Bei den Löscheulen fängt alles an: Erfreulich große Nachfrage beim Nachwuchs
04.09.24 - Pessimisten behaupten ja gerne, dass der heutige Nachwuchs "faul" sei. "Sie machen ja eh nichts, außer Zocken", heißt es oft. Mag manchmal sein, es gibt aber eben auch viele andere Beispiele. Die Feuerwehren der Region erfreuen sich jedenfalls einer großen Nachfrage. Zum Beispiel bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr der Marktgemeinde Niederaula.
Bei den Löscheulen gibt es aktuell sogar eine Warteliste, so viele Jungs und Mädchen wollen mitmachen. Am Samstag feierten die Jüngsten der Feuerwehrfamilie am und im Feuerwehrgerätehaus in Niederaula ihr zehnjähriges Jubiläum. Angefangen hat alles bei einem Familiennachmittag. Dort entstand die Idee, eine Kinderfeuerwehr zu gründen. Isabell Apel, Julia Deist und Katja Schenk erklärten sich als Betreuerinnen bereit. Jörg Keileweit und Matthias Schenk unterstützten sie.
Die Kinder treffen sich, etwa zum Spielen, zu gemeinsamen Aktionen, Fahrten und lernen altersgerecht die Aufgaben einer Feuerwehr kennen. Viele von ihnen wechseln dann zur Jugendfeuerwehr. Wie erfolgreich diese wichtige Nachwuchsarbeit sein kann, zeigt folgendes Beispiel. Im Jahr 2014 fiel der Startschuss für die Löscheulen, zehn Jahre später nahmen einige von ihnen am Sonntag beim Landesentscheid der Hessischen Jugendfeuerwehr teil. Als Sieger beim Kreisentscheid der Staffeln hatten sie sich für die Hessenmeisterschaften in Alsfeld qualifiziert. Mit dabei waren Anna Apel, Emma Schenk, Leonie Diener, Finn Nuhn, Nico Klemenz, Milan Rohrbach sowie Phil Apel und Sabrina Oswald.
Und: Einige von den jungen Damen und Herren haben ihren Grundlehrgang schon absolviert und die anderen stecken gerade mittendrin. Sie verstärken also bereits die Einsatzabteilung. "Wir sind stolz auf unseren Nachwuchs und vor allem darauf, dass sie immer sehr wissbegierig und ehrgeizig sind", schreibt das Betreuerteam auf der Instagramseite der Kinder- und Jugendfeuerwehr Niederaula.
Dieses Ehrenamt ist von unschätzbarem Wert
Rund 45 Jungs und Mädchen sind aktuell dabei, auch die Zahl der Betreuerinnen und Betreuer ist kontinuierlich gestiegen. Dieses Ehrenamt ist von unschätzbarem Wert. Folgerichtig lobten die Ehrengäste in ihren Grußworten die wichtige Basisarbeit. "Die Jugend ist unsere Zukunft", sagten Landrat Torsten Warnecke, Bürgermeister Thomas Rohrbach, Gemeindebrandinspektor Matthias Schenk, Kreisbrandmeister Benjamin Deist, der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Michael Thamer, Lukas Fischer (Kreisjugendfeuerwehr zuständig für die Kinderfeuerwehr), der Gemeindejugendfeuerwehrwart Thorsten Nuhn, der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Stefan Wolfert und Pfarrerin Melanie Hetzer von der Kinderfeuerwehr Kirchheim.
Zuvor beteiligten sich die Kinderfeuerwehren aus Raboldshausen, Kirchheim, Hattenbach und Niederaula am Orientierungsmarsch für Kinder. Eine Fahrzeugausstellung, eine riesige Hüpfburg und eine Kinderdisco bildeten den Rahmen der Geburtstagsparty. Ein wunderbarer Nachmittag von und für den Nachwuchs. Feuerwehr ist eben "in". (Hans-Hubertus Braune) +++