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"Die Verteilung muss einfach besser durchgeplant werden", fordern viele Organisatoren - Symbolfotos: O|N/Carina Jirsch

FULDA 350 Menschen und 90 Impfdosen

Erschöpfte Sozialarbeiterin: "Wie sollen wir auswählen, wer geimpft wird?"

15.11.21 - Der Wunsch nach einer Corona-Impfung nimmt zu, doch das Angebot ist längst nicht mehr so vorhanden, wie noch vor ein paar Wochen. Deswegen kam es bei der Impf-Aktion im AWO Stadtteiltreff Südend und in Ziehers-Nord teilweise zu traurigen Gesichtern - etliche Menschen mussten abgewiesen werden, da nicht genügend Impfstoff zur Verfügung stand (OSTHESSEN|NEWS berichtete). Im Nachgang erreichte uns folgende Mail einer Sozialarbeiterin. Die Hauptaussage: Die Schuld liegt nicht bei den Organisatoren, denn diese tun alle ihr Bestes. 

"Sehr geehrte ON-Team, als Beteiligte der Impfaktion in Ziehers-Nord habe ich den Artikel und die Berichterstattung zur heutigen Impfaktion meiner Kolleg*innen im Südend gerade gelesen. Sicherlich ist hier die Kommunikation zwischen allen Beteiligten wohl misslungen - bei so vielen "Köchen" wie der Stadt Fulda, Landkreis Fulda, mobilen Impfteams, interkulturellen Impflots*innen und AWO kann das vorkommen. 

Jedoch waren die mobilen Impfaktionen in den Stadtteilen auch nie dafür ausgelegt, eine solche Masse an Menschen mit einer Impfung zu versorgen. Ursprungsidee war, die Impfung zu den Menschen in die Quartiere zu bringen, die bisher skeptisch waren und sind und diese gezielt über niedrigschwellige und aufsuchende Angebote, auch nötigenfalls in ihrer Muttersprache, anzusprechen. Das völlige Versagen der politischen Planungsebene bringt alle Beteiligten an den Samstags-Impfaktionen jetzt in Bedrängnis. Wie auswählen, wer geimpft werden soll, wenn 90 Impfdosen zur Verfügung stehen und 350 Menschen impfwillig vor der Tür stehen? Erst-, Zweit- oder Boosterimpfungen zuerst? Wen ungeimpft nach Hause schicken? Die 80-jährige Seniorin, deren Booster-Impfung fällig wäre oder den jungen Familienvater, den man nach langen zähen Gesprächen nun doch dazu bewegen konnte, sich impfen zu lassen? Die unklaren Botschaften, wer sich jetzt boostern lassen sollte und die Dynamik der Infektionszahlen haben die Situation in der vergangenen Woche eskalieren lassen. Da hätte die beste Organisation im Vorfeld versagt, das ist sicher kein Problem von Anmeldungen.

Ich habe heute in viele enttäuschte und manchmal auch wütende Gesichter geschaut und habe viele Geschichten gehört, wie schwierig es jetzt ist, an freie Impftermine zu kommen bei Ärzten oder sonstigen Impfstellen. Wir brauchen so schnell wie möglich einen Ausbau der Impfkapazitäten, am besten natürlich die Wiederöffnung der Impfzentren. Damit die mobilen Impfaktionen wieder genutzt werden können, Menschen zu erreichen, die sich sonst nicht für eine Impfung entscheiden werden oder keine Möglichkeit haben, weitere Strecken für eine Impfung zurückzulegen. Denn das war ihr eigentlicher Zweck. Freundliche Grüße, eine sehr erschöpfte Sozialarbeiterin." (nb) +++

Immer mehr Impfungs-Veranstaltungen werden derzeit ausgerichtet


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