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Perspektiva ist bestes Fachkräftenetzwerk in Deutschland
19.06.20 - Das Unternehmensnetzwerk Perspektiva wurde am Donnerstagmittag als "Innovatives Netzwerk 2020" ausgezeichnet. Damit zählt der Chancengeber aus dem Landkreis Fulda neben vier weiteren Fachkräftenetzwerken zu den besten Deutschlands. Ausgezeichnet wurde Perspektiva von Björn Böhning, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, und Dr. Achim Dercks, dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages e. V. (DIHK), auf dem ersten "WIR-tuellen Innovationstag Fachkräfte für die Region".
"Der nun zweite Preis auf Bundesebene, zeigt die Einzigartigkeit unseres Unternehmernetzwerks Perspektiva. Er ist eine große Anerkennung für die Unternehmer, die sich aus Überzeugung für die Jugendlichen einsetzen und für unsere Pädagogen, die jeden Tag mit viel Herzblut, Brücken zwischen den Jugendlichen und den Unternehmern bauen. Es erfüllt mich jeden Tag mit stolz, ein Teil davon zu sein", sagt Jan Martin Schwarz von Perspektiva stolz.
"Aktuell erleben wir durch die Corona-Pandemie einen deutlichen Schub für den technologischen Wandel. Und wir sehen auch, dass Beschäftigte schlagartig mit neuen Herausforderungen an ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen konfrontiert sind", so der Staatssekretär. Es sei eine große Aufgabe, den digitalen Wandel erfolgreich zu gestalten. "Dabei kommt den regionalen Fachkräftenetzwerken eine Schlüsselrolle zu. Sie unterstützen Unternehmen bei der bedarfsgerechten Aus- und Weiterbildung von Beschäftigten oder bei der Gewinnung von Fachkräften. Für mich ist auch wichtig, dass sie dabei helfen, Fachkräfte in Beschäftigung zu halten und damit Arbeitsplätze zu sichern. Dieses außergewöhnliche Engagement gilt es auch in diesem Jahr zu würdigen", so Böhning anerkennend. Genau dafür stehen Perspektiva und die anderen Gewinner des Wettbewerbs "Innovatives Netzwerk 2020".
Kooperationen von unschätzbarem Wert
Dercks unterstrich in diesem Zusammenhang: "Netzwerke wirken als Lotsen und Berater und entwickeln zukunftsweisende Projekte, die Betriebe und Fachkräfte zusammenbringen – das zeigen die Gewinner des Wettbewerbs 'Innovatives Netzwerk 2020' sehr gut." Vor allem kleine und mittlere Unternehmen würden durch die Netzwerke gestärkt werden. Auch die Möglichkeiten schnelle Ideen zu erproben, Wissen an unterschiedliche Akteure weiterzugeben sowie bedarfsgerechte und regionale Lösungen zu entwickeln und voranzutreiben, seien gegeben. "Das hilft den Betrieben, den Belegschaften und den Regionen. Diese Kooperation ist insbesondere in der aktuellen Situation von unschätzbarem Wert", so Dercks.Unter dem Motto "Erfolgreich Netzwerken – jetzt erst recht!" tauschten sich die Teilnehmer im Anschluss an die Auszeichnung mit Vertretern aus Netzwerken, Unternehmen, Politik und Verbänden aus. Im virtuellen Raum diskutierten sie gemeinsam, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Netzwerkarbeit hat und welche Lösungsansätze die Netzwerke und Akteure der Fachkräftesicherung bisher als Antwort auf die Krise gefunden haben.
Ziel der Innovationstage ist es, die in ganz Deutschland agierenden Fachkräftenetzwerke miteinander zu vernetzen, ihre Arbeit bundesweit bekannt zu machen und einen inhaltlichen Austausch zu aktuell wichtigen Themen und Trends der Fachkräftesicherung zu ermöglichen. Dieses Jahr fand die Veranstaltung erstmalig komplett online statt. Mit der Auszeichnung als "Innovatives Netzwerk 2020" wurden im Rahmen der Veranstaltung außerdem Fachkräftenetzwerke gewürdigt, die mit ihrer Arbeit Impulse für ganz Deutschland setzten.
Die Gewinnernetzwerke Dieses Jahr bekamen fünf Netzwerke aus Baden-Württemberg, Berlin, Niedersachsen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern die begehrte Auszeichnung als "Innovatives Netzwerk 2020".
Perspektiva gGmbH (Hessen) ausgezeichnet für die Unterstützung von benachteiligten Jugendlichen: Die Perspektiva gGmbH engagiert sich für benachteiligte Jugendliche, deren Fähigkeiten über die Arbeit in einer Werkstatt hinausgehen, gleichzeitig aber für den allgemeinen Arbeitsmarkt noch nicht ganz ausreichen. Ziel ist es, junge Menschen direkt im Betrieb und mit dem Betrieb zu fördern und dabei mit der individuell nötigen Unterstützung in nachhaltige Eingliederung zu begleiten.
Fachkräfteallianz Ostwürttemberg (Baden-Württemberg) ausgezeichnet für das Projekt "Job für Zwei". In diesem Projekt engagieren sich über 40 Unternehmen, Verbände, kommunale Arbeitgeber und Multiplikatoren, um Bewerberinnen und Bewerber auch bei der Jobsuche für die Partnerin oder den Partner unterstützen. Die IHK Ostwürttemberg koordiniert das Netzwerk, ist Ansprechpartner für interessierte Firmen, die im Netzwerk teilnehmen wollen und organisiert darüber hinaus Netzwerktreffen. Über die möglichst dauerhafte Vermittlung von Bewerbern an Arbeitgeber in der Region soll die Attraktivität der Region und der beteiligten Unternehmen gesteigert und die Willkommenskultur in Ostwürttemberg weiter vorangebracht werden.
Netzwerk Großbeerenstraße e.V. (Berlin) ausgezeichnet für das Projekt "P3 – Potentiale, Planspiele, Praxis". Die drei Begriffe Potentiale, Planspiele und Praxis bilden gleichzeitig die Bausteine für die Durchführung einer Betriebserkundung in den Unternehmen des Netzwerkes. So steht im Mittelpunkt des ersten Schrittes die passgenaue Zusammenstellung der jugendlichen Besuchergruppe. Dabei hilft eine netzwerkeigne Potentialanalyse in Form von Teamarbeitsaufgaben und eines computergestützten Kompetenztestes mit Rückmeldungen zu Begabungen, beruflichen Interessen oder kognitiven Leistungsfähigkeiten zur Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung der Jugendlichen. Im zweiten Schritt dienen die Planspiele der fachlichen Vorbereitung auf die Betriebserkundung. Schließlich folgt im dritten Schritt die inhaltlich auf die betrieblichen Planspiele abgestimmte Betriebserkundung.
Regionales Fachkräftebündnis JadeBay (Niedersachsen) ausgezeichnet für das Projekt "Land(Er)Leben", das angehende Medizinerinnen und Mediziner mit Beginn der klinischen Semester für die JadeBay-Region gewinnt. Durch praxisorientierte Kursangebote lernen die eingeladenen Medizinstudenten die sechs regionalen Krankenhäuser und das Angebot der niedergelassenen Ärzte kennen. Hier zeigen engagierte Ärzte die flachen Hierarchien in kleineren Krankenhäusern bei moderner Medizin auf und die Kommunen stellen ihre Region vor. Ein weiterer Projektansatz ist, Ärzte mit Migrationshintergrund mit einem ehrenamtlichen Patenschaftsmodell gesellschaftlich und sprachlich fester zu integrieren, um die Verweildauer in der Region zu erhöhen.
zoneEINZ GmbH (Mecklenburg-Vorpommern) ausgezeichnet für das Talent-Recruiting-Event "Löwenpitch". Im Rahmen des Veranstaltungsformats "Löwenpitch" präsentieren sich sechs Unternehmen innerhalb von jeweils zehn Minuten auf einer Bühne in sogenannten Pitches, um Karrierechancen vorzustellen und junge Menschen für eine Ausbildung oder ein Praktikum zu gewinnen. Zum Teil führen die Pitches auch die Auszubildenden der Unternehmen durch. Das Publikum besteht aus Schülerinnen und Schülern, Auszubildenden, Studierenden sowie jungen Fach- und Führungskräften. Die Zuhörerinnen und Zuhörer sind gleichzeitig die Jury. Sie teilen live und anonym ihre Meinung über ein interaktives Chat- und Feedbacksystem und können darüber hinaus auch offene Fragen an die Löwinnen oder die Löwen stellen. Zudem bewertet das junge Publikum die Auftritte. (jul/pm) +++