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AWO ermöglicht Begegnung von Senioren und jugendlichen Geflüchteten
19.12.21 - In bewegender Art und Weise haben die Senior:innen über Ihre Fluchterfahrungen nach dem Zweiten Weltkrieg berichtet und manch einer mag denken: "Ja, die Geschichten kenne ich… damals nach dem Krieg… das ist lange her…" – aber genau darum geht es: für viele, viele Menschen ist es ist eben nicht lange her! In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft e.V. Berlin und der AWO Fulda fand am 15.12. eine Begegnung von Senior:innen und jugendlichen Geflüchteten im Stadtteilcafé Ostend statt (unter den Voraussetzungen der 2G-Regelung).
Aktuelle Berichte kamen von den Jugendlichen. Sie waren Kinder, die mit ihren Eltern vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflüchtet sind, die Entbehrungen auf sich genommen haben mit der Hoffnung auf ein neues, friedliches Leben, die in einem fremden Land angekommen sind, in dem eine Sprache gesprochen wird, die sie nicht verstehen. Sie kamen in Gemeinschaftsunterkünfte, mussten sich Räume mit fremden Familien teilen, durch Dunkelheit und niedrige Temperaturen auf Dixi-Toiletten gehen. Und als die Mutter von dem ersten bisschen Geld, das sie verdient hat, den beiden Kindern Winterjacken kauft, muss sie sich Sprüche anhören. All das haben diese Kinder erlebt und überlebt, sind angekommen, haben alles getan, um sich zu integrieren, ein Teil unserer Gesellschaft zu werden, unsere Sprache gelernt, gehen hier zur Schule und haben Zukunftspläne – genau wie damals.
Projekt "Mein, dein, unser Deutschland"
Diese beeindruckenden Schilderungen der generationenübergreifenden und doch so vergleichbaren Erfahrungen wurden einfühlsam moderiert von einer Politologin der Deutschen Gesellschaft und begleitet von Sozialpädagog:innen der AWO. Die Deutsche Gesellschaft setzt sich seit 1990 dafür ein, das Miteinander in Deutschland und Europa zu fördern sowie Vorurteile abzubauen. Das Treffen fand im Rahmen des Projekts "Mein, dein, unser Deutschland" statt, das unter anderem die Verbesserung des nachbarschaftlichen Miteinanders von Geflüchteten und Einheimischen sowie Unterstützung der gesellschaftlichen Teilhabe von Geflüchteten zum Ziel hat (https://www.mein-dein unserdeutschland.de/ueber-uns).Es wird nicht die letzte Veranstaltung dieser Art im Stadtteilcafé Ostend gewesen sein. Wenn Sie Interesse haben, an einer dieser Gesprächsrunden im nächsten Jahr teilzunehmen, melden Sie sich bitte im Bürgerzentrum Ziehers-Süd bei Iryna Böhm (0157 59083460) oder Christian Völkel (0151 41629067). Mehr Infos zum Bürgerzentrum finden Sie hier: https://awo-fulda.de/buergerzentrum-ziehers-sued (pm) +++