"Mit Vollgas weiter wie bisher": Haushaltsplan 2024 eingebracht

11.11.23 - "Mit Vollgas weiter wie bisher" – mit diesem Motto fasst Bürgermeister Timo Zentgraf (parteilos) den Inhalt des Haushaltes für das Kalenderjahr 2024 in seiner Rede am Donnerstagabend im Gemeindezentrum zusammen.

Die Idee zu diesem Leitspruch kam dem Rathauschef beim Redeschreiben, als nebenbei ein Formel1-Rennen lief. "Das Künzeller Gemeindemobil wird mit seinen motivierten Mitarbeitenden auch 2024 unter dem Motto ,mit Vollgas weiter wie bisher’ unterwegs sein", erklärte er. Es gebe zwar keine neuen Rekordsummen bei den Investitionen, aber auch 2024 "wollen und müssen wir wieder umfangreich investieren." Insgesamt will die Gemeinde Künzell 6,5 Millionen Euro investieren.

Circa 34 Prozent der Gesamtinvestitionssumme fließen laut Zentgraf in den Straßen- und Wegebau. "Die vorhandene Infrastruktur aus den 60er und 70er Jahren kommt in die Jahre", erklärt er. Die größte Einzelmaßnahme ist die begonnene Rathauserweiterung mit 1,4 Millionen Euro. Insgesamt habe der Anbau dann 3,3 Millionen Euro gekostet. Die Fertigstellung des Anbaus sei aktuell für das Frühjahr 2025 geplant.

Großprojekt Bauhof-Investitionen

Weitere kostenintensive Maßnahmen sind der Kreisverkehr in der Turmstraße, für den nochmals 200 000 Euro bereitgestellt werden. Außerdem werden weitere Straßenlampen auf LED umgerüstet und die Treppenanlage am Friedhof Florenberg erneuert (jeweils 200 000 Euro). Der Austausch der Ton- und Lautsprecheranlage im Gemeindezentrum ist mit 100 000 Euro veranschlagt.

In dieser "Vollgas-Situation" brauche es neben guter Stressresistenz und Kondition aller Beteiligten auch eine "Energiezufuhr" von außen, damit der "Sprit nicht ausgehe", sagt Zentgraf. Die Haupteinnahmequelle sei weiterhin der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer mit circa 11,6 Millionen Euro (11 Millionen Euro im Vorjahr). Bei der Gewerbesteuer werde mit einem Ertrag in Höhe von 5,5 Millionen Euro kalkuliert. Neun Millionen Euro erhält Künzell aus den Schlüsselzuweisungen (8,3 Millionen Euro im Vorjahr). Steigerungen gebe es auch wieder bei den Zuweisungen des Landes für Kinderbetreuung. Die Summe beträgt hier etwa 2,6 Millionen Euro – eine Steigerung von rund 80 000 Euro zum Vorjahr.

"Mehr als auf Kante genäht"

Bei der Kinderbetreuung blickt Zentgraf auf "fast beängstigende Defizitbeträge". Innerhalb von nur fünf Jahren habe sich das Defizit von 2,7 Millionen Euro auf 5,6 Millionen Euro im Ansatz 2024 verdoppelt. Eigentlich müsste daher die Kostenbeteiligung der Eltern erheblich erhöht werden – aufgrund der aktuellen Haushaltslage könnten aber gleichbleibende Elternbeiträge vorgeschlagen werden. "Mal sehen, wie lange noch", merkt Zentgraf an. Insgesamt werde 2024 mit einem leichten Haushaltsdefizit von etwa 340 000 Euro geplant. (Jasmin Herzberg) +++