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Domenik Heidler hat in seiner Ausbildung auch mit Robotern zu tun. - Fotos: Julia Mondry

EITERFELD Ausbildungen mit Twist

"Keine Konstruktion ist wie die andere" - Produktdesign erfordert viel Verständnis

13.09.23 - Konstruktion am Computer, Herstellung in der Praxis: Domenik Heidler ist Auszubildender zum Technischen Produktdesigner bei b+m surface systems. Der 23-Jährige befindet sich im dritten Lehrjahr seiner Ausbildung und fühlt sich wohl in seinem Beruf. Für die Zeit nach seinem Abschluss hat er bereits Pläne.

Heidler kennt sich aus. Er betrachtet seine Konstruktion ganz genau - und virtuell. Im Technischen Produktdesign läuft alles digital, schließlich handelt es sich dabei um computergestütztes Konstruieren von Bauteilen. Gekonnt geht der Auszubildende mit der 3D-Maus um und findet sich problemlos im virtuellen Raum zurecht.

Ausbildung überzeugt den Abiturienten

Eine Glastür als voll parametrisches Modell.

"Das ist eine Tür für eine Lackierkabine. Das Modell ist voll parametrisch, damit befasse ich mich am liebsten", sagt er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Den etwas sperrigen Begriff erklärt er mit Leichtigkeit: "Wir können Programme in den Baugruppen hinterlegen und so ganz einfach deren Geometrie steuern. Das machen Auszubildende eher selten, aber nach einer Schulung habe ich gemerkt, dass mir diese Art des Konstruierens sehr liegt", sagt er. Viel mit Informatik hat seine Ausbildung dennoch nicht zu tun. Lediglich die Grundzüge seien wichtig, so Heidler.

Sein Weg zum Technischen Produktdesign war kein direkter. Nach dem Abitur begann er ein Studium der Volkswirtschaftslehre, dieses konnte seine Erwartungen jedoch nicht erfüllen. Durch seine Familie lernte er seinen jetzigen Beruf kennen und interessierte sich dafür. Nach weiteren eigenen Recherchen zum Thema entschied er sich für die dreieinhalbjährige Ausbildung.

Beim Produktdesign kommt vieles zusammen

Sein Arbeitsalltag überzeugt ihn, denn der Beruf ist vielseitig, so Heidler: "Eine Sache ist nicht wie die andere, man hat immer etwas Neues, Individuelles. Zudem bietet die Richtung durch den Kundenkontakt eine gewisse Internationalität, was mir sehr gefällt. Ich bin gerne im Austausch mit unterschiedlichen Menschen und das kann ich hier mit meiner Arbeit verbinden".

Anderthalb Tage in der Woche verbringt der 23-Jährige in der Schule und erlernt hier Theoretisches zu den Eigenschaften der unterschiedlichen Werkstoffe, mit denen er und seine Schulkollegen in den Betrieben zu tun haben. Gleichzeitig wird ihnen Wissen über Fertigungsverfahren sowie die Wirtschaftlichkeit ihrer Ideen vermittelt.

Im Betrieb geht es für den Auszubildenden vor allem um die Arbeit mit dem 3D-Programm. Dazu erlernt er unternehmensspezifische Kenntnisse, wie zum Beispiel über die Lackieranlagen, deren Funktion und Abläufe. "Das gefällt mir sehr an b+m. Ich sitze nicht nur am PC, sondern erhalte auch Einblicke vor Ort und sehe, wie etwas, das ich konstruiert habe, in der Praxis Anwendung findet", sagt er.

Mit der 3D-Maus navigiert er durch den virtuellen Raum.

Trotz all der Technik müssen ab und zu physische Baupläne normgerecht gefaltet werden. ...


Heidler: "Weiterbildungsmöglichkeiten zu haben, war mir wichtig"

Das Erlernte wird durch interne und externe Schulungen erweitert. Unter anderem lernen die Auszubildenden hier Grundlagen der Metallbearbeitung kennen, was ihnen bei der Einschätzung und Umsetzung ihrer Arbeit hilft. "Uns wird gezeigt, wie unsere Pläne umgesetzt werden und auf welche Schwierigkeiten man dabei treffen kann. So können wir im Produktdesign bereits beim Konstruieren auf die Fertigung achten".

Domenik Heidler kennt sich gut im Eiterfelder Betrieb aus.

Während der Ausbildung schärft er sein technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen. Auch wenn die Modelle am Computer von allen Seiten betrachtet werden können, brauche es solches für die exakte Umsetzung der Aufträge. "Wir wurden früh sehr stark in Projekte eingebunden, das hat mich positiv überrascht", teilt Heidler. 

Bei seiner Entscheidung für diesen Berufsweg waren ihm aber noch weitere Faktoren wichtig: "Ich wollte die Möglichkeit haben, mich weiterzubilden. Diese wurde mir geboten und so kann ich meine Kenntnisse aus der Ausbildung später in einem dualen Studium des Maschinenbaus anwenden". Nach der Verkürzung seiner Lehre auf drei Jahre will er diesen Weg gehen und wünscht sich, dass dieser ihm weiterhin Freude bereitet. (Julia Mondry) +++

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