Der eingestürzte Teil der Carolabrücke versinkt in der Elbe. - Foto: Robert Michael/dpa

EUROPA Heftiger Regen in Italien

Aufräumarbeiten an vielen Orten - Elbe und Oder steigen an

19.09.24 - In den Nachbarländern beginnen die Menschen mit Aufräumarbeiten nach der Flut. An der Elbe dürften die Pegelstände allerdings weiter steigen. Auch die Oder-Regionen wappnen sich für Hochwasser.

Die Elbe steigt in Sachsen weiter leicht. Die erwarteten Scheitelpunkte hat das Wasser laut Vorhersage des Landeshochwasserzentrums noch nicht erreicht. In Dresden ist die Elbe am Mittwoch über die Marke von sechs Metern gestiegen. Dort wie auch in Schöna an der Grenze zu Tschechien wird der Hochwasserscheitel am Donnerstag erwartet.

Vorsichtige Entwarnung gibt es entlang anderer Flüsse im Osten und Süden Deutschlands. Weiter nördlich blickt dagegen Brandenburg sorgenvoll auf die Oder, die in den nächsten Tagen mehr Wasser bringen dürfte.

Beginnende Überflutungen in Brandenburg

In Frankfurt (Oder) und weiteren Kommunen in Brandenburg wollen Hochwasser-Krisenstäbe zusammenkommen. Am Mittwoch wurde für Flussabschnitte Hochwasseralarm der Stufe 1 ausgerufen. Es sei mit einer beginnenden Überflutung von Auen und ufernahen Wiesen zu rechnen, teilte das Landesamt für Umwelt mit. Betroffen sind die Bereiche des Oder-Ortes Ratzdorf bis Eisenhüttenstadt.

Nach der Prognose des Landesamtes wird bei Ratzdorf, wo die Oder brandenburgisches Gebiet erreicht, in den nächsten Tagen die höchste Alarmstufe 4 mit einem Wasserstand von um die sechs Meter erreicht.

So wie diese Straße sind viele von Schlamm bedeckt. Foto: Ožana Jaroslav/CTK/dpa

Aufräumarbeiten in Mittel- und Osteuropa haben begonnen

In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich haben mittlerweile die Aufräumarbeiten begonnen, doch die Lage entspannt sich nur langsam. Die Einsatzkräfte haben vielerorts noch mit den Wassermassen zu kämpfen. In Polen und Tschechien unterstützen auch Soldaten. Allerdings geben die Behörden noch keine Entwarnung. Bislang kamen in Mittel- und Osteuropa mehr als 20 Menschen ums Leben.

Im polnischen Breslau im Westen des Landes wurde die Flutwelle erst in der Nacht zum Donnerstag erwartet. Da in die Oder zwischen Olawa und Breslau noch mehrere Nebenflüsse münden, die ebenfalls viel Wasser führen, sei nicht ausgeschlossen, dass es in der niederschlesischen Metropole zu Hochwasser kommen werde, sagte ein Experte. Der Hochwasserschutz in Breslau wurde vorsorglich verstärkt. Beim Oderhochwasser 1997 wurde die Stadt mit 630.000 Einwohnern zu einem Drittel überschwemmt.

An vielen Orten in Polen haben die Menschen weder Wasser noch Strom. ...Foto: Michal Meissner/PAP/dpa

Von der Leyen reist nach Polen

Am Nachmittag wird EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Polen erwartet. Sie will sich einen Überblick über die Lage verschaffen. Nach Angaben der EU-Kommission erfolgt die Reise auf Einladung des polnischen Regierungschefs Donald Tusk. Zu dem Treffen werden auch der tschechische Regierungschef Petr Fiala, sein slowakischer Kollege Robert Fico und der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer erwartet.

Bei den Gesprächen dürfte es auch um die Frage von Mitteln aus Brüssel für den Wiederaufbau gehen. Noch ist das Ausmaß der Schäden unklar. Länder wie Polen haben den Betroffenen bereits Unterstützung zugesagt. Österreich will die Mittel im Katastrophenfonds von 300 Millionen Euro auf 1 Milliarde Euro aufstocken. Das kündigte Kanzler Nehammer (ÖVP) an. Aus diesem Topf können Kommunen und Privatpersonen finanzielle Hilfe erhalten.

Polen Foto: dpa

Tschechien Foto: dpa

Österreich Foto: dpa

Heftiger Regen in Italien

Während der Regen aus den Überschwemmungsgebieten abgezogen ist, hat Italien mit übermäßigen Niederschlägen zu kämpfen. Nach den Prognosen der Wetterdienste wird in mehreren Regionen wie der Toskana und der Emilia-Romagna im Norden zumindest bis Freitag heftiger Regen bis hin zu Wolkenbrüchen erwartet. In der Emilia-Romagna mit der Hauptstadt Bologna bleiben am Donnerstag viele Schulen sicherheitshalber geschlossen. Zudem riefen die dortigen Behörden die Bevölkerung auf, besser zu Hause zu bleiben. (dpa) +++


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