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In kollegialer Zusammenarbeit arbeiten die Einsatzkräfte vom Technischen Hilfswerk Ortsverband Fulda am ehemaligen Feuerlöschboot I Emden - Fotos (13): Technisches Hilfswerk Ortsverband Fulda Facebook

FULDA THW hilft im Deutschen Feurwehr-Museum

Feuerwehrlöschboot Emden I zersägt: Pumpentechnik bleibt erhalten

15.04.22 - Freunde der Feuerwehrtechnik werden auch künftig Freude am Feuerlöschboot Emden I haben: Die eindrucksvolle Pumpentechnik bleibt erhalten und soll nach den baulichen Maßnahmen am Deutschen Feuerwehr Museum in Fulda in mehreren Jahren unter Dach eine neue Heimat finden - und vor allem den Besucher die Feuerwehrtechnik des Bootes näherbringen.

Der komplette Erhalt der "Emden I" war aus Kostengründen nicht möglich, das Boot für eine Hallenausstellung zu groß. Das Musuem in Fulda hatte die "Emden I" im Dezember 1994 erhalten und rund 25.000 Deutsche Mark in den Erhalt investiert. Unter anderem wurden Sichtfenster eingeschnitten. Es stand 27 Jahre im Freigelände.

Kameradinnen und Kameraden vom Technischen Hilfswerk im Ortsverband Fulda haben das Feuerwehrlöschboot zersägt. "Das ist ein sehr angenehmes kameradschaftliches Miteinander ohne jegliche Berührungsängste auf allen Ebenen", sagt Rolf Schamberger.

40 Jahre im Dienst

Fotos (2): Archiv Deutsches Feuerwehr Museum

Der Leiter vom Deutschen Feuerwehr Museum in Fulda beschreibt das Feuerlöschbott Emden I und die Historie nach der Außerdienststellung im Jahre 1993: Das Feuerlöschboot (FLB) Emden I ist 1953 als Umbau einer zehn Jahre alten Hafenbarkasse entstanden. Nach einem halben Jahrhundert im Einsatz musste die Aufsichtsbehörde 1993 die Außerdienststellung veranlassen, weil unter anderem infolge von Korrosionsschäden unterhalb der Wasserlinie die Betriebssicherheit nicht mehr gegeben war. Deshalb konnte das FLB schon damals seinen Weg ins Deutsche Feuerwehr-Museum (DFM) nach Fulda nicht mehr bis Bebra in seinem ureigensten Element über Wasserstraßen zurücklegen, sondern musste von vornherein auf einen Tieflader umgesetzt werden.

Ein weiteres Problem war die umlaufende Scheuerleiste aus Teakholz, hinter der die sich zunehmend bei Regen und infolge der Luftfeuchtigkeit bildende Staunässe nicht abtrocknen konnte. Auch in diesem Bereich ist die Substanz der Bootshaut substanziell geschädigt.

Fotos (18): Deutsches Feuerwehr Museum

Im Zuge der Aufstellung des FLB im Freigelände des DFM war 1995 eine grundlegende, kostenintensive Sanierung der Außenhaut durchgeführt worden. Der kompletten Sandstrahlung folgte eine professionelle Neubeschichtung mit einem dauerelastischen Lack, welcher bei Brücken, Leuchttürmen, Schleusen u. a. zum Einsatz kommt. Auf der Backbordseite wurden zum Maschinenraum großflächige Öffnungen eingeschnitten. Diese gewährten den Besucher:innen nicht nur einen Einblick von außen, sondern sorgten einerseits für eine Angleichung der Außen- und Innentemperatur zur Vermeidung der Bildung von Kondenswasser sowie andererseits für eine ausreichende Luftzirkulation.

Bewuchskonzept

Zehn Jahre später wäre diese Maßnahme erneut erforderlich gewesen, ohne dass damit eine dauerhafte Lösung hätte erzielt werden können. Unter dem Titel "Dornröschenschlaf" entwickelte man ein Bewuchskonzept, welches nur den Bug und das Heck frei gelassen hat. Es wurde nur Pflanzen eingesetzt, die in der Vegetationsperiode die dahinter liegenden Bereiche des Bootes begrünten und während der übrigen Zeit wieder erscheinen ließen. Das FLB wurde somit für die folgenden 17 Jahre in Anlehnung an die Prozesshaftigkeit und Dynamik der ‚Land Art‘ zu einem von einschlägigen Fachzeitschriften reflektierten Gartenkunstwerk.

Im Frühjahr 2022 wird ein Ausmaß des schleichend fortgeschrittenen Schadensbilds sichtbar, dass ein weiterer Erhalt des FLB unter freiem Himmel nicht mehr möglich ist. Um eine früher oder später anstehende komplette Verschrottung zu vermeiden, soll zumindest das feuerwehrhistorisch relevante Achterschiff mit seinen deutlich geringeren Ausmaßen mittelfristig unter Dach kommen, damit sich eine fachgerechte Sanierung dann auch nachhaltig auszahlt.

Helfer des THW Ortsverbandes Fulda sind deshalb am 8./9. April im Rahmen einer Übung dem FLB mit Schneidbrennern und Trennschleifern "unter die Haut gegangen", haben das Vorschiff abgetrennt und zerlegt. Die quer durch den Maschinenraum führende Schnittfläche gewährt einen Einblick auf die dort eingebaute mächtige Kreiselpumpe mit einer Leistung von 6.700 l/min. Augenscheinlich nachvollziehbar kann man zukünftig den einstigen Weg des Löschwassers von den unterhalb der Wasserlinie liegenden Ansaugöffnungen über die Pumpe zu den

· beidseits angeordneten 8 C-Abgängen,
· den nur steuerbordseits angeordneten beiden B-Abgängen sowie
· dem Monitor an Oberdeck verfolgen.

Das Heck mit Schiffschraube und Ruderblatt vermittelt ein Stück Hafenambiente und die dort beidseits erhaltene Inschrift "EMDEN" erinnert an den einstigen Einsatzort. (Hans-Hubertus Braune) +++


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