing und Rüdiger stehen dem HSG-Trainer drei weitere Alternativen für den Rückraum zur Verfügung.
"Sie merken schon, dass das ein sehr großer Schritt ist und die Intensität höher ist. Da müssen sie sich einfinden, aber alle drei machen Fortschritte", stellt Steinmüller dem Trio ein positives Zwischenzeugnis aus. Gerade die erst 18-jährige Linkshänderin Elsing bringe mit ihren 1,90 Metern eine neue Qualität ins Spiel der HSG-Damen. Mit nun 15 Spielerinnen darf sich Steinmüller auch über einen in der Breite stärkeren Kader freuen.
Mit der Vorbereitung und den Testspielen gegen Fulda/Petersberg, Neuhof und Dietzenbach zeigte sich Steinmüller schon einmal zufrieden. Los gehts am Samstag, 15. September, mit einem Gastspiel in Vellmar. Der letztjährige Meister aus Hoof/Sand/Wolfhagen verzichtete auf den Aufstieg, dafür ging Fritzlars Drittliga-Reserve als Tabellenzweiter in die Oberliga. Wofür es bei den HSG-Damen in dieser Saison reichen wird, wird sich zeigen. Die Platzierungen aus den Vorjahren, das ist klar, wecken aber Erwartungen. (Tobias Herrling) +++