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SCHOTTEN Fünf tödliche Unfälle in drei Jahren

Lärmdisplay als Präventionsmaßnahme am Motorrad-Hotspot Schottenring

29.03.22 - Die Temperaturen steigen, die Sonne strahlt, Ostern steht vor der Tür: Für Motorradfahrer Gründe genug, ihre Maschine endlich aus dem Garagen-Winterschlaf zu holen. Der Wettergott sorgte bereits in den vergangenen Tagen für bestes Motorradwetter - doch gleichzeitig steigt so auch die Unfallgefahr. Gerade am Motorrad-Hotspot Schottenring (Vogelsbergkreis) wurde deshalb mit einer erneuten Präventionsmaßnahme - einem Lärmdisplay - reagiert. 

Die B276 zwischen den Städten Laubach und Schotten ist bereits seit Jahren eine überregional bekannte Strecke für Motorradfahrer geworden. Die reizvolle Landschaft und der durch die Streckenführung geprägte kurvenreiche Abschnitt der Bundesstraße zieht bei gutem Wetter Motorradfahrer weit über die Landesgrenze hinaus an. "Leider haben wir in dem genannten Streckenabschnitt aber auch proportional extrem hohe Unfallzahlen zu dem restlichen Unfallgeschehen im Bereich der Polizeidirektion Gießen", heißt es vonseiten des Polizeipräsidiums Mittelhessen.

Die B276 zwischen den Städten Laubach und Schotten ist bereits seit Jahren eine überregional ...Fotos: Carina Jirsch

"Danke": Ein grünes Zeichen, wenn sich Verkehrsteilnehmer konform verhalten. ...

Matthias Meyer, Bürgermeister von der Gemeinde Laubach.

Bernd Paul, Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Mittelhessen.

Thomas Baumgart.

Display reagiert auf Geschwindigkeit und Lärm

"In den Jahren 2019 bis 2021 ereigneten sich in diesem Streckenabschnitt 29 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Krafträdern. Fünf davon endeten tödlich", berichtet Thomas Baumgart, Sachbearbeiter des Verkehrsdienstes Gießen. Deshalb hat die Polizei gemeinsam mit der Gemeinde Laubach ein sogenanntes Lärmdisplay in Betrieb genommen. Die Anlage reagiert auf Geschwindigkeit und Lärm und spiegelt den Vorbeifahrenden ihre Fahrweise über ein LED-Display wider.

Dies funktioniert simpel: An einem Leitpfosten wurde ein Messmodul eingebaut, welches die Geschwindigkeit und den Lärm der Fahrzeuge misst. Etwa 100 Meter weiter wird dem Fahrer dann über ein Dialogdisplay das Feedback über seine Fahrweise angezeigt. Ein grünes "Danke" wird bei regelkonformen Fahren angezeigt, ein rotes "leiser", wenn der Fahrer zu schnell war. "Durch die Auswertung können wir genau beobachten, was wann wie gelaufen ist", erklärt Gregor Zylka vom Polizeipräsidium Mittelhessen. 

Deshalb hat er auch schon am Montagmorgen die Auswertung vom vergangenen Wochenende parat: "Über 300 Räder sind am Samstag und Sonntag die Strecke gefahren." 113 km/h war der traurige Rekord, mit dem ein Kradfahrer die S-Kurve entlangfuhr. Ein Pkw-Fahrer toppte dies sogar noch mit 149 km/h - und das in einer 80er-Zone.

Standort bewusst gewählt

Der Standort des Displays als Ausgang der S-Kurve am Ortsausgang von Laubach wurde ganz bewusst gewählt: "Durch die trichterförmige Form der Topografie ergibt sich hier eine enorme Lärmbelästigung für den östlichen Bereich der Innenstadt von Laubach." Diese Lärmbelästigung geht auch an Laubachs Bürgermeister Matthias Meyer nicht vorbei, der direkt an der stark frequentierten B276 wohnt: "Es ist eine hitzige Diskussion. Zum einen heulen hier Motoren laut auf, zum anderen suchen die Menschen hier auf Spazier- und Fahrradwegen Erholung in der Natur."

In der neuen Präventionsmaßnahme stecken viele Erwartungen: "Wir hoffen, dass wir hier nicht nur eine Geschwindigkeitsreduzierung erreichen können, sondern auch eine Verringerung der Lärmbelästigung für die Einwohner von Laubach", heißt es vonseiten der Polizei abschließend. (Luisa Diegel) +++


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