- Screenshot: O|N

REGION "Starkregenviewer"

Starkregen-Risiken erkennen: HLNUG veröffentlicht Fließpfadkarten

13.08.24 - Es ist erst wenige Tage her, die Bilder sind uns noch sehr präsent: In der Nacht vom 4. auf den 5. August richteten von Starkregen bedingte Wassermassen in Nordhessen schwere Schäden an und hinterließen ein Bild der Verwüstung. Besonders betroffen waren die Orte Trendelburg, Hofgeismar, Reinhardshagen, Wesertal und Bad Karlshafen. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) stellt schon seit einigen Jahren hessischen Kommunen so genannte kommunale Fließpfadkarten zur Verfügung, mit deren Hilfe sie Schutzmaßnahmen gegen Schäden durch Starkregenereignisse entwickeln können.

Jetzt werden alle Fließpfadkarten in einem neuen "Starkregenviewer" der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. "Der Schutz vor Starkregen und seinen Folgen wird auch in Hessen immer wichtiger", sagt Prof. Dr. Thomas Schmid, Präsident des HLNUG, und fügt hinzu: "Je weiter der Klimawandel fortschreitet, desto mehr und heftigere Starkregenereignisse werden wir bekommen. Energischer Klimaschutz ist nötig, um diese Gefahren möglichst zu minimieren. Zusätzlich müssen wir uns bestmöglich auf solche Ereignisse vorbereiten, uns vor deren Folgen schützen und an diese anpassen."

Risiko besser einschätzen

Der Starkregenviewer des HLNUG zeigt in kompakter Form die Starkregen-Hinweiskarte und die kommunalen Fließpfadkarten für Hessen. Die Starkregen-Hinweiskarte für Hessen, die seit 2020 veröffentlicht ist, wird zur Identifizierung von besonders durch Starkregen gefährdeten Kommunen bereitgestellt. Die kommunalen Fließpfadkarten, die bisher nur an die hessischen Kommunen herausgegeben wurden, können nun auch der breiten Öffentlichkeit dabei helfen, gefährdete Gebiete in der Kommune selbst zu ermitteln. Vor allem die Fließpfadkarten unterstützen die Nutzerinnen und Nutzer, das Überflutungsrisiko zu analysieren, um Maßnahmen in der Kommune bzw. zur Eigenvorsorge einleiten zu können.

"Mit unserem neuen Viewer können die hessischen Bürgerinnen und Bürger ihr Risiko im Fall von Starkregen etwas besser einschätzen und vorsorgen – denn das Thema Klimaanpassung betrifft uns alle." erklärt Prof. Schmid. Eine Erklärung der Stärken und Schwächen der Karten und wie die Karten zu lesen und zu interpretieren sind, findet sich auf der Webseite des HLNUG.

Hintergrund

Gebiete, die von Starkregen betroffen sein können und außerhalb potenzieller Überschwemmungsflächen großer Flüsse liegen, wurden bisher nicht mit Risikokarten erfasst. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat deshalb schon ab 2015 ein Forschungsprojekt durchgeführt und das Starkregenrisiko in ganz Hessen analysiert. Anschließend wurden ab Ende 2019 die "kommunalen Fließpfadkarten" für hessische Kommunen erstellt und an die Kommunen ausgegeben. Gemeinden mit sehr flacher Topographie sind von den Fließpfadkartendarstellungen ausgenommen und werden hier als Ausschlussgebiet angezeigt. (pm) +++


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