Seit mehreren Tagen vermisst: Feuerwehr rettet Pferd aus dem Breizbach
15.07.24 - Zu einem nicht alltäglichen Einsatz mit dem Stichwort "H1-Tier in Not", wurden die Feuerwehren aus Ransbach und Obebreitzbach/Glamm sowie Bad Hersfeld am Samstagnachmittag in Oberbreitzbach (Hohenroda, Landkreis Hersfeld-Rotenburg) alarmiert.
Vor Ort stellte sich heraus, dass ein Pferd sichtlich geschwächt im Bachlauf der "Breizbach" lag, so der stellvertretende Pressesprecher Jonas Seitz aus Bad Hersfeld. Nach den Angaben des Besitzers, der ebenfalls vor Ort war, war das Pferd seit einiger Zeit verschwunden und wurde dann in diesem Zustand dort aufgefunden.
Die Feuerwehr Bad Hersfeld-Fuldatal unterstützte die Kameraden aus Hohenroda mit dem Wechselladerfahrzeug-Kran, auf dem ein Tierrettungsgeschirr sowie weiteres Material für eine Großtierrettung verlastet ist. "Da die Einsatzstelle circa 200 Meter von befestigten Wegen entfernt lag, konnten wir mit dem 32t schweren WLF-Kran, welches über einen 22 Meter langen Kran und einer Seilwinde mit einer Seillänge von 90 Meter verfügt, nicht direkt zu dem verunfallten Tier vordringen. Somit musste das Material per Hand zur Einsatzstelle transportiert werden", so Marco Wenderoth, Wehrführer der Feuerwehr Bad Hersfeld-Fuldatal.
Rettung in Abstimmung mit der Tierärztin
Bevor die Einsatzkräfte tätig werden konnten, musste auf das Eintreffen einer Tierärztin gewartet werden, da die Arbeiten an und um das Tier eine erhebliche Gefahr für Einsatzkräfte und Tier darstellen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgten in direkter Abstimmung mit der Tierärztin.
Nachdem das Pferd erstversorgt wurde, begann die Feuerwehr damit, das Tierrettungsgeschirr anzulegen. Dies stellte sich als besonders schwierig heraus, da das Tier von Wasser und Schlamm umgeben war. Parallel bauten die Einsatzkräfte einen Damm und schöpften das Wasser das aus der Nähe des Tieres ab, um der Gefahr der weiteren Unterkühlung vorzubeugen. Außerdem wurden Scheinwerfer in Stellung gebracht, damit die Körpertemperatur angehoben werden konnte.
Mithilfe des angelegten Geschirrs und weiteren Hebegurten wurde das Pferd mittels Teleskoplader aus seiner misslichen Lage befreit. Nach weiterer ärztlicher Versorgung war das Tier schlussendlich in der Lage auf eigenen Beinen zurück zu seinem Hof zu laufen, was die ca. 20 Einsatzkräfte nach diesem über zweistündigen Einsatz sichtlich erfreute. (pm) +++