Die Drehleiter der Feuerwehr aus Bad Hersfeld kam bei der Übung am Herzberghaus zum Einsatz. - Fotos: Hephata

BREITENBACH AM HERZBERG Nervenkitzel und Spannung

Alarmübung am Herzberghaus in Oberjossa: Rettung aus 16 Metern Höhe

18.06.24 - 43 Einsatzkräfte aus fünf Ortsteilen, sechs Feuerwehrfahrzeuge, Nervenkitzel und Spannung pur: All dies bot die Alarmübung anlässlich des Gemeindefeuerwehrtags am Samstag in Oberjossa. Dutzende von Zuschauern verfolgten gespannt, wie die Breitenbacher Wehren im und am Herzberghaus der Hephata Diakonie für den Ernstfall probten. Mit dabei: Die Feuerwehr aus Bad Hersfeld mit der Drehleiter.

"Es war total aufregend, von so hoch oben aus dem Fenster zu steigen und mit der Drehleiter nach unten zu fahren, aber eine tolle Erfahrung", sagte Lena Hagemann. Die 16-Jährige strahlte erleichtert, als sie gemeinsam mit Neele-Sophie Stein und Emily Stein um kurz nach halb sieben wieder Boden unter den Füßen hatten. Wenige Minuten zuvor schwebten sie noch in 16 Metern Höhe.

Freuen sich, dass die Alarmübung mit der Drehleiter der Berufsfeuerwehr Bad Hersfeld sicher über die Bühne ging (von links): Gemeindebrandinspektor Lars Stein, Lena Hagemann, Neele-Sophie Stein und Emily Stein von der Jugendfeuerwehr Oberjossa sowie Breitenbachs Bürgermeister Volker Jaritz.

Brand im Dachstuhl

Jule Wettlaufer, Jugendfeuerwehrwartin

Freuen sich, dass die Alarmübung mit der Drehleiter der Berufsfeuerwehr Bad Hersfeld ...

Die 16- und 15-Jährigen sind drei von insgesamt neun Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Oberjossa und Hatterode und mimten am Samstagabend Bewohner des Herzberghauses, die nach einem Brand im Dachstuhl evakuiert werden mussten – so die Regieanleitung der gemeinsamen Alarmübung der Feuerwehren aus Breitenbach am Herzberg und Bad Hersfeld.

"Ich bin sehr dankbar, dass uns die Feuerwehr für eine Evakuierungsübung mit Drehleiterfahrzeug angefragt hat und sich die drei Jugendlichen dafür zur Verfügung gestellt haben", so Thomas Schmidt, Leiter Wohnen und Arbeiten Herzberghaus, einer Einrichtung der Sozialen Rehabilitation der Hephata Diakonie.

"Alles lief Hand in Hand"

Michael Redding, Bewohner des Herzberghauses

"Alles lief bei den Einsatzgruppen Hand in Hand", sagte Michael Redding, seit fünf Jahren Bewohner des Herzberghauses, einer Einrichtung zur sozialen und beruflichen Rehabilitation von alkohl- und/oder medikamentenabhängigen Erwachsenen, der schon knapp eine halbe Stunde zuvor gewartet hatte, dass die Brandmeldeanlage um 18 Uhr ertönte und die Feuerwehren aus Oberjossa, Breitenbach, Hatterode, Gehau, Machtlos sowie die Drehleiter aus Bad Hersfeld eintrafen.

Der 57-Jährige war in früheren Jahren selbst beim Deutschen Roten Kreuz aktiv und hatte gemeinsam mit weiteren Bewohnern sowie vielen Zuschauern aus dem Ort das Geschehen am Lindenweg 2 aufmerksam verfolgt. "Es war mir wichtig, die Drehleiter am Herzberghaus auszuprobieren – das letzte Mal ist rund 20 Jahre her, seitdem hat sich hier viel verändert", so Lars Stein, Gemeindebrandinspektor und Wehrführer von Oberjossa. Und für die Jugendlichen sei es ein Erlebnis, an der Evakuierung aus luftiger Höhe teilnehmen zu können. "Es hat gut geklappt", sagte Jugendfeuerwehrwartin Jule Wettlaufer, die mit Atemschutz im Dachgeschoss im Einsatz war.

"Ich bewundere den Mut der Jugendlichen", sagte Breitenbachs Bürgermeister Volker Jaritz, der das Löschen und Bergen hautnah mitverfolgte. "Einen besseren Anlass als den Gemeindefeuerwehrtag in Oberjossa hätte es für die Alarmübung nicht geben können. Das war eine gelungene Sache."

Hintergrund: Hephata (Quelle: Eigene Angaben)

Hephata engagiert sich als diakonisches Unternehmen seit 1901 in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins für Menschen, die Unterstützung brauchen, gleich welchen Alters, Glaubens oder welcher Nationalität. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk. Hinter unserem Unternehmensnamen steht ein biblisches Hoffnungsbild: während Jesus einen Mann heilt, der taub und stumm ist, spricht er das Wort "Hephata". (Markus 7, 32-37).

In evangelischer Tradition arbeiten wir in der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, in der Rehabilitation Suchtkranker, in Psychiatrie und Neurologie, in der Heilpädagogik, der Wohnungslosenhilfe, in Förderschulen und der beruflichen Bildung. In unserer Tochtergesellschaft Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH (hsde) bieten wir zudem an mehreren Standorten ambulante und stationäre Hilfen für Seniorinnen und Senioren an.

Wir bilden Mitarbeitende für verschiedene Berufe der sozialen und pflegerischen Arbeit, auch in Kooperation mit der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, aus. Wir legen Wert auf eine theologischdiakonische Qualifikation. Hephata Diakonie beschäftigt aktuell mehr als 3.000 Mitarbeitende. Sie arbeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern, sind gut qualifiziert und entwickeln die Leistungsangebote zukunftsorientiert weiter. Diakone und Diakoninnen und Interessierte organisieren sich in der Diakonischen Gemeinschaft Hephata. Hephata Diakonie ist in Hessen und angrenzenden Bundesländern tätig. Der Sitz unseres Unternehmens ist seit Beginn in Schwalmstadt-Treysa im Schwalm-Eder-Kreis. (pm) +++


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