Malteser Hilfsdienst stellt Krankenfahrdienst ein - nicht mehr lukrativ genug?

05.07.24 - Umstrukturierungen beim Malteser Hilfsdienst mit unklaren Auswirkungen. Ein OSTHESSEN|NEWS-Leser informierte die Redaktion, dass der Krankenfahrdienst eingestellt werde. "Ich wollte eine Fahrt für meinen Vater, der Mitte August einen geplanten Termin beim Facharzt hat, bestellen, da hieß es am Telefon: Wir bieten diese Fahrten nicht mehr an." Unsere Redaktion hat daraufhin bei den Maltesern nachgefragt.

Fahrdienstleiter Sebastian Lück Archivfoto: ON

Zum 1. August wird es im Fahrdienst der Malteser Hilfsdienst gGmbH Bezirk Fulda zu einer bedarfsorientierten Umstrukturierung kommen, heißt es in einem schriftlichen Statement auf O|N-Anfrage. Der Krankenfahrdienst werde vollständig in den Tourenfahrdienst überführt. Aber was bedeutet das konkret?

"Der Bedarf der Schulen und Einrichtungen wächst immer weiter, sodass wir unser Angebot zum August kundenorientiert umstellen werden", erklärt Sebastian Lück, Fahrdienstleiter der Malteser Fulda. "Alle Mitarbeitenden, die bislang im Bereich Krankenfahrdienst gearbeitet haben, werden weiterhin im Tourenfahrdienst eingesetzt."

Fakt ist: Der Kranken- und Patientenfahrdienst, der unter anderem von älteren Menschen genutzt wurde, wird eingestellt, der Schulfahrdienst läuft weiter. Ein Grund könnte sein, dass die Fahrten finanziell nicht mehr lukrativ genug sind, so ein Insider. Welche Auswirkungen das Aus auf die Region hat, ist bislang unklar. Ein Malteser-Mitarbeiter verwies am Telefon auf Mitbewerber wie das Deutsche Rote Kreuz Fulda oder Ambulance Mobil 24, die den Krankenfahrdienst weiterhin anbieten.

OSTHESSEN|NEWS hatte auch Zahlen zu Fahrten und Mitarbeitern bei den Maltesern angefragt. Darauf hat die Pressestelle allerdings nicht geantwortet. Ebenfalls bleibt die Frage, warum der Krankenfahrdienst eingestellt wird, unbeantwortet. (nia/cps) +++