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Zahlreiche Bürger versammelten sich zu einer Infoveranstaltung in Wisselsrod - Fotos: Rene Kunze

DIPPERZ Umspannwerk soll erweitert werden

Explosive Stimmung bei Tennet-Infoveranstaltung - "Emotional anstrengend"

19.07.23 - "Es hat seine maximale Lebensdauer erreicht" - die Rede ist vom Umspannwerk in Dipperz. Dieses wurde Ende der 70er Jahre errichtet. Jetzt wird eine Erweiterung geplant. Für die Anwohner von Wisselsrod ist das mit Ängsten und Sorgen verbunden.

Am Dienstagabend veranstaltete das Unternehmen Tennet zusammen mit der Gemeinde Dipperz eine Informationsveranstaltung. Rund 100 Betroffene folgten der Einladung in die Kulturscheune. Die Stimmung während der Diskussionsrunde: zunehmend explosiv.

"Man fühlt sich richtig wehrlos", sagt eine Bewohnerin gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Die Anwesenden fordern Alternativen. Das Umspannwerk soll nicht noch näher an den kleinen Ort gelangen. Für viele seien die Pläne des Unternehmens bereits in trockenen Tüchern: "Man geht hier an ein kleines Rhöner Dorf und nimmt keine Rücksicht. Das ärgert uns." 

Thomas Wagner von Tennet

Thomas Wagner, Bürgerreferent SuedLink bei Tennet sieht das im O|N-Interview anders: "Wir spüren seitens der Bevölkerung ein großes Verständnis dafür, dass wir im Zuge der Energiewende dieses Vorhaben (die Erweiterung des Umspannwerks) brauchen." Für ihn sei sicher: "Heute konnten beide Parteien etwas dazulernen." Das Unternehmen wolle das Anliegen, "mit unserer Erweiterung des Umspannwerks möglichst weit im Süden zu bleiben und nicht so nah an den Ort heranzurücken", mitnehmen.

Alternativprüfung: Erweiterung nach Westen

Ein "Drehen" der Anlage sei nur durch einen Komplettneubau möglich. Dafür wäre ein temporäres Umspannwerk notwendig, inklusiver neuer Leitungsanführung. Durch die Hanglage habe man eine stärkere Sichtbeziehung zu Wisselsrod.

Alternativprüfung: Erweiterung nach Süden

Ein Bauernhof sei durch die Erweiterung direkt betroffen, außerdem habe man einen hohen Waldeingriff (etwa drei Hektar). Insgesamt sei diese Lösung mit einem baulichen Mehraufwand verbunden.

Entfernung zur Wohnbebauung Grafik: Tennet

Erweiterung maximale Fläche Grafik: Tennet

Bürgermeister Klaus-Dieter Vogel

Anwohnerin Christa Steinmüller fasst ihre Gefühle im Anschluss an die Veranstaltung zusammen: "Das hier ist zunehmend bedrückend und emotional anstrengend." Man drehe sich im Kreis. "Verbal wurden unsere Bedenken aufgenommen, aber die Firma Tennet wird ihren Weg gehen", ist sie sich sicher.

Ähnlich sieht das Johannes Steinmüller: "Das ist frustrierend. Zwei Stunden wurde um den heißen Brei herumgeredet. Unsere Belange und Ängste wurden nicht wahrgenommen."

"Wir hatten uns mehr erwartet", resümiert auch Ortsvorsteher Niklas Schieder. Die Bürgerschaft wolle auch in Zukunft mit der Gemeinde und Tennet in Kontakt stehen. (Nina Bastian) +++


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